Otto, Louise: Schloß und Fabrik, Bd. 1. Leipzig, 1846.Augenblick in mein Zimmer, ich gebe Ihnen ein Billet von mir an sie mit, das ist der sicherste Weg zu ihr." Jaromir kehrte eilig wieder in sein Zimmer zurück, und schrieb, während der Baron langsam und kopfschüttelnd nachkam, hastig an seinem Schreibtisch: "Leider ist es mir heute unmöglich, selbst nachzufragen, wie meiner schönen Freundin die gestrige Anstrengung bekommen ist. Ich lasse mich durch meinen vertrauten Freund, Baron von Füßli, bei Ihnen vertreten, der schon längst nach dem Glück Ihrer Bekanntschaft strebte. -- Sie werden in ihm einen geistreicheren und liebenswürdigeren Gesellschafter finden, als in ihrem ergebenen Szariny." Er las diese Zeilen hastig vor, siegelte sie dann rasch ein, und trieb damit den Baron zum Fortgehen, indem er ihm nochmals zurief: "Sie werden Bella sehr schön finden, und ich bin es gern zufrieden, wenn sie alle Rechte, die mir ihre Freundschaft gewährt, auch auf Sie überträgt." Der Baron fand Jaromir heute so sehr in seiner von ihm so genannten Sonderlingslaune, daß er es wirklich für das Beste hielt, nicht neugierig in ihn zu dringen, und so ging er. Als er fort war, warf sich Jaromir in das Sopha, nachdem er die Thüre verriegelt hatte, und sagte: "Endlich bin ich ihn los!" Augenblick in mein Zimmer, ich gebe Ihnen ein Billet von mir an sie mit, das ist der sicherste Weg zu ihr.“ Jaromir kehrte eilig wieder in sein Zimmer zurück, und schrieb, während der Baron langsam und kopfschüttelnd nachkam, hastig an seinem Schreibtisch: „Leider ist es mir heute unmöglich, selbst nachzufragen, wie meiner schönen Freundin die gestrige Anstrengung bekommen ist. Ich lasse mich durch meinen vertrauten Freund, Baron von Füßli, bei Ihnen vertreten, der schon längst nach dem Glück Ihrer Bekanntschaft strebte. — Sie werden in ihm einen geistreicheren und liebenswürdigeren Gesellschafter finden, als in ihrem ergebenen Szariny.“ Er las diese Zeilen hastig vor, siegelte sie dann rasch ein, und trieb damit den Baron zum Fortgehen, indem er ihm nochmals zurief: „Sie werden Bella sehr schön finden, und ich bin es gern zufrieden, wenn sie alle Rechte, die mir ihre Freundschaft gewährt, auch auf Sie überträgt.“ Der Baron fand Jaromir heute so sehr in seiner von ihm so genannten Sonderlingslaune, daß er es wirklich für das Beste hielt, nicht neugierig in ihn zu dringen, und so ging er. Als er fort war, warf sich Jaromir in das Sopha, nachdem er die Thüre verriegelt hatte, und sagte: „Endlich bin ich ihn los!“ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0052" n="42"/> Augenblick in mein Zimmer, ich gebe Ihnen ein Billet von mir an sie mit, das ist der sicherste Weg zu ihr.“</p> <p>Jaromir kehrte eilig wieder in sein Zimmer zurück, und schrieb, während der Baron langsam und kopfschüttelnd nachkam, hastig an seinem Schreibtisch:</p> <p>„Leider ist es mir heute unmöglich, selbst nachzufragen, wie meiner schönen Freundin die gestrige Anstrengung bekommen ist. Ich lasse mich durch meinen vertrauten Freund, Baron von Füßli, bei Ihnen vertreten, der schon längst nach dem Glück Ihrer Bekanntschaft strebte. — Sie werden in ihm einen geistreicheren und liebenswürdigeren Gesellschafter finden, als in ihrem ergebenen</p> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p><hi rendition="#g">Szariny</hi>.“</p> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/><lb/> <p>Er las diese Zeilen hastig vor, siegelte sie dann rasch ein, und trieb damit den Baron zum Fortgehen, indem er ihm nochmals zurief: „Sie werden Bella sehr schön finden, und ich bin es gern zufrieden, wenn sie alle Rechte, die mir ihre Freundschaft gewährt, auch auf Sie überträgt.“</p> <p>Der Baron fand Jaromir heute so sehr in seiner von ihm so genannten Sonderlingslaune, daß er es wirklich für das Beste hielt, nicht neugierig in ihn zu dringen, und so ging er.</p> <p>Als er fort war, warf sich Jaromir in das Sopha, nachdem er die Thüre verriegelt hatte, und sagte: „Endlich bin ich ihn los!“</p> </div> </body> </text> </TEI> [42/0052]
Augenblick in mein Zimmer, ich gebe Ihnen ein Billet von mir an sie mit, das ist der sicherste Weg zu ihr.“
Jaromir kehrte eilig wieder in sein Zimmer zurück, und schrieb, während der Baron langsam und kopfschüttelnd nachkam, hastig an seinem Schreibtisch:
„Leider ist es mir heute unmöglich, selbst nachzufragen, wie meiner schönen Freundin die gestrige Anstrengung bekommen ist. Ich lasse mich durch meinen vertrauten Freund, Baron von Füßli, bei Ihnen vertreten, der schon längst nach dem Glück Ihrer Bekanntschaft strebte. — Sie werden in ihm einen geistreicheren und liebenswürdigeren Gesellschafter finden, als in ihrem ergebenen
Szariny.“
Er las diese Zeilen hastig vor, siegelte sie dann rasch ein, und trieb damit den Baron zum Fortgehen, indem er ihm nochmals zurief: „Sie werden Bella sehr schön finden, und ich bin es gern zufrieden, wenn sie alle Rechte, die mir ihre Freundschaft gewährt, auch auf Sie überträgt.“
Der Baron fand Jaromir heute so sehr in seiner von ihm so genannten Sonderlingslaune, daß er es wirklich für das Beste hielt, nicht neugierig in ihn zu dringen, und so ging er.
Als er fort war, warf sich Jaromir in das Sopha, nachdem er die Thüre verriegelt hatte, und sagte: „Endlich bin ich ihn los!“
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