Opitz, Martin: Teutsche Pöemata und: Aristarchvs Wieder die verachtung Teutscher Sprach. Straßburg, 1624.Der mitten durch das Grab den dritten Tag gebrochen. Der Todt lag vnter dir/ an dem du dich gerochen/ Den du verhönet hast/ der Teuffel sah' es an/ Das sich der Himmel dir hat selber auffgethan/ Das du mit vnserm fleisch den Himmel eingefahren/ Das erdtreich vnd die See mit hundert tausendt paren Der Engel sahen an/ da du durch deine macht Hast vnser Fleisch vnd Blut hoch vber vns gebracht. Von da schickst du den Geist/ der außgeht von euch beiden/ Dem Vater vnd dem Sohn/ von euch doch vnterscheiden/ Ist das jhr beide seidt: ist beide/ das jhr seidt/ Vnd ist das jhr nicht seidt: mit beiden vor der zeit. Von da du wieder wirst zue vns herunter fallen/ Vnd lassen die trompet durch alle Welt erschallen: Zuerichten alles Fleisch das noch auff Erden lebt/ Vnd das in Finsternuß des bleichen Todes schwebt. Erlöser sey gegrüst/ der alles hat bezwungen: O grosser starcker Löw aus Israel entsprungen/ Aus Juda vorgebracht: o du Gott Abraham/ Vnd der nach Abraham viel hundert Jahr erst kam. Der wiederumb das Feldt in Eden auffgeschlossen/ Cocytus zuegestopfft/ vnd Pytho tod geschossen/ Zuebrochen seine macht. O Samen groß von that/ Der Pluto mit gewalt den Kopff zueschlagen hat, Die riegel abgethan/ des Teuffels reich gewehret/ Das sehr gewaltig war/ das alte joch verheeret Das Moses selber trug. hast vns darfür ergetzt Mit tröstlichem gebot;/ vnd newen bundt gesetzt. Das ende dem Gesetz'/ vnd ende den Propheten/ Das Moses hat gehabt/ vnd Josue in nöthen: Das ende dem Gesetz'/ vnd wieder der begin: Den Jacob Vater heist/ vnd bist auch Benjamin. Erst Adam zuegesagt/ bey Noe standhafft blieben In aller seiner noth: dem guten Mann gefchrieben Ein' handschrifft in die lufft/ nach dem jhm gunst geschehn: Die vns zue troste noch garoffte wird gesehn. Den Jacob hat gefühlt/ vnd Salomon gesungen/ Den Samson vorgestellt/ mit dem er hat bezwungen So
Der mitten durch das Grab den dritten Tag gebrochen. Der Todt lag vnter dir/ an dem du dich gerochen/ Den du verhoͤnet haſt/ der Teuffel ſah’ es an/ Das ſich der Himmel dir hat ſelber auffgethan/ Das du mit vnſerm fleiſch den Himmel eingefahren/ Das erdtreich vnd die See mit hundert tauſendt paren Der Engel ſahen an/ da du durch deine macht Haſt vnſer Fleiſch vnd Blut hoch vber vns gebracht. Von da ſchickſt du den Geiſt/ der außgeht von euch beiden/ Dem Vater vnd dem Sohn/ von euch doch vnterſcheiden/ Iſt das jhr beide ſeidt: iſt beide/ das jhr ſeidt/ Vnd iſt das jhr nicht ſeidt: mit beiden vor der zeit. Von da du wieder wirſt zue vns herunter fallen/ Vnd laſſen die trompet durch alle Welt erſchallen: Zuerichten alles Fleiſch das noch auff Erden lebt/ Vnd das in Finſternuß des bleichen Todes ſchwebt. Erloͤſer ſey gegruͤſt/ der alles hat bezwungen: O groſſer ſtarcker Loͤw aus Iſrael entſprungen/ Aus Juda vorgebracht: o du Gott Abraham/ Vnd der nach Abraham viel hundert Jahr erſt kam. Der wiederumb das Feldt in Eden auffgeſchloſſen/ Cocytus zuegeſtopfft/ vnd Pytho tod geſchoſſen/ Zuebrochen ſeine macht. O Samen groß von that/ Der Pluto mit gewalt den Kopff zueſchlagen hat, Die riegel abgethan/ des Teuffels reich gewehret/ Das ſehr gewaltig war/ das alte joch verheeret Das Moſes ſelber trug. haſt vns darfuͤr ergetzt Mit troͤſtlichem gebot;/ vnd newen bundt geſetzt. Das ende dem Geſetz’/ vnd ende den Propheten/ Das Moſes hat gehabt/ vnd Joſue in noͤthen: Das ende dem Geſetz’/ vnd wieder der begin: Den Jacob Vater heiſt/ vnd biſt auch Benjamin. Erſt Adam zuegeſagt/ bey Noë ſtandhafft blieben In aller ſeiner noth: dem guten Mann gefchrieben Ein’ handſchrifft in die lufft/ nach dem jhm gunſt geſchehn: Die vns zue troſte noch garoffte wird geſehn. Den Jacob hat gefuͤhlt/ vnd Salomon geſungen/ Den Samſon vorgeſtellt/ mit dem er hat bezwungen So
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Der mitten durch das Grab den dritten Tag gebrochen.
Der Todt lag vnter dir/ an dem du dich gerochen/
Den du verhoͤnet haſt/ der Teuffel ſah’ es an/
Das ſich der Himmel dir hat ſelber auffgethan/
Das du mit vnſerm fleiſch den Himmel eingefahren/
Das erdtreich vnd die See mit hundert tauſendt paren
Der Engel ſahen an/ da du durch deine macht
Haſt vnſer Fleiſch vnd Blut hoch vber vns gebracht.
Von da ſchickſt du den Geiſt/ der außgeht von euch beiden/
Dem Vater vnd dem Sohn/ von euch doch vnterſcheiden/
Iſt das jhr beide ſeidt: iſt beide/ das jhr ſeidt/
Vnd iſt das jhr nicht ſeidt: mit beiden vor der zeit.
Von da du wieder wirſt zue vns herunter fallen/
Vnd laſſen die trompet durch alle Welt erſchallen:
Zuerichten alles Fleiſch das noch auff Erden lebt/
Vnd das in Finſternuß des bleichen Todes ſchwebt.
Erloͤſer ſey gegruͤſt/ der alles hat bezwungen:
O groſſer ſtarcker Loͤw aus Iſrael entſprungen/
Aus Juda vorgebracht: o du Gott Abraham/
Vnd der nach Abraham viel hundert Jahr erſt kam.
Der wiederumb das Feldt in Eden auffgeſchloſſen/
Cocytus zuegeſtopfft/ vnd Pytho tod geſchoſſen/
Zuebrochen ſeine macht. O Samen groß von that/
Der Pluto mit gewalt den Kopff zueſchlagen hat,
Die riegel abgethan/ des Teuffels reich gewehret/
Das ſehr gewaltig war/ das alte joch verheeret
Das Moſes ſelber trug. haſt vns darfuͤr ergetzt
Mit troͤſtlichem gebot;/ vnd newen bundt geſetzt.
Das ende dem Geſetz’/ vnd ende den Propheten/
Das Moſes hat gehabt/ vnd Joſue in noͤthen:
Das ende dem Geſetz’/ vnd wieder der begin:
Den Jacob Vater heiſt/ vnd biſt auch Benjamin.
Erſt Adam zuegeſagt/ bey Noë ſtandhafft blieben
In aller ſeiner noth: dem guten Mann gefchrieben
Ein’ handſchrifft in die lufft/ nach dem jhm gunſt geſchehn:
Die vns zue troſte noch garoffte wird geſehn.
Den Jacob hat gefuͤhlt/ vnd Salomon geſungen/
Den Samſon vorgeſtellt/ mit dem er hat bezwungen
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