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Novalis: Heinrich von Ofterdingen. Berlin, 1802.

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ganges ihm entdecken konnte, überreichte er
ihr mit Erröthen und Herzklopfen den Stein
in dem beschriebenen Zettel. Es war, als
ahndete die Prinzessin den Inhalt der Zei¬
len. Sie nahm ihn stillschweigend mit zit¬
ternder Hand und hing ihm zur Belohnung
für seinen glücklichen Fund beynah unwill¬
kührlich eine goldne Kette um, die sie um
den Hals trug. Beschämt kniete er vor ihr
und konnte, da sie sich nach seinem Vater
erkundigte, einige Zeit keine Worte finden.
Sie sagte ihm halbleise, und mit niederge¬
schlagenen Augen, daß sie bald wieder zu
ihnen kommen, und die Zusage des Vaters
sie mit seinen Seltenheiten bekannt zu ma¬
chen, mit vieler Freude benutzen würde.

Sie dankte dem Jünglinge noch einmal
mit ungewöhnlicher Innigkeit, und ging hier¬
auf langsam, ohne sich umzusehen, zurück.
Der Jüngling konnte kein Wort vorbringen.

ganges ihm entdecken konnte, überreichte er
ihr mit Erröthen und Herzklopfen den Stein
in dem beſchriebenen Zettel. Es war, als
ahndete die Prinzeſſin den Inhalt der Zei¬
len. Sie nahm ihn ſtillſchweigend mit zit¬
ternder Hand und hing ihm zur Belohnung
für ſeinen glücklichen Fund beynah unwill¬
kührlich eine goldne Kette um, die ſie um
den Hals trug. Beſchämt kniete er vor ihr
und konnte, da ſie ſich nach ſeinem Vater
erkundigte, einige Zeit keine Worte finden.
Sie ſagte ihm halbleiſe, und mit niederge¬
ſchlagenen Augen, daß ſie bald wieder zu
ihnen kommen, und die Zuſage des Vaters
ſie mit ſeinen Seltenheiten bekannt zu ma¬
chen, mit vieler Freude benutzen würde.

Sie dankte dem Jünglinge noch einmal
mit ungewöhnlicher Innigkeit, und ging hier¬
auf langſam, ohne ſich umzuſehen, zurück.
Der Jüngling konnte kein Wort vorbringen.

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[79/0087] ganges ihm entdecken konnte, überreichte er ihr mit Erröthen und Herzklopfen den Stein in dem beſchriebenen Zettel. Es war, als ahndete die Prinzeſſin den Inhalt der Zei¬ len. Sie nahm ihn ſtillſchweigend mit zit¬ ternder Hand und hing ihm zur Belohnung für ſeinen glücklichen Fund beynah unwill¬ kührlich eine goldne Kette um, die ſie um den Hals trug. Beſchämt kniete er vor ihr und konnte, da ſie ſich nach ſeinem Vater erkundigte, einige Zeit keine Worte finden. Sie ſagte ihm halbleiſe, und mit niederge¬ ſchlagenen Augen, daß ſie bald wieder zu ihnen kommen, und die Zuſage des Vaters ſie mit ſeinen Seltenheiten bekannt zu ma¬ chen, mit vieler Freude benutzen würde. Sie dankte dem Jünglinge noch einmal mit ungewöhnlicher Innigkeit, und ging hier¬ auf langſam, ohne ſich umzuſehen, zurück. Der Jüngling konnte kein Wort vorbringen.

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Zitationshilfe: Novalis: Heinrich von Ofterdingen. Berlin, 1802, S. 79. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/novalis_ofterdingen_1802/87>, abgerufen am 27.11.2024.