Otto-Peters, Louise: Ein Bauernsohn. Leipzig, 1849.unten schmeißt uns sonst noch Alles in Grund und Johannes trat in den Gang und schritt langsam vor- "Ei, habt Jhr nicht mehr Eile, auf die Straße zu Johannes fragte: "Erklärt mir nur -- was soll's Jn diesem Augenblick, wo eine Menge Volks durch Johannes sah bleich aus von der Gefängnißluft, die unten ſchmeißt uns ſonſt noch Alles in Grund und Johannes trat in den Gang und ſchritt langſam vor- „Ei, habt Jhr nicht mehr Eile, auf die Straße zu Johannes fragte: „Erklaͤrt mir nur — was ſoll’s Jn dieſem Augenblick, wo eine Menge Volks durch Johannes ſah bleich aus von der Gefaͤngnißluft, die <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0342" n="334"/> unten ſchmeißt uns ſonſt noch Alles in Grund und<lb/> Boden!“</p><lb/> <p>Johannes trat in den Gang und ſchritt langſam vor-<lb/> waͤrts.</p><lb/> <p>„Ei, habt Jhr nicht mehr Eile, auf die Straße zu<lb/> Euren guten Freunden zu kommen, daß Jhr ſo ſchleicht?“<lb/> fragte der Begleiter, „hier, die Treppe hinab.“</p><lb/> <p>Johannes fragte: „Erklaͤrt mir nur — was ſoll’s<lb/> mit mir — der Laͤrm?“ ſie hoͤrten ihn jetzt deutlicher —<lb/> auf einmal ward die unterſte Thuͤr von der Gaſſe herein<lb/> mit tuͤchtigen Axtſchlaͤgen aufgebrochen — ein Freuden-<lb/> geſchrei erſcholl von der Menge, wie ein Sieges- und<lb/> Triumphesruf. „Johannes heraus!“ ſcholl es deutlich,<lb/> „wir holen ihn!“</p><lb/> <p>Jn dieſem Augenblick, wo eine Menge Volks durch<lb/> die gewaltſam erſtuͤrmte Thuͤr draͤngte, der Knecht Jacob<lb/> voran, hoch die maͤchtige Axt ſchwingend, mit der gerade<lb/> er den zertruͤmmernden Schlag gethan, ſo daß er auch<lb/> jetzt der Erſte im Hauſe war — in dieſem Augenblick<lb/> hatte Johannes die letzte Treppenſtufe erreicht. Er er-<lb/> kannte Jacob und ſtuͤrzte in ſeine Arme.</p><lb/> <p>Johannes ſah bleich aus von der Gefaͤngnißluft, die<lb/> Jugendfriſche bluͤhender Geſundheit war dahin — aber<lb/> ſeine goldenen Locken waren noch ſo ſchoͤn wie einſt und<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [334/0342]
unten ſchmeißt uns ſonſt noch Alles in Grund und
Boden!“
Johannes trat in den Gang und ſchritt langſam vor-
waͤrts.
„Ei, habt Jhr nicht mehr Eile, auf die Straße zu
Euren guten Freunden zu kommen, daß Jhr ſo ſchleicht?“
fragte der Begleiter, „hier, die Treppe hinab.“
Johannes fragte: „Erklaͤrt mir nur — was ſoll’s
mit mir — der Laͤrm?“ ſie hoͤrten ihn jetzt deutlicher —
auf einmal ward die unterſte Thuͤr von der Gaſſe herein
mit tuͤchtigen Axtſchlaͤgen aufgebrochen — ein Freuden-
geſchrei erſcholl von der Menge, wie ein Sieges- und
Triumphesruf. „Johannes heraus!“ ſcholl es deutlich,
„wir holen ihn!“
Jn dieſem Augenblick, wo eine Menge Volks durch
die gewaltſam erſtuͤrmte Thuͤr draͤngte, der Knecht Jacob
voran, hoch die maͤchtige Axt ſchwingend, mit der gerade
er den zertruͤmmernden Schlag gethan, ſo daß er auch
jetzt der Erſte im Hauſe war — in dieſem Augenblick
hatte Johannes die letzte Treppenſtufe erreicht. Er er-
kannte Jacob und ſtuͤrzte in ſeine Arme.
Johannes ſah bleich aus von der Gefaͤngnißluft, die
Jugendfriſche bluͤhender Geſundheit war dahin — aber
ſeine goldenen Locken waren noch ſo ſchoͤn wie einſt und
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