Opitz, Martin: Buch von der Deutschen Poeterey. Breslau u. a., 1624.schen verse; deren exempel zwar bey den gutten Autoren wenig So ist es auch nicht von nöthen/ das der periodus oder sen-
Jtem:
Wir
ſchen verſe; deren exempel zwar bey den gutten Autoren wenig So iſt es auch nicht von noͤthen/ das der periodus oder ſen-
Jtem:
Wir
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0060"/> ſchen verſe; deren exempel zwar bey den gutten Autoren wenig<lb/> zue finden/ der Moͤnche buͤcher aber vor etzlich hundert Jahren<lb/> alle voll ſindt geweſen.</p><lb/> <p>So iſt es auch nicht von noͤthen/ das der <hi rendition="#aq">periodus</hi> oder ſen-<lb/> tentz allzeit mit dem verſe oder der <hi rendition="#aq">ſtrophe</hi> ſich ende: ja es ſtehet<lb/> zierlich/ wañ er zum wenigſten biß zue des <choice><sic>anderu</sic><corr>andern</corr></choice>/ dritten/ vierd-<lb/> ten verſes/ auch des erſten in der folgenden ſtrophe <hi rendition="#aq">cæſúr</hi> behal-<lb/> ten wird. Zum exempel:</p><lb/> <cit> <quote> <lg type="poem"> <l rendition="#fr #et"> <hi rendition="#et">1. nein nein/ wie bleich ich bin/</hi> </l><lb/> <l rendition="#fr #et">Nicht vom ſtudiren nur/ ſo bleibt doch wie vorhin</l><lb/> <l rendition="#fr">Mein vorſatz vnbewegt; 2. ich wil mein gluͤcke tragen</l><lb/> <l rendition="#fr">So lang’ ich kan vnd mag; wil ſetzen auff den wagẽ</l><lb/> <l rendition="#fr #et">Der grawen ewigkeit durch meiner Leyer kunſt</l><lb/> <l rendition="#fr #et">Die braune Flauia: 3. an ſtat der Muſen gunſt</l><lb/> <l rendition="#fr">Jſt jhrer augen glut: 4. das ſternenliechte fewer</l><lb/> <l rendition="#fr">Koͤmpt/ wie der ſchoͤne Nort den Schieffen/ mir zue<lb/><hi rendition="#et">ſtewer.</hi></l> </lg> </quote> </cit><lb/> <p>Jtem:</p><lb/> <cit> <quote> <lg type="poem"> <l rendition="#fr">1. Ja wir gedencken vns wie meiſter faſt zue werden</l><lb/> <l rendition="#fr">Des groſſen Jupiters/ vnd donnern auff der erden</l><lb/> <l rendition="#fr #et">Durch des Geſchuͤtzes plitz; 2. die Berge zittern<lb/><hi rendition="#et">auch/</hi></l><lb/> <l rendition="#fr #et">Die wolcken werden ſchwartz von vnſers Pul-<lb/><hi rendition="#et">vers rauch/</hi></l><lb/> <l rendition="#fr">Vnd lauffen ſchneller fort. 3. verhaw’ vns zue dem<lb/><hi rendition="#et">ſtrande</hi></l><lb/> <l rendition="#fr">Des meeres weg vnd ſteg/ wir ſegeln auch zue lande/</l><lb/> <l rendition="#fr #et">Vnd ſchiffen ohne ſee. 4. veriag vns aus der welt/</l><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Wir</fw><lb/> </lg> </quote> </cit> </div> </body> </text> </TEI> [0060]
ſchen verſe; deren exempel zwar bey den gutten Autoren wenig
zue finden/ der Moͤnche buͤcher aber vor etzlich hundert Jahren
alle voll ſindt geweſen.
So iſt es auch nicht von noͤthen/ das der periodus oder ſen-
tentz allzeit mit dem verſe oder der ſtrophe ſich ende: ja es ſtehet
zierlich/ wañ er zum wenigſten biß zue des andern/ dritten/ vierd-
ten verſes/ auch des erſten in der folgenden ſtrophe cæſúr behal-
ten wird. Zum exempel:
1. nein nein/ wie bleich ich bin/
Nicht vom ſtudiren nur/ ſo bleibt doch wie vorhin
Mein vorſatz vnbewegt; 2. ich wil mein gluͤcke tragen
So lang’ ich kan vnd mag; wil ſetzen auff den wagẽ
Der grawen ewigkeit durch meiner Leyer kunſt
Die braune Flauia: 3. an ſtat der Muſen gunſt
Jſt jhrer augen glut: 4. das ſternenliechte fewer
Koͤmpt/ wie der ſchoͤne Nort den Schieffen/ mir zue
ſtewer.
Jtem:
1. Ja wir gedencken vns wie meiſter faſt zue werden
Des groſſen Jupiters/ vnd donnern auff der erden
Durch des Geſchuͤtzes plitz; 2. die Berge zittern
auch/
Die wolcken werden ſchwartz von vnſers Pul-
vers rauch/
Vnd lauffen ſchneller fort. 3. verhaw’ vns zue dem
ſtrande
Des meeres weg vnd ſteg/ wir ſegeln auch zue lande/
Vnd ſchiffen ohne ſee. 4. veriag vns aus der welt/
Wir
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