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Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 2. Osnabrück, 1687.

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der lange Rüssel macht

Es einem Schweine gleich; die Bürsten anzusehen

Wie Stacheln so von Horn/ auff seinem Vorhaupt stehen:

Auß seinen Augen strahlt ein feuer-rohter Schein /

Sein rauher Rücke trägt ein junges Stachel-Schwein.

Dennoch hat die Natur mit solchen starcken Waffen

Diß kleine Thier bewehrt gewürdiget zu schaffen.

Wann wir aber den Agricolam hören wollen/ so ist des Stachel-Schweins Maul dem Hasen-Maul ähnlich/ mit vier Zähnen/ zween unten und zween oben/ die Ohren sind/ wie Menschen-Ohren gestaltet/ die Vorderfüsse einem Dachß/ die Hinterfüsse einem Bären gleich. Zwo gefärbte Federn/ stehen auff dem Rücken / und der Seiten/ zum theil weiß/ und zum Theil schwartz/ welche offtmahls 2. oder drey Handbreit lang sind/ und kan dieses Thier solche/ gleich wie der Pfau seinen Schwantz auß breiten.

Sie sind von dem Geschlecht der Igel/ haben aber längere Federn/ welche sie / wann sie ihre Haut recht außstrecken/ von sich hinweg thun können.

Darmit streiten sie wieder die Hunde/ und können sie/ als Pfeile/ von sich schiessen/ gleichwohl aber/ wann sie treffen sollen/ nicht fern.

Plutarchus und Venetus, schreiben/ daß in Tartarey, umb die Stadt Seasse, sehr viel Stachel-Schweine anzutreffen/ welche wann sie gejagt werden/ durch ihr Gruntzen und Knarren/ sich in grossen Hauffen zusammen ruffen/ und mit ihren Federn sehr hefftig auff die Menschen und Hunde loß schiessen.

Plinius berichtet/ daß dieses Thiers Fleisch sampt den Federn zu Pulver verbrandt/ und in geringer quantitet eingenommen/ die Frucht der schwangern Frauen bewahren sollen/ daß sie in der Geburt nicht beschädiget werden.

Dergleichen Stachel-Schweine/ in Grösse einer Katzen/ sind in Niederland wohl gesehen worden.

Es berichtet aber Johannes de Laet, daß in Brasilien Stachel-Schweine gefunden werden/ welche bey nahe so groß/ als ein wildes Schwein/ die Brasilianer nennen sie Coendou.

der lange Rüssel macht

Es einem Schweine gleich; die Bürsten anzusehen

Wie Stacheln so von Horn/ auff seinem Vorhaupt stehen:

Auß seinen Augen strahlt ein feuer-rohter Schein /

Sein rauher Rücke trägt ein junges Stachel-Schwein.

Dennoch hat die Natur mit solchen starcken Waffen

Diß kleine Thier bewehrt gewürdiget zu schaffen.

Wann wir aber den Agricolam hören wollen/ so ist des Stachel-Schweins Maul dem Hasen-Maul ähnlich/ mit vier Zähnen/ zween unten und zween oben/ die Ohren sind/ wie Menschen-Ohren gestaltet/ die Vorderfüsse einem Dachß/ die Hinterfüsse einem Bären gleich. Zwo gefärbte Federn/ stehen auff dem Rücken / und der Seiten/ zum theil weiß/ und zum Theil schwartz/ welche offtmahls 2. oder drey Handbreit lang sind/ und kan dieses Thier solche/ gleich wie der Pfau seinen Schwantz auß breiten.

Sie sind von dem Geschlecht der Igel/ haben aber längere Federn/ welche sie / wann sie ihre Haut recht außstrecken/ von sich hinweg thun können.

Darmit streiten sie wieder die Hunde/ und können sie/ als Pfeile/ von sich schiessen/ gleichwohl aber/ wann sie treffen sollen/ nicht fern.

Plutarchus und Venetus, schreiben/ daß in Tartarey, umb die Stadt Seasse, sehr viel Stachel-Schweine anzutreffen/ welche wann sie gejagt werden/ durch ihr Gruntzen und Knarren/ sich in grossen Hauffen zusammen ruffen/ und mit ihren Federn sehr hefftig auff die Menschen und Hunde loß schiessen.

Plinius berichtet/ daß dieses Thiers Fleisch sampt den Federn zu Pulver verbrandt/ und in geringer quantitet eingenommen/ die Frucht der schwangern Frauen bewahren sollen/ daß sie in der Geburt nicht beschädiget werden.

Dergleichen Stachel-Schweine/ in Grösse einer Katzen/ sind in Niederland wohl gesehen worden.

Es berichtet aber Johannes de Laet, daß in Brasilien Stachel-Schweine gefunden werden/ welche bey nahe so groß/ als ein wildes Schwein/ die Brasilianer nennen sie Coendou.

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        <p>der lange Rüssel macht</p>
        <p>Es einem Schweine gleich; die Bürsten anzusehen</p>
        <p>Wie Stacheln so von Horn/ auff seinem Vorhaupt stehen:</p>
        <p>Auß seinen Augen strahlt ein feuer-rohter Schein /</p>
        <p>Sein rauher Rücke trägt ein junges Stachel-Schwein.</p>
        <p>Dennoch hat die Natur mit solchen starcken Waffen</p>
        <p>Diß kleine Thier bewehrt gewürdiget zu schaffen.</p>
        <p>Wann wir aber den Agricolam hören wollen/ so ist des Stachel-Schweins Maul dem                      Hasen-Maul ähnlich/ mit vier Zähnen/ zween unten und zween oben/ die Ohren                      sind/ wie Menschen-Ohren gestaltet/ die Vorderfüsse einem Dachß/ die                      Hinterfüsse einem Bären gleich. Zwo gefärbte Federn/ stehen auff dem Rücken /                      und der Seiten/ zum theil weiß/ und zum Theil schwartz/ welche offtmahls 2.                      oder drey Handbreit lang sind/ und kan dieses Thier solche/ gleich wie der                      Pfau seinen Schwantz auß breiten.</p>
        <p>Sie sind von dem Geschlecht der Igel/ haben aber längere Federn/ welche sie /                      wann sie ihre Haut recht außstrecken/ von sich hinweg thun können.</p>
        <p>Darmit streiten sie wieder die Hunde/ und können sie/ als Pfeile/ von sich                      schiessen/ gleichwohl aber/ wann sie treffen sollen/ nicht fern.</p>
        <p>Plutarchus und Venetus, schreiben/ daß in Tartarey, umb die Stadt Seasse, sehr                      viel Stachel-Schweine anzutreffen/ welche wann sie gejagt werden/ durch ihr                      Gruntzen und Knarren/ sich in grossen Hauffen zusammen ruffen/ und mit ihren                      Federn sehr hefftig auff die Menschen und Hunde loß schiessen.</p>
        <p>Plinius berichtet/ daß dieses Thiers Fleisch sampt den Federn zu Pulver                      verbrandt/ und in geringer quantitet eingenommen/ die Frucht der schwangern                      Frauen bewahren sollen/ daß sie in der Geburt nicht beschädiget werden.</p>
        <p>Dergleichen Stachel-Schweine/ in Grösse einer Katzen/ sind in Niederland wohl                      gesehen worden.</p>
        <p>Es berichtet aber Johannes de Laet, daß in Brasilien Stachel-Schweine gefunden                      werden/ welche bey nahe so groß/ als ein wildes Schwein/ die Brasilianer                      nennen sie Coendou.</p>
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[95/0099] der lange Rüssel macht Es einem Schweine gleich; die Bürsten anzusehen Wie Stacheln so von Horn/ auff seinem Vorhaupt stehen: Auß seinen Augen strahlt ein feuer-rohter Schein / Sein rauher Rücke trägt ein junges Stachel-Schwein. Dennoch hat die Natur mit solchen starcken Waffen Diß kleine Thier bewehrt gewürdiget zu schaffen. Wann wir aber den Agricolam hören wollen/ so ist des Stachel-Schweins Maul dem Hasen-Maul ähnlich/ mit vier Zähnen/ zween unten und zween oben/ die Ohren sind/ wie Menschen-Ohren gestaltet/ die Vorderfüsse einem Dachß/ die Hinterfüsse einem Bären gleich. Zwo gefärbte Federn/ stehen auff dem Rücken / und der Seiten/ zum theil weiß/ und zum Theil schwartz/ welche offtmahls 2. oder drey Handbreit lang sind/ und kan dieses Thier solche/ gleich wie der Pfau seinen Schwantz auß breiten. Sie sind von dem Geschlecht der Igel/ haben aber längere Federn/ welche sie / wann sie ihre Haut recht außstrecken/ von sich hinweg thun können. Darmit streiten sie wieder die Hunde/ und können sie/ als Pfeile/ von sich schiessen/ gleichwohl aber/ wann sie treffen sollen/ nicht fern. Plutarchus und Venetus, schreiben/ daß in Tartarey, umb die Stadt Seasse, sehr viel Stachel-Schweine anzutreffen/ welche wann sie gejagt werden/ durch ihr Gruntzen und Knarren/ sich in grossen Hauffen zusammen ruffen/ und mit ihren Federn sehr hefftig auff die Menschen und Hunde loß schiessen. Plinius berichtet/ daß dieses Thiers Fleisch sampt den Federn zu Pulver verbrandt/ und in geringer quantitet eingenommen/ die Frucht der schwangern Frauen bewahren sollen/ daß sie in der Geburt nicht beschädiget werden. Dergleichen Stachel-Schweine/ in Grösse einer Katzen/ sind in Niederland wohl gesehen worden. Es berichtet aber Johannes de Laet, daß in Brasilien Stachel-Schweine gefunden werden/ welche bey nahe so groß/ als ein wildes Schwein/ die Brasilianer nennen sie Coendou.

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Zitationshilfe: Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 2. Osnabrück, 1687, S. 95. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nylandt_schauplatz02_1678/99>, abgerufen am 21.11.2024.