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Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 3. Osnabrück, 1687.

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erlöset wurde: Gieng darauff nach dem Brunnen/ und schöpffte Wasser/ brachte solches seinen Gesellen/ welche mit grosser Begierde daran fielen/ und truncken: Als aber dieser/ der das Wasser geholet/ und den Adler errettet hatte/ auch trincken wolte/ kam der Adler geflogen/ und schlug ihm den Krug auß der Hand welches ihm sehr verdroß: Wie er aber sahe/ daß einer nach dem andren von seinen Gesellen dahin fiel/ und ihren Geist auffgaben (dann die Schlange hatte den Brunnen vergifftet) erkandte er deß adlers Danckbarkeit / und Vergeltung vor die erzeigte Wohlthat.

Von dem Vogel Mituporanga.

DIeser Vogel wird in Brasilien gefunden/ ist ein wenig grösser als eine Lerche / im Gesang unsern Meysen gleich/ der gantze Leib/ Halß und Kopff ist schön blutroth/ Schwantz und Flügel/ bevorab dero Anfang/ schwartz-gläntzend/ mit etwas roth vermischet: Die schwartze Schenckel sind unten kahl/ oben aber mit schwartzen Federn bedecket: Der Schnabel vergleichet sich mit dem Meysen-Schnabel/ ist oben und unten nach der Spitze schwartz das übrige nach dem Kopff zu ist weiß/ die darauff stehende Federn sind rauh/ und stehen bißweilen/ wie an Meysen/ über sich gekräuset/ die Federn über den gantzen Leib sind inwendig schwartz/ außwendig roth/ doch wann sie zusammen gefalten / scheinen sie außwendig gantz roth; Der Schwantz ist bey nahe drey Fingerlang / an den Füssen hat er 4. Klauen/ so wie bey andren Vögeln/ gestaltet. Man hält davor/ daß dieser Vogel mit dem zornigen und alleszureissenden Adler in grosser Freundschafft stehe.

Von dem Schwanen.

ES ist wohl zu glauben/ daß kein Mensch bey unß/ welcher zu einigen Jahren und Kundschafft gelanget/ gefunden werde/ dem die Gestalt/ Beschaffenheit und Farbe deß Schwanen/ sowohl in seiner Jugend/ als in seinem vollkommenen Alter / nicht solte bekannt seyn: Dannenhero wir dessen Beschreibung/ als ein unnötiges Werck/ übergehen: Es leben aber die Schwanen auff dem Land/ doch mehrentheils im Wasser/ worauß sie ihre grösseste Lust schöpffen: AElianus bezeuget/ daß sie in der Morischen-See sich bey gantze Schaaren sehen lassen: Sie enthalten sich bey grossen Hauffen in den Flüssen Caystrus, Donau/ Tanais, Strymon, Meandrus, Eridanus, Mincius, gleich auch der Temß.

Sie essen Kräuter/ Getrayde und

erlöset wurde: Gieng darauff nach dem Brunnen/ und schöpffte Wasser/ brachte solches seinen Gesellen/ welche mit grosser Begierde daran fielen/ und truncken: Als aber dieser/ der das Wasser geholet/ und den Adler errettet hatte/ auch trincken wolte/ kam der Adler geflogen/ und schlug ihm den Krug auß der Hand welches ihm sehr verdroß: Wie er aber sahe/ daß einer nach dem andren von seinen Gesellen dahin fiel/ und ihren Geist auffgaben (dann die Schlange hatte den Brunnen vergifftet) erkandte er deß adlers Danckbarkeit / und Vergeltung vor die erzeigte Wohlthat.

Von dem Vogel Mituporanga.

DIeser Vogel wird in Brasilien gefunden/ ist ein wenig grösser als eine Lerche / im Gesang unsern Meysen gleich/ der gantze Leib/ Halß und Kopff ist schön blutroth/ Schwantz und Flügel/ bevorab dero Anfang/ schwartz-gläntzend/ mit etwas roth vermischet: Die schwartze Schenckel sind unten kahl/ oben aber mit schwartzen Federn bedecket: Der Schnabel vergleichet sich mit dem Meysen-Schnabel/ ist oben und unten nach der Spitze schwartz das übrige nach dem Kopff zu ist weiß/ die darauff stehende Federn sind rauh/ und stehen bißweilen/ wie an Meysen/ über sich gekräuset/ die Federn über den gantzen Leib sind inwendig schwartz/ außwendig roth/ doch wann sie zusammen gefalten / scheinen sie außwendig gantz roth; Der Schwantz ist bey nahe drey Fingerlang / an den Füssen hat er 4. Klauen/ so wie bey andren Vögeln/ gestaltet. Man hält davor/ daß dieser Vogel mit dem zornigen und alleszureissenden Adler in grosser Freundschafft stehe.

Von dem Schwanen.

ES ist wohl zu glauben/ daß kein Mensch bey unß/ welcher zu einigen Jahren und Kundschafft gelanget/ gefunden werde/ dem die Gestalt/ Beschaffenheit und Farbe deß Schwanen/ sowohl in seiner Jugend/ als in seinem vollkommenen Alter / nicht solte bekannt seyn: Dannenhero wir dessen Beschreibung/ als ein unnötiges Werck/ übergehen: Es leben aber die Schwanen auff dem Land/ doch mehrentheils im Wasser/ worauß sie ihre grösseste Lust schöpffen: AElianus bezeuget/ daß sie in der Morischen-See sich bey gantze Schaaren sehen lassen: Sie enthalten sich bey grossen Hauffen in den Flüssen Caystrus, Donau/ Tanaïs, Strymon, Meandrus, Eridanus, Mincius, gleich auch der Temß.

Sie essen Kräuter/ Getrayde und

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[164/0028] erlöset wurde: Gieng darauff nach dem Brunnen/ und schöpffte Wasser/ brachte solches seinen Gesellen/ welche mit grosser Begierde daran fielen/ und truncken: Als aber dieser/ der das Wasser geholet/ und den Adler errettet hatte/ auch trincken wolte/ kam der Adler geflogen/ und schlug ihm den Krug auß der Hand welches ihm sehr verdroß: Wie er aber sahe/ daß einer nach dem andren von seinen Gesellen dahin fiel/ und ihren Geist auffgaben (dann die Schlange hatte den Brunnen vergifftet) erkandte er deß adlers Danckbarkeit / und Vergeltung vor die erzeigte Wohlthat. Von dem Vogel Mituporanga. DIeser Vogel wird in Brasilien gefunden/ ist ein wenig grösser als eine Lerche / im Gesang unsern Meysen gleich/ der gantze Leib/ Halß und Kopff ist schön blutroth/ Schwantz und Flügel/ bevorab dero Anfang/ schwartz-gläntzend/ mit etwas roth vermischet: Die schwartze Schenckel sind unten kahl/ oben aber mit schwartzen Federn bedecket: Der Schnabel vergleichet sich mit dem Meysen-Schnabel/ ist oben und unten nach der Spitze schwartz das übrige nach dem Kopff zu ist weiß/ die darauff stehende Federn sind rauh/ und stehen bißweilen/ wie an Meysen/ über sich gekräuset/ die Federn über den gantzen Leib sind inwendig schwartz/ außwendig roth/ doch wann sie zusammen gefalten / scheinen sie außwendig gantz roth; Der Schwantz ist bey nahe drey Fingerlang / an den Füssen hat er 4. Klauen/ so wie bey andren Vögeln/ gestaltet. Man hält davor/ daß dieser Vogel mit dem zornigen und alleszureissenden Adler in grosser Freundschafft stehe. Von dem Schwanen. ES ist wohl zu glauben/ daß kein Mensch bey unß/ welcher zu einigen Jahren und Kundschafft gelanget/ gefunden werde/ dem die Gestalt/ Beschaffenheit und Farbe deß Schwanen/ sowohl in seiner Jugend/ als in seinem vollkommenen Alter / nicht solte bekannt seyn: Dannenhero wir dessen Beschreibung/ als ein unnötiges Werck/ übergehen: Es leben aber die Schwanen auff dem Land/ doch mehrentheils im Wasser/ worauß sie ihre grösseste Lust schöpffen: AElianus bezeuget/ daß sie in der Morischen-See sich bey gantze Schaaren sehen lassen: Sie enthalten sich bey grossen Hauffen in den Flüssen Caystrus, Donau/ Tanaïs, Strymon, Meandrus, Eridanus, Mincius, gleich auch der Temß. Sie essen Kräuter/ Getrayde und

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Zitationshilfe: Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 3. Osnabrück, 1687, S. 164. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nylandt_schauplatz03_1678/28>, abgerufen am 03.12.2024.