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Opitz, Martin: Buch von der Deutschen Poeterey. Breslau u. a., 1624.

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Theocriti Aites.
Bist du gekommen dann/ nach dem ich nun gewacht
Nach dir/ mein liebstes Kind/ den dritten tag vnnd
Nacht?

Du bist gekommen/ ja. doch wer nicht kan noch mag.
Sein lieb sehn wann er wil/ wird alt auff einen tag.
So viel der Früling wird dem Winter vorgesetzt/
Vor wilden pflaumen vns ein Apffel auch ergetzt/
Das Schaff mit dicker woll ein Lamb beschämen
kan/

Die Jungfraw füsser ist als die den dritten Man
Vereit hat fort geschickt; so viel als besser springt
Ein rehbock als ein Kalb/ vnd wann sie lieblich singt
Die leichte Nachtigall den Vogeln abgewint/
So ist dein beysein nur das liebste das man findt.
Jch habe mich gesetzt bey diesen Buchbawm hin/
Gleich wie ein Wandersman thut im fürüber ziehn/
Jn dem die Sonne sticht. ach/ das die liebe doch
Vns wolte beyderseits auch fügen an jhr ioch/
An jhr gewündtschtes Joch/ vnd das die nach vns
sein

Von vns mit stettem rhum erzehlten vberein:
Es ist ein liebes par gewesen vor der zeit/
Das eine freyte selbst/ das ander ward gefreyt:
Sie liebten beyde gleich. ward nicht das volck ergetzt
Wie liebe wiederumb mit liebe ward ersetzt!
Ach Jupiter/ vnd jhr/ jhr Götter/ gebt mir zue/
Wann
Theocriti Aites.
Biſt du gekommen dann/ nach dem ich nun gewacht
Nach dir/ mein liebſtes Kind/ den dritten tag vnnd
Nacht?

Du biſt gekommen/ ja. doch wer nicht kan noch mag.
Sein lieb ſehn wann er wil/ wird alt auff einen tag.
So viel der Fruͤling wird dem Winter vorgeſetzt/
Vor wilden pflaumen vns ein Apffel auch ergetzt/
Das Schaff mit dicker woll ein Lamb beſchaͤmen
kan/

Die Jungfraw fuͤſſer iſt als die den dritten Man
Vereit hat fort geſchickt; ſo viel als beſſer ſpringt
Ein rehbock als ein Kalb/ vnd wann ſie lieblich ſingt
Die leichte Nachtigall den Vogeln abgewint/
So iſt dein beyſein nur das liebſte das man findt.
Jch habe mich geſetzt bey dieſen Buchbawm hin/
Gleich wie ein Wandersman thut im fuͤruͤber ziehn/
Jn dem die Sonne ſticht. ach/ das die liebe doch
Vns wolte beyderſeits auch fuͤgen an jhr ioch/
An jhr gewuͤndtſchtes Joch/ vnd das die nach vns
ſein

Von vns mit ſtettem rhum erzehlten vberein:
Es iſt ein liebes par geweſen vor der zeit/
Das eine freyte ſelbſt/ das ander ward gefreyt:
Sie liebten beyde gleich. ward nicht das volck ergetzt
Wie liebe wiederumb mit liebe ward erſetzt!
Ach Jupiter/ vnd jhr/ jhr Goͤtter/ gebt mir zue/
Wann
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[0048] Theocriti Aites. Biſt du gekommen dann/ nach dem ich nun gewacht Nach dir/ mein liebſtes Kind/ den dritten tag vnnd Nacht? Du biſt gekommen/ ja. doch wer nicht kan noch mag. Sein lieb ſehn wann er wil/ wird alt auff einen tag. So viel der Fruͤling wird dem Winter vorgeſetzt/ Vor wilden pflaumen vns ein Apffel auch ergetzt/ Das Schaff mit dicker woll ein Lamb beſchaͤmen kan/ Die Jungfraw fuͤſſer iſt als die den dritten Man Vereit hat fort geſchickt; ſo viel als beſſer ſpringt Ein rehbock als ein Kalb/ vnd wann ſie lieblich ſingt Die leichte Nachtigall den Vogeln abgewint/ So iſt dein beyſein nur das liebſte das man findt. Jch habe mich geſetzt bey dieſen Buchbawm hin/ Gleich wie ein Wandersman thut im fuͤruͤber ziehn/ Jn dem die Sonne ſticht. ach/ das die liebe doch Vns wolte beyderſeits auch fuͤgen an jhr ioch/ An jhr gewuͤndtſchtes Joch/ vnd das die nach vns ſein Von vns mit ſtettem rhum erzehlten vberein: Es iſt ein liebes par geweſen vor der zeit/ Das eine freyte ſelbſt/ das ander ward gefreyt: Sie liebten beyde gleich. ward nicht das volck ergetzt Wie liebe wiederumb mit liebe ward erſetzt! Ach Jupiter/ vnd jhr/ jhr Goͤtter/ gebt mir zue/ Wann

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Zitationshilfe: Opitz, Martin: Buch von der Deutschen Poeterey. Breslau u. a., 1624, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/opitz_buch_1624/48>, abgerufen am 27.11.2024.