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Olearius, Adam: Offt begehrte Beschreibung Der Newen Orientalischen Rejse. Schleswig, 1647.

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Reise Beschreibung.
tisten/ etliche aber Heyden/ diese verbrennen jhre Todten/ vnd nehmen
darzu das Holtz von Mesch mesch, Apricos oder Morellen Bäumen.

Das Geld/ so auff dem Marckte gäng vnd gebe/ seynd silberneGeld vnd
Müntze der
Perser.

vnd kupfferne Müntze. Man sihet gar selten mit Golde handeln. Die
Silberne Müntze seynd: Abas, Garem abas, oder Chodabende,
Schah
i vnd Bisti. Ein Abas schätzen sie gegen einem Rthlr. nach Meiß-
nischer Müntze gerechnet 8. Gr. vnd 8. Pfen. Es kan aber ein. Reichs-
thaler 4. Abas auffwegen. Diese bekommen den Namen von Schach
Abas/ welcher sie schlagen lassen/ gleich auch die halben Abas, Cho-
dabende,
weil sie Schach Chodabende eingeführet. Vor diesem
aber haben sie andere Müntze/ Lari genant/ gehabt/ war von zusam-Lari eine alts
Müntze.

men gebügtem silbern Drat/ in der mitten ein wenig plat geschlagen
vnd darauff gepreget/ in grösse vnd gestalt wie im beygefügtem Kupffer

[Abbildung]
zusehen/ seynd etwas schwerer als ein Chodabende, soll Schach
Ismaels I.
Müntze gewesen seyn. Von selbiger Sorte ist vnter andern
vielen alten Müntzen vnterschiedlicher Nation in der Fürstl: Got-
torffischen Bibliothec zufinden. Nach den halben Abassen seynd
Schahi der vierdte theil vom Abas, vnd dann die Bisti, derer drithalb
auff einen Schahi gehen.

Die kupfferne Müntze/ so sie in gemein Pul/ in specie aber Kas-Müntze von
Kupffer.

beki nennen/ gelten 40. einen Abas. Wenn die Europeer mit jhnen
handeln vnd vmb baar Geld kauffen wollen/ müssen sie Rthlr. brin-
gen/ welche dann in jhre Müntze verwandelt werden; Hierzu sitzen auff
dem Maidan vnterschiedliche Wechsler Seraf. Die Müntze Serab-
chane
ist auch nicht weit vom Basar. Die Müntzer/ welche vmb sehr
grosse Summen die Müntzen Pachtweise inne haben/ können vorer-
wehnter vrsach halber grossen Fortheil vnd Nutzen an den Reichsthal.

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H h h

Reiſe Beſchreibung.
tiſten/ etliche aber Heyden/ dieſe verbrennen jhre Todten/ vnd nehmen
darzu das Holtz von Meſch meſch, Apricos oder Morellen Baͤumen.

Das Geld/ ſo auff dem Marckte gaͤng vnd gebe/ ſeynd ſilberneGeld vnd
Muͤntze der
Perſer.

vnd kupfferne Muͤntze. Man ſihet gar ſelten mit Golde handeln. Die
Silberne Muͤntze ſeynd: Abas, Garem abas, oder Chodabende,
Schah
i vnd Biſti. Ein Abas ſchaͤtzen ſie gegen einem Rthlr. nach Meiß-
niſcher Muͤntze gerechnet 8. Gr. vnd 8. Pfen. Es kan aber ein. Reichs-
thaler 4. Abas auffwegen. Dieſe bekommen den Namen von Schach
Abas/ welcher ſie ſchlagen laſſen/ gleich auch die halben Abas, Cho-
dabende,
weil ſie Schach Chodabende eingefuͤhret. Vor dieſem
aber haben ſie andere Muͤntze/ Lari genant/ gehabt/ war von zuſam-Lari eine alts
Muͤntze.

men gebuͤgtem ſilbern Drat/ in der mitten ein wenig plat geſchlagen
vnd darauff gepreget/ in groͤſſe vnd geſtalt wie im beygefuͤgtem Kupffer

[Abbildung]
zuſehen/ ſeynd etwas ſchwerer als ein Chodabende, ſoll Schach
Ismaels I.
Muͤntze geweſen ſeyn. Von ſelbiger Sorte iſt vnter andern
vielen alten Muͤntzen vnterſchiedlicher Nation in der Fuͤrſtl: Got-
torffiſchen Bibliothec zufinden. Nach den halben Abaſſen ſeynd
Schahi der vierdte theil vom Abas, vnd dann die Biſti, derer drithalb
auff einen Schahi gehen.

Die kupfferne Muͤntze/ ſo ſie in gemein Pul/ in ſpecie aber Kas-Muͤntze von
Kupffer.

beki nennen/ gelten 40. einen Abas. Wenn die Europeer mit jhnen
handeln vnd vmb baar Geld kauffen wollen/ muͤſſen ſie Rthlr. brin-
gen/ welche dann in jhre Muͤntze verwandelt werden; Hierzu ſitzen auff
dem Maidan vnterſchiedliche Wechsler Seraf. Die Muͤntze Serab-
chane
iſt auch nicht weit vom Baſar. Die Muͤntzer/ welche vmb ſehr
groſſe Summen die Muͤntzen Pachtweiſe inne haben/ koͤnnen vorer-
wehnter vrſach halber groſſen Fortheil vnd Nutzen an den Reichsthal.

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[425/0473] Reiſe Beſchreibung. tiſten/ etliche aber Heyden/ dieſe verbrennen jhre Todten/ vnd nehmen darzu das Holtz von Meſch meſch, Apricos oder Morellen Baͤumen. Das Geld/ ſo auff dem Marckte gaͤng vnd gebe/ ſeynd ſilberne vnd kupfferne Muͤntze. Man ſihet gar ſelten mit Golde handeln. Die Silberne Muͤntze ſeynd: Abas, Garem abas, oder Chodabende, Schahi vnd Biſti. Ein Abas ſchaͤtzen ſie gegen einem Rthlr. nach Meiß- niſcher Muͤntze gerechnet 8. Gr. vnd 8. Pfen. Es kan aber ein. Reichs- thaler 4. Abas auffwegen. Dieſe bekommen den Namen von Schach Abas/ welcher ſie ſchlagen laſſen/ gleich auch die halben Abas, Cho- dabende, weil ſie Schach Chodabende eingefuͤhret. Vor dieſem aber haben ſie andere Muͤntze/ Lari genant/ gehabt/ war von zuſam- men gebuͤgtem ſilbern Drat/ in der mitten ein wenig plat geſchlagen vnd darauff gepreget/ in groͤſſe vnd geſtalt wie im beygefuͤgtem Kupffer [Abbildung] zuſehen/ ſeynd etwas ſchwerer als ein Chodabende, ſoll Schach Ismaels I. Muͤntze geweſen ſeyn. Von ſelbiger Sorte iſt vnter andern vielen alten Muͤntzen vnterſchiedlicher Nation in der Fuͤrſtl: Got- torffiſchen Bibliothec zufinden. Nach den halben Abaſſen ſeynd Schahi der vierdte theil vom Abas, vnd dann die Biſti, derer drithalb auff einen Schahi gehen. Geld vnd Muͤntze der Perſer. Lari eine alts Muͤntze. Die kupfferne Muͤntze/ ſo ſie in gemein Pul/ in ſpecie aber Kas- beki nennen/ gelten 40. einen Abas. Wenn die Europeer mit jhnen handeln vnd vmb baar Geld kauffen wollen/ muͤſſen ſie Rthlr. brin- gen/ welche dann in jhre Muͤntze verwandelt werden; Hierzu ſitzen auff dem Maidan vnterſchiedliche Wechsler Seraf. Die Muͤntze Serab- chane iſt auch nicht weit vom Baſar. Die Muͤntzer/ welche vmb ſehr groſſe Summen die Muͤntzen Pachtweiſe inne haben/ koͤnnen vorer- wehnter vrſach halber groſſen Fortheil vnd Nutzen an den Reichsthal. ha- Muͤntze von Kupffer. H h h

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Zitationshilfe: Olearius, Adam: Offt begehrte Beschreibung Der Newen Orientalischen Rejse. Schleswig, 1647. , S. 425. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/olearius_reise_1647/473>, abgerufen am 22.11.2024.