cher galvanischer Ketten, in welchen kein Theil eine chemische Veränderung erleidet, von jenen, deren Thätigkeit durch eine chemische Wirkung getrübt wird, strenge geschieden und letztere im Anhange besonders betrachtet. Diese gänzliche Trennung beider zu einem Ganzen gehörenden Theile und, wie es scheinen möchte, Geringerstel- lung des letztern findet in folgendem Umstande ihren hinreichenden Erklärungsgrund. Eine Theorie, die auf den Namen einer unvergängli- chen und fruchtbringenden Anspruch machen will, darf, däucht mir, ihre edle Herkunft nicht durch ein eitles Wortgepränge zu erkennen ge- ben, sondern dadurch, dass sie überall ihre Ver- wandtschaft zu dem Geiste, der die Natur be- seelt, durch einen Parallelismus ihrer Aeusserungen einfach und vollständig, ohne alles Hebezeug der Sprache, den Herold eines Kampfes der mensch- lichen mit einer höhern Kraft, in der Wirklich- keit nachweise. Diese Nachweisung ist für den ersten der genannten Theile, wie ich glaube, hin- reichend vorhanden, theils durch die vorangegan- genen Versuche Anderer, theils durch eigene, die anfänglich mich mit der hier entwickelten Theo-
cher galvanischer Ketten, in welchen kein Theil eine chemische Veränderung erleidet, von jenen, deren Thätigkeit durch eine chemische Wirkung getrübt wird, strenge geschieden und letztere im Anhange besonders betrachtet. Diese gänzliche Trennung beider zu einem Ganzen gehörenden Theile und, wie es scheinen möchte, Geringerstel- lung des letztern findet in folgendem Umstande ihren hinreichenden Erklärungsgrund. Eine Theorie, die auf den Namen einer unvergängli- chen und fruchtbringenden Anspruch machen will, darf, däucht mir, ihre edle Herkunft nicht durch ein eitles Wortgepränge zu erkennen ge- ben, sondern dadurch, daſs sie überall ihre Ver- wandtschaft zu dem Geiste, der die Natur be- seelt, durch einen Parallelismus ihrer Aeuſserungen einfach und vollständig, ohne alles Hebezeug der Sprache, den Herold eines Kampfes der mensch- lichen mit einer höhern Kraft, in der Wirklich- keit nachweise. Diese Nachweisung ist für den ersten der genannten Theile, wie ich glaube, hin- reichend vorhanden, theils durch die vorangegan- genen Versuche Anderer, theils durch eigene, die anfänglich mich mit der hier entwickelten Theo-
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[8/0018]
cher galvanischer Ketten, in welchen kein Theil
eine chemische Veränderung erleidet, von jenen,
deren Thätigkeit durch eine chemische Wirkung
getrübt wird, strenge geschieden und letztere im
Anhange besonders betrachtet. Diese gänzliche
Trennung beider zu einem Ganzen gehörenden
Theile und, wie es scheinen möchte, Geringerstel-
lung des letztern findet in folgendem Umstande
ihren hinreichenden Erklärungsgrund. Eine
Theorie, die auf den Namen einer unvergängli-
chen und fruchtbringenden Anspruch machen
will, darf, däucht mir, ihre edle Herkunft nicht
durch ein eitles Wortgepränge zu erkennen ge-
ben, sondern dadurch, daſs sie überall ihre Ver-
wandtschaft zu dem Geiste, der die Natur be-
seelt, durch einen Parallelismus ihrer Aeuſserungen
einfach und vollständig, ohne alles Hebezeug der
Sprache, den Herold eines Kampfes der mensch-
lichen mit einer höhern Kraft, in der Wirklich-
keit nachweise. Diese Nachweisung ist für den
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Ohm, Georg Simon: Die galvanische Kette. Berlin, 1827, S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ohm_galvanische_1827/18>, abgerufen am 04.12.2024.
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