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[N. N.]: Die Curieuse [...] Köchin. Nürnberg, 1706.

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Allerhand Feld- und Garten-Früchte auffzudörren.
4. Wie die Artischocken am besten zu
dörren.

Die Artischocken werden also rohe ihrer Blätter beraubet/ das an Kern
hangende Rauhe heraus genommmen/ und der Kern selbst gelinde auffgedörret/
etwan mit einem Faden angebunden/ oder auf ein Siebe oder Hürte.

Auf eine andere Art aber lassen etliche etwas von den äussern Blättern an
dem Kern hangen/ schneiden ihn in zwey oder vier Theile/ nachdeme der Kern nun
groß oder klein ist/ ziehen gedachten Blättern die Häute ab/ und schneiden sie gantz
kurtz hinweg/ daß kaum eines Fingers breit daran hangen bleibet. etc.

5. Wie der Käß- oder Blumen-Kohl auf das
beste zu dörren.

Es wird an dem Käß- und Blumen-Kohl die auswendig grüne Staude/
wie man ihn insgemein zu kochen pfleget/ hinweg/ und die obere Blume/ oder das
Käsigte/ wie man es etwa nennet/ abgeschnitten/ und gantz lind an einem Fa-
den hangend abgedörret/ dann sonsten wird es schwartz/ dahero man selbige auf
die oberste Stelle des Ofens bringen kan/ so man aber die Stortzeln darbey auch
mit abdörren will/ muß man selbige mit einem Faden an das obere Ofen-Ge-
länder hängen.

Jndeme man aber den Käß-Köhl/ absonderlichen aber die Blumen/ gar offt
bey grossen Gastereyen/ absonderlichen auf grosser Herren Tischen in alla patriten
ausser der Zeit/ da sie sonsten zu haben/ zu gebrauchen/ so muß man freylich offt
darnach sehen/ und nachdeme die Hitze in dem Ofen beschaffen/ so muß man auch
mit selbigen darnach verfahren/ die Sieber höher/ oder bald niederer setzen/ dar-
mit man das Auffgedorrte desto schöner und vollkommener erhalten könne.

6. Wie die Spitz- und Stock-Morgeln oder Mau-
rachen ingleichen auch der Hopffen gut abzu-
dörren.

Die Spitz- und Stock-Morgeln können allerdings wie der Spargel
an Fäden gefasset/ gelinde und mit Vorsichtigkeit abgedörret werden.

Be-
Allerhand Feld- und Garten-Fruͤchte auffzudoͤrren.
4. Wie die Artiſchocken am beſten zu
doͤrren.

Die Artiſchocken werden alſo rohe ihrer Blaͤtter beraubet/ das an Kern
hangende Rauhe heraus genommmen/ und der Kern ſelbſt gelinde auffgedoͤrret/
etwan mit einem Faden angebunden/ oder auf ein Siebe oder Huͤrte.

Auf eine andere Art aber laſſen etliche etwas von den aͤuſſern Blaͤttern an
dem Kern hangen/ ſchneiden ihn in zwey oder vier Theile/ nachdeme der Kern nun
groß oder klein iſt/ ziehen gedachten Blaͤttern die Haͤute ab/ und ſchneiden ſie gantz
kurtz hinweg/ daß kaum eines Fingers breit daran hangen bleibet. ꝛc.

5. Wie der Kaͤß- oder Blumen-Kohl auf das
beſte zu doͤrren.

Es wird an dem Kaͤß- und Blumen-Kohl die auswendig gruͤne Staude/
wie man ihn insgemein zu kochen pfleget/ hinweg/ und die obere Blume/ oder das
Kaͤſigte/ wie man es etwa nennet/ abgeſchnitten/ und gantz lind an einem Fa-
den hangend abgedoͤrret/ dann ſonſten wird es ſchwartz/ dahero man ſelbige auf
die oberſte Stelle des Ofens bringen kan/ ſo man aber die Stortzeln darbey auch
mit abdoͤrren will/ muß man ſelbige mit einem Faden an das obere Ofen-Ge-
laͤnder haͤngen.

Jndeme man aber den Kaͤß-Koͤhl/ abſonderlichen aber die Blumen/ gar offt
bey groſſen Gaſtereyen/ abſonderlichen auf groſſer Herren Tiſchen in alla patriten
auſſer der Zeit/ da ſie ſonſten zu haben/ zu gebrauchen/ ſo muß man freylich offt
darnach ſehen/ und nachdeme die Hitze in dem Ofen beſchaffen/ ſo muß man auch
mit ſelbigen darnach verfahren/ die Sieber hoͤher/ oder bald niederer ſetzen/ dar-
mit man das Auffgedorrte deſto ſchoͤner und vollkommener erhalten koͤnne.

6. Wie die Spitz- und Stock-Morgeln oder Mau-
rachen ingleichen auch der Hopffen gut abzu-
doͤrren.

Die Spitz- und Stock-Morgeln koͤnnen allerdings wie der Spargel
an Faͤden gefaſſet/ gelinde und mit Vorſichtigkeit abgedoͤrret werden.

Be-
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[575/0597] Allerhand Feld- und Garten-Fruͤchte auffzudoͤrren. 4. Wie die Artiſchocken am beſten zu doͤrren. Die Artiſchocken werden alſo rohe ihrer Blaͤtter beraubet/ das an Kern hangende Rauhe heraus genommmen/ und der Kern ſelbſt gelinde auffgedoͤrret/ etwan mit einem Faden angebunden/ oder auf ein Siebe oder Huͤrte. Auf eine andere Art aber laſſen etliche etwas von den aͤuſſern Blaͤttern an dem Kern hangen/ ſchneiden ihn in zwey oder vier Theile/ nachdeme der Kern nun groß oder klein iſt/ ziehen gedachten Blaͤttern die Haͤute ab/ und ſchneiden ſie gantz kurtz hinweg/ daß kaum eines Fingers breit daran hangen bleibet. ꝛc. 5. Wie der Kaͤß- oder Blumen-Kohl auf das beſte zu doͤrren. Es wird an dem Kaͤß- und Blumen-Kohl die auswendig gruͤne Staude/ wie man ihn insgemein zu kochen pfleget/ hinweg/ und die obere Blume/ oder das Kaͤſigte/ wie man es etwa nennet/ abgeſchnitten/ und gantz lind an einem Fa- den hangend abgedoͤrret/ dann ſonſten wird es ſchwartz/ dahero man ſelbige auf die oberſte Stelle des Ofens bringen kan/ ſo man aber die Stortzeln darbey auch mit abdoͤrren will/ muß man ſelbige mit einem Faden an das obere Ofen-Ge- laͤnder haͤngen. Jndeme man aber den Kaͤß-Koͤhl/ abſonderlichen aber die Blumen/ gar offt bey groſſen Gaſtereyen/ abſonderlichen auf groſſer Herren Tiſchen in alla patriten auſſer der Zeit/ da ſie ſonſten zu haben/ zu gebrauchen/ ſo muß man freylich offt darnach ſehen/ und nachdeme die Hitze in dem Ofen beſchaffen/ ſo muß man auch mit ſelbigen darnach verfahren/ die Sieber hoͤher/ oder bald niederer ſetzen/ dar- mit man das Auffgedorrte deſto ſchoͤner und vollkommener erhalten koͤnne. 6. Wie die Spitz- und Stock-Morgeln oder Mau- rachen ingleichen auch der Hopffen gut abzu- doͤrren. Die Spitz- und Stock-Morgeln koͤnnen allerdings wie der Spargel an Faͤden gefaſſet/ gelinde und mit Vorſichtigkeit abgedoͤrret werden. Be-

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Zitationshilfe: [N. N.]: Die Curieuse [...] Köchin. Nürnberg, 1706, S. 575. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/oa_koechin_1706/597>, abgerufen am 24.11.2024.