Oest, Johann Friedrich: Nöthige Belehrung und Warnung für Jüngling und solche Knaben. In: Allgemeine Revision des gesammten Schul- und Erziehungswesens: von einer Gesellschaft practischer Erzieher, Bd. 6. Wolfenbüttel, 1787. S. 293-434und die, die ihre Gesundheit und ihre Lebensfreuden sich erhielten, gewiß, die verdanken es ihrer frühen Liebe zu nützlichen Beschäftigungen. Jndem ich euch nun vor der Geschäftlosigkeit warne und euch hingegen zur Thätigkeit ermuntere: so werdet ihr von selbst einsehen, daß ich aus demselben Grunde ein Recht habe, euch vor aller Einsamkeit zu warnen und euch zum Umgange mit andern guten Menschen zu ermuntern. Jhr habt dazu alsdann vornemlich Ursache, wann ihr noch nicht mit solchen Beschäftigungen bekannt seyd, die euch eine angenehme Unterhaltung verschaffen können; denn in diesem Falle wäret ihr ja ganz ausser Stand, eure einsamen Stunden nützlich zuzubringen. Würdet ihr aus einer übelgesinnten Blödigkeit nicht gern in der Gesellschaft anderer verständiger Menschen seyn, so würdet ihr auch immer mit vielen guten Beschäftigungen unbekannt bleiben müßen. Jhr würdet manches, was gut und nützlich ist, gar nicht erfahren. Von selbst alles Nützliche zu lernen, dazu seyd ihr in eurem Alter nicht fähig. Jhr habt immer einige Anleitung dazu nöthig und die findet ihr in dem Umgange mit solchen Personen, die euch an Einsichten und Erfahrungen überlegen sind. Eure Eltern und Lehrer sind diejenigen und die, die ihre Gesundheit und ihre Lebensfreuden sich erhielten, gewiß, die verdanken es ihrer frühen Liebe zu nützlichen Beschäftigungen. Jndem ich euch nun vor der Geschäftlosigkeit warne und euch hingegen zur Thätigkeit ermuntere: so werdet ihr von selbst einsehen, daß ich aus demselben Grunde ein Recht habe, euch vor aller Einsamkeit zu warnen und euch zum Umgange mit andern guten Menschen zu ermuntern. Jhr habt dazu alsdann vornemlich Ursache, wann ihr noch nicht mit solchen Beschäftigungen bekannt seyd, die euch eine angenehme Unterhaltung verschaffen können; denn in diesem Falle wäret ihr ja ganz ausser Stand, eure einsamen Stunden nützlich zuzubringen. Würdet ihr aus einer übelgesinnten Blödigkeit nicht gern in der Gesellschaft anderer verständiger Menschen seyn, so würdet ihr auch immer mit vielen guten Beschäftigungen unbekannt bleiben müßen. Jhr würdet manches, was gut und nützlich ist, gar nicht erfahren. Von selbst alles Nützliche zu lernen, dazu seyd ihr in eurem Alter nicht fähig. Jhr habt immer einige Anleitung dazu nöthig und die findet ihr in dem Umgange mit solchen Personen, die euch an Einsichten und Erfahrungen überlegen sind. Eure Eltern und Lehrer sind diejenigen <TEI> <text> <body> <div n="2"> <div> <p><pb facs="#f0089" n="381"/> und die, die ihre Gesundheit und ihre Lebensfreuden sich erhielten, gewiß, die verdanken es ihrer frühen Liebe zu nützlichen Beschäftigungen.</p> <p>Jndem ich euch nun vor der Geschäftlosigkeit warne und euch hingegen zur Thätigkeit ermuntere: so werdet ihr von selbst einsehen, daß ich aus demselben Grunde ein Recht habe, euch vor aller Einsamkeit zu warnen und euch zum Umgange mit andern guten Menschen zu ermuntern. Jhr habt dazu alsdann vornemlich Ursache, wann ihr noch nicht mit solchen Beschäftigungen bekannt seyd, die euch eine angenehme Unterhaltung verschaffen können; denn in diesem Falle wäret ihr ja ganz ausser Stand, eure einsamen Stunden nützlich zuzubringen. Würdet ihr aus einer übelgesinnten Blödigkeit nicht gern in der Gesellschaft anderer verständiger Menschen seyn, so würdet ihr auch immer mit vielen guten Beschäftigungen unbekannt bleiben müßen. Jhr würdet manches, was gut und nützlich ist, gar nicht erfahren. Von selbst alles Nützliche zu lernen, dazu seyd ihr in eurem Alter nicht fähig. Jhr habt immer einige Anleitung dazu nöthig und die findet ihr in dem Umgange mit solchen Personen, die euch an Einsichten und Erfahrungen überlegen sind. Eure Eltern und Lehrer sind diejenigen </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [381/0089]
und die, die ihre Gesundheit und ihre Lebensfreuden sich erhielten, gewiß, die verdanken es ihrer frühen Liebe zu nützlichen Beschäftigungen.
Jndem ich euch nun vor der Geschäftlosigkeit warne und euch hingegen zur Thätigkeit ermuntere: so werdet ihr von selbst einsehen, daß ich aus demselben Grunde ein Recht habe, euch vor aller Einsamkeit zu warnen und euch zum Umgange mit andern guten Menschen zu ermuntern. Jhr habt dazu alsdann vornemlich Ursache, wann ihr noch nicht mit solchen Beschäftigungen bekannt seyd, die euch eine angenehme Unterhaltung verschaffen können; denn in diesem Falle wäret ihr ja ganz ausser Stand, eure einsamen Stunden nützlich zuzubringen. Würdet ihr aus einer übelgesinnten Blödigkeit nicht gern in der Gesellschaft anderer verständiger Menschen seyn, so würdet ihr auch immer mit vielen guten Beschäftigungen unbekannt bleiben müßen. Jhr würdet manches, was gut und nützlich ist, gar nicht erfahren. Von selbst alles Nützliche zu lernen, dazu seyd ihr in eurem Alter nicht fähig. Jhr habt immer einige Anleitung dazu nöthig und die findet ihr in dem Umgange mit solchen Personen, die euch an Einsichten und Erfahrungen überlegen sind. Eure Eltern und Lehrer sind diejenigen
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription.
(2013-06-18T07:52:44Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frederike Neuber: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-06-18T07:52:44Z)
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-06-18T07:52:44Z)
Weitere Informationen:Als Grundlage dienen die Wikisource-Editionsrichtlinien.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |