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Otto, Louise: Schloß und Fabrik, Bd. 2. Leipzig, 1846.

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nimmt." Während der Factor sich entfernte, fuhr Georg fort: "Nichts als Aerger und Unkosten bei diesem rohen Volke; das dann noch immer thut, als wären schlechte Zeiten, diese Leute verdienen wahrhaftig ihr Geld mit Sünden."

Während dieser hingeworfenen Aeußerungen waren sie in das Innere der Fabrik getreten.

Georg gab Jaromir in der Kürze die nöthigsten Erläuterungen, die sich mehr auf die Einrichtungen einzelner Maschinen im Besondern, als auf diese der Fabrik im Allgemeinen bezogen. Jaromir schien zwar sehr aufmerksam zu sein, lieh diesen Worten aber doch nur ein halbes Ohr; seine Blicke ließ er öfter über die jammervollen kleinen Gestalten und blöden Gesichter der Kinder gleiten, oder über die mürrischen und thierischen Züge der ältern Fabrikarbeiter, oder über die gemeinen und böswilligen Erscheinungen der Frauen; seine Gedanken aber weilten noch in ganz anderem Kreise. Elisabeth war bei Georgs Schwester -- er war ihr so nahe und sollte sie nicht sehen -- sie hatten denselben Weg zurückzulegen -- und er sollte sie allein lassen?

Er sagte jetzt zu Georg: "Sie haben Sich so bereitwillig für einen Fremden bemüht, nehmen Sie dafür meinen verbindlichsten Dank, und wenn Sie einmal den

nimmt.“ Während der Factor sich entfernte, fuhr Georg fort: „Nichts als Aerger und Unkosten bei diesem rohen Volke; das dann noch immer thut, als wären schlechte Zeiten, diese Leute verdienen wahrhaftig ihr Geld mit Sünden.“

Während dieser hingeworfenen Aeußerungen waren sie in das Innere der Fabrik getreten.

Georg gab Jaromir in der Kürze die nöthigsten Erläuterungen, die sich mehr auf die Einrichtungen einzelner Maschinen im Besondern, als auf diese der Fabrik im Allgemeinen bezogen. Jaromir schien zwar sehr aufmerksam zu sein, lieh diesen Worten aber doch nur ein halbes Ohr; seine Blicke ließ er öfter über die jammervollen kleinen Gestalten und blöden Gesichter der Kinder gleiten, oder über die mürrischen und thierischen Züge der ältern Fabrikarbeiter, oder über die gemeinen und böswilligen Erscheinungen der Frauen; seine Gedanken aber weilten noch in ganz anderem Kreise. Elisabeth war bei Georgs Schwester — er war ihr so nahe und sollte sie nicht sehen — sie hatten denselben Weg zurückzulegen — und er sollte sie allein lassen?

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[109/0115] nimmt.“ Während der Factor sich entfernte, fuhr Georg fort: „Nichts als Aerger und Unkosten bei diesem rohen Volke; das dann noch immer thut, als wären schlechte Zeiten, diese Leute verdienen wahrhaftig ihr Geld mit Sünden.“ Während dieser hingeworfenen Aeußerungen waren sie in das Innere der Fabrik getreten. Georg gab Jaromir in der Kürze die nöthigsten Erläuterungen, die sich mehr auf die Einrichtungen einzelner Maschinen im Besondern, als auf diese der Fabrik im Allgemeinen bezogen. Jaromir schien zwar sehr aufmerksam zu sein, lieh diesen Worten aber doch nur ein halbes Ohr; seine Blicke ließ er öfter über die jammervollen kleinen Gestalten und blöden Gesichter der Kinder gleiten, oder über die mürrischen und thierischen Züge der ältern Fabrikarbeiter, oder über die gemeinen und böswilligen Erscheinungen der Frauen; seine Gedanken aber weilten noch in ganz anderem Kreise. Elisabeth war bei Georgs Schwester — er war ihr so nahe und sollte sie nicht sehen — sie hatten denselben Weg zurückzulegen — und er sollte sie allein lassen? Er sagte jetzt zu Georg: „Sie haben Sich so bereitwillig für einen Fremden bemüht, nehmen Sie dafür meinen verbindlichsten Dank, und wenn Sie einmal den

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Zitationshilfe: Otto, Louise: Schloß und Fabrik, Bd. 2. Leipzig, 1846, S. 109. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/otto_schloss02_1846/115>, abgerufen am 21.11.2024.