terl so philosophisch nennt, in der At- mosphäre schwebt.
Als die Hauptluftart kann das Stikgas gerechnet werden, von dem alle andere, wie die Erden von der Kieselerde, Meta- morphosen sind. Das Expansissimum, nemlich das rein Peripherische des Krei- ses, ohne alles Starre des Diameters, er- scheint als Wasserstoffgas, das Contractis- simum aber, das sich in das Centrum la- gert, als Kohlensäure, die um ihre Con- traction zu erreichen, schon Kohlenstoff zu Hülfe nehmen muss; dass sie aber blos aus Kohlenstoff und Saurstoff bestehe, hat noch kein einziges chymisches Experiment streng bewiesen, und die prätendirten Zer- legungen durch Phosphor verlieren alle Kraft dadurch, dass man ja bestimmt weiss, dass jeder Phosphor beim Verbrennen Koh- lenstoff absezt. Die andern Luftarten sind Compositionen.
Die atmosphärische Luft kann ange- sehen werden, als durch Säureprincip be- geistetes Stikgas, das durch grössere Säu- rung sich in Stikstoffsäure verwandelt.
Wird
B
terl so philosophisch nennt, in der At- mosphäre schwebt.
Als die Hauptluftart kann das Stikgas gerechnet werden, von dem alle andere, wie die Erden von der Kieselerde, Meta- morphosen sind. Das Expansissimum, nemlich das rein Peripherische des Krei- ses, ohne alles Starre des Diameters, er- scheint als Wasserſtoffgas, das Contractis- simum aber, das sich in das Centrum la- gert, als Kohlensäure, die um ihre Con- traction zu erreichen, schon Kohlenſtoff zu Hülfe nehmen muſs; daſs sie aber blos aus Kohlenſtoff und Saurſtoff beſtehe, hat noch kein einziges chymisches Experiment ſtreng bewiesen, und die prätendirten Zer- legungen durch Phosphor verlieren alle Kraft dadurch, daſs man ja beſtimmt weiſs, daſs jeder Phosphor beim Verbrennen Koh- lenſtoff absezt. Die andern Luftarten sind Compositionen.
Die atmosphärische Luft kann ange- sehen werden, als durch Säureprincip be- geiſtetes Stikgas, das durch gröſsere Säu- rung sich in Stikſtoffsäure verwandelt.
Wird
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[17/0035]
terl so philosophisch nennt, in der At-
mosphäre schwebt.
Als die Hauptluftart kann das Stikgas
gerechnet werden, von dem alle andere,
wie die Erden von der Kieselerde, Meta-
morphosen sind. Das Expansissimum,
nemlich das rein Peripherische des Krei-
ses, ohne alles Starre des Diameters, er-
scheint als Wasserſtoffgas, das Contractis-
simum aber, das sich in das Centrum la-
gert, als Kohlensäure, die um ihre Con-
traction zu erreichen, schon Kohlenſtoff
zu Hülfe nehmen muſs; daſs sie aber blos
aus Kohlenſtoff und Saurſtoff beſtehe, hat
noch kein einziges chymisches Experiment
ſtreng bewiesen, und die prätendirten Zer-
legungen durch Phosphor verlieren alle
Kraft dadurch, daſs man ja beſtimmt weiſs,
daſs jeder Phosphor beim Verbrennen Koh-
lenſtoff absezt. Die andern Luftarten sind
Compositionen.
Die atmosphärische Luft kann ange-
sehen werden, als durch Säureprincip be-
geiſtetes Stikgas, das durch gröſsere Säu-
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Oken, Lorenz: Abriß des Systems der Biologie. Göttingen, 1805, S. 17. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/oken_biologie_1805/35>, abgerufen am 16.07.2024.
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