Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 2. Osnabrück, 1687.Hinde von Gott befohlen/ und wuste also seinen tummen Krieges-Leuten zu schmeichlen. Die Hinde beginnt sich mit dem Hirsch zuversamlen im letzten des Augusti oder im Anfang des Septembris/ und wird in wenig Tagen trächtig. Dies Werck wird vielmahls von der Hinde sitzend/ weil sie dem Hirsch wegen seiner mächtigen Gewalt nicht kan tragen/ vollenbracht; Unterweilen aber unterstützet sie sich ihm auff die Weise anderer vierfüssigen Thiere. Die Zeit ihrer Trächtigkeit wird auff acht. Monate [Abbildung]gerechnet/ und bringt gemeiniglich nur ein Junges zur Weld. Im Werffen schewet sie die gemeine Wege/ so von Menschen betreten werden/ nicht so sehr als die heimliche Schluff-Winckel/ welche die wilden Thiere innen haben/ dann sie weiß / daß die anderen Thiere sich umb den gemeinen Landstrassen her nicht gerne finden lassen. Ihr zartes Junges verbirget sie sorgfältig unter den Kräutern und Hestern/ und vor dem Gesicht der Men- Hinde von Gott befohlen/ und wuste also seinen tummen Krieges-Leuten zu schmeichlen. Die Hinde beginnt sich mit dem Hirsch zuversamlen im letzten des Augusti oder im Anfang des Septembris/ und wird in wenig Tagen trächtig. Dies Werck wird vielmahls von der Hinde sitzend/ weil sie dem Hirsch wegen seiner mächtigen Gewalt nicht kan tragen/ vollenbracht; Unterweilen aber unterstützet sie sich ihm auff die Weise anderer vierfüssigen Thiere. Die Zeit ihrer Trächtigkeit wird auff acht. Monate [Abbildung]gerechnet/ und bringt gemeiniglich nur ein Junges zur Weld. Im Werffen schewet sie die gemeine Wege/ so von Menschen betreten werden/ nicht so sehr als die heimliche Schluff-Winckel/ welche die wilden Thiere innen haben/ dann sie weiß / daß die anderen Thiere sich umb den gemeinen Landstrassen her nicht gerne finden lassen. Ihr zartes Junges verbirget sie sorgfältig unter den Kräutern und Hestern/ und vor dem Gesicht der Men- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0032" n="28"/> Hinde von Gott befohlen/ und wuste also seinen tummen Krieges-Leuten zu schmeichlen.</p> <p>Die Hinde beginnt sich mit dem Hirsch zuversamlen im letzten des Augusti oder im Anfang des Septembris/ und wird in wenig Tagen trächtig. Dies Werck wird vielmahls von der Hinde sitzend/ weil sie dem Hirsch wegen seiner mächtigen Gewalt nicht kan tragen/ vollenbracht; Unterweilen aber unterstützet sie sich ihm auff die Weise anderer vierfüssigen Thiere. Die Zeit ihrer Trächtigkeit wird auff acht. Monate</p> <figure/> <p>gerechnet/ und bringt gemeiniglich nur ein Junges zur Weld. Im Werffen schewet sie die gemeine Wege/ so von Menschen betreten werden/ nicht so sehr als die heimliche Schluff-Winckel/ welche die wilden Thiere innen haben/ dann sie weiß / daß die anderen Thiere sich umb den gemeinen Landstrassen her nicht gerne finden lassen.</p> <p>Ihr zartes Junges verbirget sie sorgfältig unter den Kräutern und Hestern/ und vor dem Gesicht der Men- </p> </div> </body> </text> </TEI> [28/0032]
Hinde von Gott befohlen/ und wuste also seinen tummen Krieges-Leuten zu schmeichlen.
Die Hinde beginnt sich mit dem Hirsch zuversamlen im letzten des Augusti oder im Anfang des Septembris/ und wird in wenig Tagen trächtig. Dies Werck wird vielmahls von der Hinde sitzend/ weil sie dem Hirsch wegen seiner mächtigen Gewalt nicht kan tragen/ vollenbracht; Unterweilen aber unterstützet sie sich ihm auff die Weise anderer vierfüssigen Thiere. Die Zeit ihrer Trächtigkeit wird auff acht. Monate
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gerechnet/ und bringt gemeiniglich nur ein Junges zur Weld. Im Werffen schewet sie die gemeine Wege/ so von Menschen betreten werden/ nicht so sehr als die heimliche Schluff-Winckel/ welche die wilden Thiere innen haben/ dann sie weiß / daß die anderen Thiere sich umb den gemeinen Landstrassen her nicht gerne finden lassen.
Ihr zartes Junges verbirget sie sorgfältig unter den Kräutern und Hestern/ und vor dem Gesicht der Men-
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