Otto-Peters, Louise: Ein Bauernsohn. Leipzig, 1849.andere, höhere gehen und so immer weiter. Sollten "Was -- das ist ja ganz unverschämt, die Leute so "Das ist nun allerdings wieder die einfache Wahr- "Oh, es kommt noch besser!" fuhr der Bote Martin Der Förster setzte sich ganz still auf seinen Platz wie- "Ueberhaupt hat er den Leuten gesagt, da bald der andere, hoͤhere gehen und ſo immer weiter. Sollten „Was — das iſt ja ganz unverſchaͤmt, die Leute ſo „Das iſt nun allerdings wieder die einfache Wahr- „Oh, es kommt noch beſſer!“ fuhr der Bote Martin Der Foͤrſter ſetzte ſich ganz ſtill auf ſeinen Platz wie- „Ueberhaupt hat er den Leuten geſagt, da bald der <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0232" n="224"/> andere, hoͤhere gehen und ſo immer weiter. Sollten<lb/> ſie auch uͤberall abgewieſen werden, ſie moͤchten dann<lb/> dennoch die Klage nicht aufgeben, ſondern immer wieder<lb/> von Neuem anfangen — wenn man ſich nur nicht irre<lb/> und wankend machen laſſe, ſondern ganz entſchieden bei<lb/> einer Sache beharre, als bei ſeinem guten Recht, ſo komme<lb/> man auch dazu, es muͤſſe ſchon noch Gerechtigkeit geben!“</p><lb/> <p>„Was — das iſt ja ganz unverſchaͤmt, die Leute ſo<lb/> aufzuhetzen!“ rief der Foͤrſter, „wenn Jhr mir nur nicht<lb/> wieder Luͤgen ſagt!“ drohte er.</p><lb/> <p>„Das iſt nun allerdings wieder die einfache Wahr-<lb/> heit!“ bekraͤftigte der Schenkenwirth, dem jetzt als ziemlich<lb/> unparteiiſch am meiſten Glauben geſchenkt ward.</p><lb/> <p>„Oh, es kommt noch beſſer!“ fuhr der Bote Martin<lb/> fort, „Jhr habt den Herrn Johannes noch fuͤr Vieles zu<lb/> danken, ei ja doch, Jhr gerade!“ lachte er hoͤhniſch!</p><lb/> <p>Der Foͤrſter ſetzte ſich ganz ſtill auf ſeinen Platz wie-<lb/> der nieder. Chriſtlieb und ſein Vater warfen ſich trium-<lb/> phirende Blicke zu, der Bote Martin erzaͤhlte weiter:</p><lb/> <p>„Ueberhaupt hat er den Leuten geſagt, da bald der<lb/> Landtag wieder zuſammentrete, ſo moͤchten ſie eine Peti-<lb/> tion machen um Aufhebung des Jagdrechtes. Die Jagd-<lb/> geſetze waͤren ganz mittelalterlich und ſtammten noch<lb/> aus den alten boͤſen Zeiten her, da die Bauern leibeigen<lb/> oder hoͤrig geweſen. Es ſei ganz unnatuͤrlich, daß der<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [224/0232]
andere, hoͤhere gehen und ſo immer weiter. Sollten
ſie auch uͤberall abgewieſen werden, ſie moͤchten dann
dennoch die Klage nicht aufgeben, ſondern immer wieder
von Neuem anfangen — wenn man ſich nur nicht irre
und wankend machen laſſe, ſondern ganz entſchieden bei
einer Sache beharre, als bei ſeinem guten Recht, ſo komme
man auch dazu, es muͤſſe ſchon noch Gerechtigkeit geben!“
„Was — das iſt ja ganz unverſchaͤmt, die Leute ſo
aufzuhetzen!“ rief der Foͤrſter, „wenn Jhr mir nur nicht
wieder Luͤgen ſagt!“ drohte er.
„Das iſt nun allerdings wieder die einfache Wahr-
heit!“ bekraͤftigte der Schenkenwirth, dem jetzt als ziemlich
unparteiiſch am meiſten Glauben geſchenkt ward.
„Oh, es kommt noch beſſer!“ fuhr der Bote Martin
fort, „Jhr habt den Herrn Johannes noch fuͤr Vieles zu
danken, ei ja doch, Jhr gerade!“ lachte er hoͤhniſch!
Der Foͤrſter ſetzte ſich ganz ſtill auf ſeinen Platz wie-
der nieder. Chriſtlieb und ſein Vater warfen ſich trium-
phirende Blicke zu, der Bote Martin erzaͤhlte weiter:
„Ueberhaupt hat er den Leuten geſagt, da bald der
Landtag wieder zuſammentrete, ſo moͤchten ſie eine Peti-
tion machen um Aufhebung des Jagdrechtes. Die Jagd-
geſetze waͤren ganz mittelalterlich und ſtammten noch
aus den alten boͤſen Zeiten her, da die Bauern leibeigen
oder hoͤrig geweſen. Es ſei ganz unnatuͤrlich, daß der
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