Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 4. Osnabrück, 1687.

Bild:
<< vorherige Seite

melden/ daher solches nicht allein insgemein/ sondern auch von gelehrten Männern eine Zunge genennet wird. Albertus hält diese Zunge vor das beste und delicatste am gantzen Fisch. Ob er Zähne habe und wo die stehen/ weiln der Mund inwendig eben und glatt / ist noch streitig; Rondeletius sagt er habe keine/ Bellonius und Gesnerus aber sagen ja/ wiewol sie des Platzes halber da sie stehen sollen/ noch nicht einig. Sonsten hat er grosse breite feste Schuppen über den gantzen Leib/ viel Blut/ eine mittelmässige Blase/ rothlichte Leber woran die schwärtzliche Galle hängt/ eine grosse Miltz. Diese Fische kommen zu Zeiten zu mächtiger grösse so sie in Weyern eine Zeitlang unterhalten werden. Jovi9 schreibet daß sie im Meer Lar bey 200. Pfund schwer gefangen werden.

[Abbildung]

Wiewol einige Schribenten ihrer Wohnunge und Auffenthalts wegen noch streitig sind/ so hält ihn Plinius vor einen Seefisch/ Oppianus für einen Strandfisch sc. Die Erfahrung bezeugets aber/ daß sie in allerhand Wassern wohnen/ dann es wachsen und entspringen ihrer etzliche von ihnen selber/ auß Wunst und Koht ohne Saamen/ gleich wie von etzlichen andern Fischen auch geschrieben wird. Nichts destoweniger so mehren sie sich auch durch den Saamen und Leych/ also daß das Männlein die Röglein oder Eyer nach dem Leych verwahret. Zur Zeit aber da sie leyche/ fahren sie ans Ufer nach der Wärme und mostigten Orten/ leyche durch das gantze Jahr/ auch im Brachmonat/ etliche schreiben von fünff etliche 6. mahln. In etlichen Weyern sollen Karpen gefunden werden/ in welchen kein Unterscheid

melden/ daher solches nicht allein insgemein/ sondern auch von gelehrten Männern eine Zunge genennet wird. Albertus hält diese Zunge vor das beste und delicatste am gantzen Fisch. Ob er Zähne habe und wo die stehen/ weiln der Mund inwendig eben uñ glatt / ist noch streitig; Rondeletius sagt er habe keine/ Bellonius und Gesnerus aber sagen ja/ wiewol sie des Platzes halber da sie stehen sollen/ noch nicht einig. Sonsten hat er grosse breite feste Schuppen über den gantzen Leib/ viel Blut/ eine mittelmässige Blase/ rothlichte Leber woran die schwärtzliche Galle hängt/ eine grosse Miltz. Diese Fische kommen zu Zeiten zu mächtiger grösse so sie in Weyern eine Zeitlang unterhalten werden. Jovi9 schreibet daß sie im Meer Lar bey 200. Pfund schwer gefangen werden.

[Abbildung]

Wiewol einige Schribenten ihrer Wohnunge und Auffenthalts wegen noch streitig sind/ so hält ihn Plinius vor einen Seefisch/ Oppianus für einen Strandfisch sc. Die Erfahrung bezeugets aber/ daß sie in allerhand Wassern wohnen/ dann es wachsen und entspringen ihrer etzliche von ihnen selber/ auß Wunst und Koht ohne Saamen/ gleich wie von etzlichen andern Fischen auch geschrieben wird. Nichts destoweniger so mehren sie sich auch durch den Saamen und Leych/ also daß das Männlein die Röglein oder Eyer nach dem Leych verwahret. Zur Zeit aber da sie leychë/ fahren sie ans Ufer nach der Wärme und mostigten Orten/ leychë durch das gantze Jahr/ auch im Brachmonat/ etliche schreiben von fünff etliche 6. mahln. In etlichen Weyern sollen Karpen gefunden werden/ in welchen kein Unterscheid

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0051" n="283"/>
melden/ daher solches nicht allein                      insgemein/ sondern auch von gelehrten Männern eine Zunge genennet wird.                      Albertus hält diese Zunge vor das beste und delicatste am gantzen Fisch. Ob er                      Zähne habe und wo die stehen/ weiln der Mund inwendig eben un&#x0303; glatt /                      ist noch streitig; Rondeletius sagt er habe keine/ Bellonius und Gesnerus aber                      sagen ja/ wiewol sie des Platzes halber da sie stehen sollen/ noch nicht                      einig. Sonsten hat er grosse breite feste Schuppen über den gantzen Leib/ viel                      Blut/ eine mittelmässige Blase/ rothlichte Leber woran die schwärtzliche Galle                      hängt/ eine grosse Miltz. Diese Fische kommen zu Zeiten zu mächtiger grösse so                      sie in Weyern eine Zeitlang unterhalten werden. Jovi9 schreibet daß sie im Meer                      Lar bey 200. Pfund schwer gefangen werden.</p>
        <figure/>
        <p>Wiewol einige Schribenten ihrer Wohnunge und Auffenthalts wegen noch streitig                      sind/ so hält ihn Plinius vor einen Seefisch/ Oppianus für einen Strandfisch                      sc. Die Erfahrung bezeugets aber/ daß sie in allerhand Wassern wohnen/ dann es                      wachsen und entspringen ihrer etzliche von ihnen selber/ auß Wunst und Koht                      ohne Saamen/ gleich wie von etzlichen andern Fischen auch geschrieben wird.                      Nichts destoweniger so mehren sie sich auch durch den Saamen und Leych/ also                      daß das Männlein die Röglein oder Eyer nach dem Leych verwahret. Zur Zeit aber                      da sie leychë/ fahren sie ans Ufer nach der Wärme und mostigten Orten/ leychë                      durch das gantze Jahr/ auch im Brachmonat/ etliche schreiben von fünff etliche                      6. mahln. In etlichen Weyern sollen Karpen gefunden werden/ in welchen kein                          Unterscheid
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[283/0051] melden/ daher solches nicht allein insgemein/ sondern auch von gelehrten Männern eine Zunge genennet wird. Albertus hält diese Zunge vor das beste und delicatste am gantzen Fisch. Ob er Zähne habe und wo die stehen/ weiln der Mund inwendig eben uñ glatt / ist noch streitig; Rondeletius sagt er habe keine/ Bellonius und Gesnerus aber sagen ja/ wiewol sie des Platzes halber da sie stehen sollen/ noch nicht einig. Sonsten hat er grosse breite feste Schuppen über den gantzen Leib/ viel Blut/ eine mittelmässige Blase/ rothlichte Leber woran die schwärtzliche Galle hängt/ eine grosse Miltz. Diese Fische kommen zu Zeiten zu mächtiger grösse so sie in Weyern eine Zeitlang unterhalten werden. Jovi9 schreibet daß sie im Meer Lar bey 200. Pfund schwer gefangen werden. [Abbildung] Wiewol einige Schribenten ihrer Wohnunge und Auffenthalts wegen noch streitig sind/ so hält ihn Plinius vor einen Seefisch/ Oppianus für einen Strandfisch sc. Die Erfahrung bezeugets aber/ daß sie in allerhand Wassern wohnen/ dann es wachsen und entspringen ihrer etzliche von ihnen selber/ auß Wunst und Koht ohne Saamen/ gleich wie von etzlichen andern Fischen auch geschrieben wird. Nichts destoweniger so mehren sie sich auch durch den Saamen und Leych/ also daß das Männlein die Röglein oder Eyer nach dem Leych verwahret. Zur Zeit aber da sie leychë/ fahren sie ans Ufer nach der Wärme und mostigten Orten/ leychë durch das gantze Jahr/ auch im Brachmonat/ etliche schreiben von fünff etliche 6. mahln. In etlichen Weyern sollen Karpen gefunden werden/ in welchen kein Unterscheid

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nylandt_schauplatz04_1678
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nylandt_schauplatz04_1678/51
Zitationshilfe: Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 4. Osnabrück, 1687, S. 283. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nylandt_schauplatz04_1678/51>, abgerufen am 11.12.2024.