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[N. N.]: Die Curieuse [...] Köchin. Nürnberg, 1706.

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Wie die Schönheit des Leides auf das beste zu unterhalten.
durch seyhen: Wann solche erkaltet/ so nimmt man die Salbe mit einem
Löffel heraus/ stösset und mischet sie/ wie von andern dergleichen Pomaden
und Salben zu ersehen/ diese Salbe ist nun ausbündig gut zu allen Angesich-
tern und wird den Abends und Morgens gebrauchet.

Num. 32.
Ein anders köstliches Sälblein/ wormit das Gesicht
schön frisch und glatt zu machen und zu
erhalten.

Nimm frischer Mayen-Butter/ Rinder-Talch eines jeden ein Pfund/ lasse
es mit einander schmeltzen/ in einem Topffe/ mit einem halben Nössel Rosen-Po-
merantzen-Blühe-Wasser/ hernach seyhe es durch ein rein leinen Tuch/ in einen
andern Topff/ darin auch ein halb Nössel Rosenwasser ist/ so nun alles kalt wor-
den/ so muß man es mit einem silbernen Löffel abnehmen/ in einen steinern Mörsel
thun/ und mit 12. Loth reinen unverfälschten zart abgeriebenen Venetianischen
Bleyweiß/ so etliche mahlen zuvor mit Rosenwasser wohlgewaschen/ und wie-
der in der Sonnen getrocknet/ auf das zarteste aber pulverisiret/ wohl unter ein-
ander vermischen/ alsdann in ein sauber reines Geschirr thun/ und damit es sich
desto besser halten mag/ oben zart pulversirten Zucker darüber streuen/ und also
auf das beste verwahren.

Diese Butter gebrauchet man Morgens und Abends/ und nachdeme sie ei-
ne Stunde lang auffgestrichen/ kan man sie wiederum abtrocknen.

Num. 33.
Eine andere fürtreffliche Pomada das Gesichte auf
das beste und schöneste zu erhalten/ so wider die Pocken-
Narben sehr bewehret ist.

Man nimmt guten setten Speckes von dem Halse eines Borck-Schweins
2. Pfund/ schälet solchen mit einem scharffschneidenden höltzernen Messer auf das
kleineste/ und nimmt alle kleine Fäserlein und Häutlein. Ferner nimmt man
ein halb Pfund/ gleichfals von allen Häutlein gereinigten Schweinen-Schme-
res/ und zerschneidet solches auch in kleine Stücklein/ dann weichet man es 9.
Tage in fliessendem Wasser ein/ und arbeitet es mit den Händen wohl durch/ so
man selbigen frisches Wasser giebet/ dann lässet man es in einem halben Pfund
Wegbreit- und einem halben Pfund Rosenwasser in ein irrdenen Gefässe zerge-
hen und zerschmeltzen/ mit Hinzuthuung zweyer Löffel voll guten Zimmet-Was-
sers und 3. Löffel voll guten Gewürtz-Nägelein-Wassers einer schönen frischen
in kleine Stücklein zerschnittenen Citronen- und Pomerantzen/ und in einem stei-

nernen
Dd dd d 2

Wie die Schoͤnheit des Leides auf das beſte zu unterhalten.
durch ſeyhen: Wann ſolche erkaltet/ ſo nimmt man die Salbe mit einem
Loͤffel heraus/ ſtoͤſſet und miſchet ſie/ wie von andern dergleichen Pomaden
und Salben zu erſehen/ dieſe Salbe iſt nun ausbuͤndig gut zu allen Angeſich-
tern und wird den Abends und Morgens gebrauchet.

Num. 32.
Ein anders koͤſtliches Saͤlblein/ wormit das Geſicht
ſchoͤn friſch und glatt zu machen und zu
erhalten.

Nimm friſcher Mayen-Butter/ Rinder-Talch eines jeden ein Pfund/ laſſe
es mit einander ſchmeltzen/ in einem Topffe/ mit einem halben Noͤſſel Roſen-Po-
merantzen-Bluͤhe-Waſſer/ hernach ſeyhe es durch ein rein leinen Tuch/ in einen
andern Topff/ darin auch ein halb Noͤſſel Roſenwaſſer iſt/ ſo nun alles kalt wor-
den/ ſo muß man es mit einem ſilbernen Loͤffel abnehmen/ in einen ſteinern Moͤrſel
thun/ und mit 12. Loth reinen unverfaͤlſchten zart abgeriebenen Venetianiſchen
Bleyweiß/ ſo etliche mahlen zuvor mit Roſenwaſſer wohlgewaſchen/ und wie-
der in der Sonnen getrocknet/ auf das zarteſte aber pulveriſiret/ wohl unter ein-
ander vermiſchen/ alsdann in ein ſauber reines Geſchirr thun/ und damit es ſich
deſto beſſer halten mag/ oben zart pulverſirten Zucker daruͤber ſtreuen/ und alſo
auf das beſte verwahren.

Dieſe Butter gebrauchet man Morgens und Abends/ und nachdeme ſie ei-
ne Stunde lang auffgeſtrichen/ kan man ſie wiederum abtrocknen.

Num. 33.
Eine andere fuͤrtreffliche Pomada das Geſichte auf
das beſte und ſchoͤneſte zu erhalten/ ſo wider die Pocken-
Narben ſehr bewehret iſt.

Man nimmt guten ſetten Speckes von dem Halſe eines Borck-Schweins
2. Pfund/ ſchaͤlet ſolchen mit einem ſcharffſchneidenden hoͤltzernen Meſſer auf das
kleineſte/ und nimmt alle kleine Faͤſerlein und Haͤutlein. Ferner nimmt man
ein halb Pfund/ gleichfals von allen Haͤutlein gereinigten Schweinen-Schme-
res/ und zerſchneidet ſolches auch in kleine Stuͤcklein/ dann weichet man es 9.
Tage in flieſſendem Waſſer ein/ und arbeitet es mit den Haͤnden wohl durch/ ſo
man ſelbigen friſches Waſſer giebet/ dann laͤſſet man es in einem halben Pfund
Wegbreit- und einem halben Pfund Roſenwaſſer in ein irrdenen Gefaͤſſe zerge-
hen und zerſchmeltzen/ mit Hinzuthuung zweyer Loͤffel voll guten Zimmet-Waſ-
ſers und 3. Loͤffel voll guten Gewuͤrtz-Naͤgelein-Waſſers einer ſchoͤnen friſchen
in kleine Stuͤcklein zerſchnittenen Citronen- und Pomerantzen/ und in einem ſtei-

nernen
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[763/0787] Wie die Schoͤnheit des Leides auf das beſte zu unterhalten. durch ſeyhen: Wann ſolche erkaltet/ ſo nimmt man die Salbe mit einem Loͤffel heraus/ ſtoͤſſet und miſchet ſie/ wie von andern dergleichen Pomaden und Salben zu erſehen/ dieſe Salbe iſt nun ausbuͤndig gut zu allen Angeſich- tern und wird den Abends und Morgens gebrauchet. Num. 32. Ein anders koͤſtliches Saͤlblein/ wormit das Geſicht ſchoͤn friſch und glatt zu machen und zu erhalten. Nimm friſcher Mayen-Butter/ Rinder-Talch eines jeden ein Pfund/ laſſe es mit einander ſchmeltzen/ in einem Topffe/ mit einem halben Noͤſſel Roſen-Po- merantzen-Bluͤhe-Waſſer/ hernach ſeyhe es durch ein rein leinen Tuch/ in einen andern Topff/ darin auch ein halb Noͤſſel Roſenwaſſer iſt/ ſo nun alles kalt wor- den/ ſo muß man es mit einem ſilbernen Loͤffel abnehmen/ in einen ſteinern Moͤrſel thun/ und mit 12. Loth reinen unverfaͤlſchten zart abgeriebenen Venetianiſchen Bleyweiß/ ſo etliche mahlen zuvor mit Roſenwaſſer wohlgewaſchen/ und wie- der in der Sonnen getrocknet/ auf das zarteſte aber pulveriſiret/ wohl unter ein- ander vermiſchen/ alsdann in ein ſauber reines Geſchirr thun/ und damit es ſich deſto beſſer halten mag/ oben zart pulverſirten Zucker daruͤber ſtreuen/ und alſo auf das beſte verwahren. Dieſe Butter gebrauchet man Morgens und Abends/ und nachdeme ſie ei- ne Stunde lang auffgeſtrichen/ kan man ſie wiederum abtrocknen. Num. 33. Eine andere fuͤrtreffliche Pomada das Geſichte auf das beſte und ſchoͤneſte zu erhalten/ ſo wider die Pocken- Narben ſehr bewehret iſt. Man nimmt guten ſetten Speckes von dem Halſe eines Borck-Schweins 2. Pfund/ ſchaͤlet ſolchen mit einem ſcharffſchneidenden hoͤltzernen Meſſer auf das kleineſte/ und nimmt alle kleine Faͤſerlein und Haͤutlein. Ferner nimmt man ein halb Pfund/ gleichfals von allen Haͤutlein gereinigten Schweinen-Schme- res/ und zerſchneidet ſolches auch in kleine Stuͤcklein/ dann weichet man es 9. Tage in flieſſendem Waſſer ein/ und arbeitet es mit den Haͤnden wohl durch/ ſo man ſelbigen friſches Waſſer giebet/ dann laͤſſet man es in einem halben Pfund Wegbreit- und einem halben Pfund Roſenwaſſer in ein irrdenen Gefaͤſſe zerge- hen und zerſchmeltzen/ mit Hinzuthuung zweyer Loͤffel voll guten Zimmet-Waſ- ſers und 3. Loͤffel voll guten Gewuͤrtz-Naͤgelein-Waſſers einer ſchoͤnen friſchen in kleine Stuͤcklein zerſchnittenen Citronen- und Pomerantzen/ und in einem ſtei- nernen Dd dd d 2

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Zitationshilfe: [N. N.]: Die Curieuse [...] Köchin. Nürnberg, 1706, S. 763. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/oa_koechin_1706/787>, abgerufen am 24.11.2024.