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Otto, Louise: Schloß und Fabrik, Bd. 2. Leipzig, 1846.

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vielmehr Beide wie gewöhnlich von ihm ziemlich so gut wie ganz ignorirt blieben, so brachte der Geheimrath doch heraus, daß Jaromir und Elisabeth sich der Eisenbahnarbeiter angenommen und überhaupt zu Gunsten der armen Leute und der arbeitenden Classen gesprochen hatten und namentlich über die Nachricht von der Requirirung des Militairs sehr aufgebracht gewesen wären. Als fabelhaftes Curiosum theilte Aarens dem Geheimrath diese wahre Nachricht mit.

Ein paar Tage später machte er eine Spazierfahrt nach der Fabrik und fragte nach Herrn Felchner.

Herr Felchner war nicht ganz wohl und lag in der Wohnstube auf dem Sopha. Pauline saß am Fenster mit einer mühsamen Arbeit im Stickrahmen beschäftigt. Ein Kätzchen schnurrte zu ihren Füßen und spielte mit dem kleinen Schlüsselbund, das von Paulinens Gürtel herabhing.

Der Geheimrath ward von einer Magd draußen sofort und ohne weitere Meldung hereingeschoben. Er stand darüber etwas verdutzt an der Thüre und machte sein Compliment, indem er, sein Wort an Paulinen richtend, welche aufgestanden und ihm mit einer leichten Verbeugung entgegengekommen war sagte:

"Ich habe wohl die Ehre, mit Fräulein Felchner zu sprechen? Habe ich das Vergnügen, Ihren Herrn

vielmehr Beide wie gewöhnlich von ihm ziemlich so gut wie ganz ignorirt blieben, so brachte der Geheimrath doch heraus, daß Jaromir und Elisabeth sich der Eisenbahnarbeiter angenommen und überhaupt zu Gunsten der armen Leute und der arbeitenden Classen gesprochen hatten und namentlich über die Nachricht von der Requirirung des Militairs sehr aufgebracht gewesen wären. Als fabelhaftes Curiosum theilte Aarens dem Geheimrath diese wahre Nachricht mit.

Ein paar Tage später machte er eine Spazierfahrt nach der Fabrik und fragte nach Herrn Felchner.

Herr Felchner war nicht ganz wohl und lag in der Wohnstube auf dem Sopha. Pauline saß am Fenster mit einer mühsamen Arbeit im Stickrahmen beschäftigt. Ein Kätzchen schnurrte zu ihren Füßen und spielte mit dem kleinen Schlüsselbund, das von Paulinens Gürtel herabhing.

Der Geheimrath ward von einer Magd draußen sofort und ohne weitere Meldung hereingeschoben. Er stand darüber etwas verdutzt an der Thüre und machte sein Compliment, indem er, sein Wort an Paulinen richtend, welche aufgestanden und ihm mit einer leichten Verbeugung entgegengekommen war sagte:

„Ich habe wohl die Ehre, mit Fräulein Felchner zu sprechen? Habe ich das Vergnügen, Ihren Herrn

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[200/0206] vielmehr Beide wie gewöhnlich von ihm ziemlich so gut wie ganz ignorirt blieben, so brachte der Geheimrath doch heraus, daß Jaromir und Elisabeth sich der Eisenbahnarbeiter angenommen und überhaupt zu Gunsten der armen Leute und der arbeitenden Classen gesprochen hatten und namentlich über die Nachricht von der Requirirung des Militairs sehr aufgebracht gewesen wären. Als fabelhaftes Curiosum theilte Aarens dem Geheimrath diese wahre Nachricht mit. Ein paar Tage später machte er eine Spazierfahrt nach der Fabrik und fragte nach Herrn Felchner. Herr Felchner war nicht ganz wohl und lag in der Wohnstube auf dem Sopha. Pauline saß am Fenster mit einer mühsamen Arbeit im Stickrahmen beschäftigt. Ein Kätzchen schnurrte zu ihren Füßen und spielte mit dem kleinen Schlüsselbund, das von Paulinens Gürtel herabhing. Der Geheimrath ward von einer Magd draußen sofort und ohne weitere Meldung hereingeschoben. Er stand darüber etwas verdutzt an der Thüre und machte sein Compliment, indem er, sein Wort an Paulinen richtend, welche aufgestanden und ihm mit einer leichten Verbeugung entgegengekommen war sagte: „Ich habe wohl die Ehre, mit Fräulein Felchner zu sprechen? Habe ich das Vergnügen, Ihren Herrn

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Zitationshilfe: Otto, Louise: Schloß und Fabrik, Bd. 2. Leipzig, 1846, S. 200. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/otto_schloss02_1846/206>, abgerufen am 24.11.2024.