Novalis: Heinrich von Ofterdingen. Berlin, 1802.man so anmuthige Sänger, findet so herrli¬ man ſo anmuthige Sänger, findet ſo herrli¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0048" n="40"/> man ſo anmuthige Sänger, findet ſo herrli¬<lb/> che Mahler, und nirgends ſieht man auf den<lb/> Tanzſälen leichtere Bewegungen und liebli¬<lb/> chere Geſtalten. Die Nachbarſchaft von<lb/> Wälſchland zeigt ſich in dem ungezwungenen<lb/> Betragen und den einnehmenden Geſprächen.<lb/> Euer Geſchlecht darf die Geſellſchaften<lb/> ſchmücken, und ohne Furcht vor Nachrede<lb/> mit holdſeligem Bezeigen einen lebhaften<lb/> Wetteifer, ſeine Aufmerkſamkeit zu feſſeln,<lb/> erregen. Die rauhe Ernſthaftigkeit und die<lb/> wilde Ausgelaſſenheit der Männer macht ei¬<lb/> ner milden Lebendigkeit und ſanfter beſcheid¬<lb/> ner Freude Platz, und die Liebe wird in tau¬<lb/> ſendfachen Geſtalten der <supplied>r</supplied>eitende Geiſt der<lb/> glücklichen Geſellſchaften. Weit entfernt, daß<lb/> Ausſchweifungen und unziemende Grundſätze<lb/> dadurch ſollten herbeygelockt werden, ſcheint<lb/> es, als flöhen die böſen Geiſter die Nähe der<lb/> Anmuth, und gewiß ſind in ganz Deutſch¬<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [40/0048]
man ſo anmuthige Sänger, findet ſo herrli¬
che Mahler, und nirgends ſieht man auf den
Tanzſälen leichtere Bewegungen und liebli¬
chere Geſtalten. Die Nachbarſchaft von
Wälſchland zeigt ſich in dem ungezwungenen
Betragen und den einnehmenden Geſprächen.
Euer Geſchlecht darf die Geſellſchaften
ſchmücken, und ohne Furcht vor Nachrede
mit holdſeligem Bezeigen einen lebhaften
Wetteifer, ſeine Aufmerkſamkeit zu feſſeln,
erregen. Die rauhe Ernſthaftigkeit und die
wilde Ausgelaſſenheit der Männer macht ei¬
ner milden Lebendigkeit und ſanfter beſcheid¬
ner Freude Platz, und die Liebe wird in tau¬
ſendfachen Geſtalten der reitende Geiſt der
glücklichen Geſellſchaften. Weit entfernt, daß
Ausſchweifungen und unziemende Grundſätze
dadurch ſollten herbeygelockt werden, ſcheint
es, als flöhen die böſen Geiſter die Nähe der
Anmuth, und gewiß ſind in ganz Deutſch¬
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |