Novalis: Heinrich von Ofterdingen. Berlin, 1802.aller Seeligen in Gott, und zur vernehmli¬ Die Unschuld eures Herzens macht euch aller Seeligen in Gott, und zur vernehmli¬ Die Unſchuld eures Herzens macht euch <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0393" n="47"/> aller Seeligen in Gott, und zur vernehmli¬<lb/> chen, vergötternden Gegenwart des allerper¬<lb/> ſönlichſten Weſens, oder ſeines Willens, ſei¬<lb/> ner Liebe in unſerm tiefſten Selbſt.</p><lb/> <p>Die Unſchuld eures Herzens macht euch<lb/> zum Profeten, erwiederte Sylveſter: euch<lb/> wird alles verſtändlich werden, und die<lb/> Welt und ihre Geſchichte verwandelt ſich<lb/> euch in die heilige Schrift, ſo wie ihr an<lb/> der heiligen Schrift das große Beiſpiel habt,<lb/> wie in einfachen Worten und Geſchichten<lb/> das Weltall offenbart werden kann; wenn<lb/> auch nicht geradezu, doch mittelbar durch<lb/> Anregung und Erweckung höherer Sinne. —<lb/> Mich hat die Beſchäftigung mit der Natur<lb/> dahin geführt, wohin euch die Luſt und Be¬<lb/> geiſterung der Sprache gebracht haben. Kunſt<lb/> und Geſchichte haben mich die Natur kennen<lb/> gelehrt. Meine Eltern wohnten in Sizilien,<lb/> unweit dem weltberühmten Berge Aetna.</p><lb/> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [47/0393]
aller Seeligen in Gott, und zur vernehmli¬
chen, vergötternden Gegenwart des allerper¬
ſönlichſten Weſens, oder ſeines Willens, ſei¬
ner Liebe in unſerm tiefſten Selbſt.
Die Unſchuld eures Herzens macht euch
zum Profeten, erwiederte Sylveſter: euch
wird alles verſtändlich werden, und die
Welt und ihre Geſchichte verwandelt ſich
euch in die heilige Schrift, ſo wie ihr an
der heiligen Schrift das große Beiſpiel habt,
wie in einfachen Worten und Geſchichten
das Weltall offenbart werden kann; wenn
auch nicht geradezu, doch mittelbar durch
Anregung und Erweckung höherer Sinne. —
Mich hat die Beſchäftigung mit der Natur
dahin geführt, wohin euch die Luſt und Be¬
geiſterung der Sprache gebracht haben. Kunſt
und Geſchichte haben mich die Natur kennen
gelehrt. Meine Eltern wohnten in Sizilien,
unweit dem weltberühmten Berge Aetna.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |