Nyland, Petrus: Schauplatz Irdischer Geschöpffe. Bd. 1. Osnabrück, 1687.Fellen oder Fisch-Häuten um den Leib befästiget. Ihre Hembder seyn von Fisch-Därmen zubereitet/ und mit Seenen aneinander gehefftet. Die Wohnungen der Gronländer seyn Hütten Gezelt-Weise auffgeschlagen/ bestehend auß Robben-Seekälbern- oder Wallfisch-Häuten/ so über vier Stangen gelegt/ und mit Seenen der wilden Thire gar artig und künstlich aneinander gebunden werden. Diese Gezelte haben ihren Ein- und Außgang gegen Süiden und Westen/ aber gegen Ost und Norden/ auß welchem [Abbildung]Ort der Weld die kälteste und schärffeste Winde herwehen/ dicht und fäst zugeschlossen. Es ist ein wüst/ faul und stinckend Volck/ so die Speise meist ungesotten und roh sehr ungeschickt einschlingen. Zu ihrem Getränck/ wann sie keine frische Bäche haben können/ gebrauchen sie geschmoltzen Schneewasser. Ihr grössester Reichthumb besteht im Besitz vieler Bogen/ Pfeile/ Schleudern / Kähnen und Räuderhol- Fellen oder Fisch-Häuten um den Leib befästiget. Ihre Hembder seyn von Fisch-Därmen zubereitet/ und mit Seenen aneinander gehefftet. Die Wohnungen der Gronländer seyn Hütten Gezelt-Weise auffgeschlagen/ bestehend auß Robben-Seekälbern- oder Wallfisch-Häuten/ so über vier Stangen gelegt/ und mit Seenen der wilden Thire gar artig und künstlich aneinander gebunden werden. Diese Gezelte haben ihren Ein- und Außgang gegen Süiden und Westen/ aber gegen Ost und Norden/ auß welchem [Abbildung]Ort der Weld die kälteste und schärffeste Winde herwehen/ dicht und fäst zugeschlossen. Es ist ein wüst/ faul und stinckend Volck/ so die Speise meist ungesotten und roh sehr ungeschickt einschlingen. Zu ihrem Getränck/ wann sie keine frische Bäche haben können/ gebrauchen sie geschmoltzen Schneewasser. Ihr grössester Reichthumb besteht im Besitz vieler Bogen/ Pfeile/ Schleudern / Kähnen und Räuderhol- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0137" n="125"/> Fellen oder Fisch-Häuten um den Leib befästiget. Ihre Hembder seyn von Fisch-Därmen zubereitet/ und mit Seenen aneinander gehefftet.</p> <p>Die Wohnungen der Gronländer seyn Hütten Gezelt-Weise auffgeschlagen/ bestehend auß Robben-Seekälbern- oder Wallfisch-Häuten/ so über vier Stangen gelegt/ und mit Seenen der wilden Thire gar artig und künstlich aneinander gebunden werden. Diese Gezelte haben ihren Ein- und Außgang gegen Süiden und Westen/ aber gegen Ost und Norden/ auß welchem</p> <figure/> <p>Ort der Weld die kälteste und schärffeste Winde herwehen/ dicht und fäst zugeschlossen.</p> <p>Es ist ein wüst/ faul und stinckend Volck/ so die Speise meist ungesotten und roh sehr ungeschickt einschlingen. Zu ihrem Getränck/ wann sie keine frische Bäche haben können/ gebrauchen sie geschmoltzen Schneewasser.</p> <p>Ihr grössester Reichthumb besteht im Besitz vieler Bogen/ Pfeile/ Schleudern / Kähnen und Räuderhol- </p> </div> </body> </text> </TEI> [125/0137]
Fellen oder Fisch-Häuten um den Leib befästiget. Ihre Hembder seyn von Fisch-Därmen zubereitet/ und mit Seenen aneinander gehefftet.
Die Wohnungen der Gronländer seyn Hütten Gezelt-Weise auffgeschlagen/ bestehend auß Robben-Seekälbern- oder Wallfisch-Häuten/ so über vier Stangen gelegt/ und mit Seenen der wilden Thire gar artig und künstlich aneinander gebunden werden. Diese Gezelte haben ihren Ein- und Außgang gegen Süiden und Westen/ aber gegen Ost und Norden/ auß welchem
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Ort der Weld die kälteste und schärffeste Winde herwehen/ dicht und fäst zugeschlossen.
Es ist ein wüst/ faul und stinckend Volck/ so die Speise meist ungesotten und roh sehr ungeschickt einschlingen. Zu ihrem Getränck/ wann sie keine frische Bäche haben können/ gebrauchen sie geschmoltzen Schneewasser.
Ihr grössester Reichthumb besteht im Besitz vieler Bogen/ Pfeile/ Schleudern / Kähnen und Räuderhol-
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