Novalis: Heinrich von Ofterdingen. Berlin, 1802.ganzer Reiche und weitverbreiteter Familien C
ganzer Reiche und weitverbreiteter Familien C
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0041" n="33"/> ganzer Reiche und weitverbreiteter Familien<lb/> hing an ihrer Erhaltung. Eine <hi rendition="#g">liebliche</hi><lb/> Armuth ſchmückte dieſe Zeiten mit einer ei¬<lb/> genthümlichen ernſten und unſchuldigen Ein¬<lb/> falt; und die ſparſam vertheilten Kleinodien<lb/> glänzten deſto bedeutender in dieſer Dämme¬<lb/> rung, und erfüllten ein ſinniges Gemüth mit<lb/> wunderbaren Erwartungen. Wenn es wahr<lb/> iſt, daß erſt eine geſchickte Vertheilung von<lb/> Licht, Farbe und Schatten die verborgene<lb/> Herrlichkeit der ſichtbaren Welt offenbart,<lb/> und ſich hier ein neues höheres Auge aufzu¬<lb/> thun ſcheint: ſo war damals überall eine<lb/> ähnliche Vertheilung und Wirthſchaftlichkeit<lb/> wahrzunehmen; da hingegen die neuere<lb/> wohlhabendere Zeit das einförmige und un¬<lb/> bedeutendere Bild eines allgemeinen Tages<lb/> darbietet. In allen Übergängen ſcheint, wie<lb/> in einem Zwiſchenreiche, eine höhere, geiſtli¬<lb/> che Macht durchbrechen zu wollen; und wie<lb/> <fw place="bottom" type="sig">C<lb/></fw> </p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [33/0041]
ganzer Reiche und weitverbreiteter Familien
hing an ihrer Erhaltung. Eine liebliche
Armuth ſchmückte dieſe Zeiten mit einer ei¬
genthümlichen ernſten und unſchuldigen Ein¬
falt; und die ſparſam vertheilten Kleinodien
glänzten deſto bedeutender in dieſer Dämme¬
rung, und erfüllten ein ſinniges Gemüth mit
wunderbaren Erwartungen. Wenn es wahr
iſt, daß erſt eine geſchickte Vertheilung von
Licht, Farbe und Schatten die verborgene
Herrlichkeit der ſichtbaren Welt offenbart,
und ſich hier ein neues höheres Auge aufzu¬
thun ſcheint: ſo war damals überall eine
ähnliche Vertheilung und Wirthſchaftlichkeit
wahrzunehmen; da hingegen die neuere
wohlhabendere Zeit das einförmige und un¬
bedeutendere Bild eines allgemeinen Tages
darbietet. In allen Übergängen ſcheint, wie
in einem Zwiſchenreiche, eine höhere, geiſtli¬
che Macht durchbrechen zu wollen; und wie
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