Otto, Louise: Schloß und Fabrik, Bd. 3. Leipzig, 1846.und die Früchte des gesellschaftlichen Fortschrittes haben keine Dauer ohne den politischen!"" ""Und wenn auch das Billigste als Verbrechen betrachtet wird, wir dürfen dennoch die Geduld nicht verlieren; je mehr Hindernisse desto festeren Willen! Ein schlechter Soldat im Kampf der Politik, der wegen eines Flintenschusses aus der Festung die Belagerung aufgiebt! Aber es war bis jetzt unser erster Fehler, daß wir kämpften wie die Wilden: im Anlauf sind sie stürmisch, in Schlichen sind sie thätig, aber in ehrlicher, offener Schlacht nehmen sie die Flucht, so bald der erste Mann fällt."" Gustav hielt inne. Franz sagte: "Es beginnt schon wieder ruhiger in mir zu werden -- vielleicht wird mir das Loos: der erste Mann zu sein -- welcher fällt. Könnt' es die Sache der Armen fördern! -- -- Aber hier meine Hand, Bruder -- ich will die Geduld nicht verlieren!" Noch lange sprachen die Brüder zusammen und Franz stärkte die edle Seele an der gestählteren und zuversichtlicheren des ältern Bruders. und die Früchte des gesellschaftlichen Fortschrittes haben keine Dauer ohne den politischen!““ „„Und wenn auch das Billigste als Verbrechen betrachtet wird, wir dürfen dennoch die Geduld nicht verlieren; je mehr Hindernisse desto festeren Willen! Ein schlechter Soldat im Kampf der Politik, der wegen eines Flintenschusses aus der Festung die Belagerung aufgiebt! Aber es war bis jetzt unser erster Fehler, daß wir kämpften wie die Wilden: im Anlauf sind sie stürmisch, in Schlichen sind sie thätig, aber in ehrlicher, offener Schlacht nehmen sie die Flucht, so bald der erste Mann fällt.““ Gustav hielt inne. Franz sagte: „Es beginnt schon wieder ruhiger in mir zu werden — vielleicht wird mir das Loos: der erste Mann zu sein — welcher fällt. Könnt’ es die Sache der Armen fördern! — — Aber hier meine Hand, Bruder — ich will die Geduld nicht verlieren!“ Noch lange sprachen die Brüder zusammen und Franz stärkte die edle Seele an der gestählteren und zuversichtlicheren des ältern Bruders. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0046" n="42"/> und die Früchte des gesellschaftlichen Fortschrittes haben keine Dauer ohne den <hi rendition="#g">politischen</hi>!““</p> <p>„„Und wenn auch das Billigste als Verbrechen betrachtet wird, wir dürfen dennoch die Geduld nicht verlieren; je mehr Hindernisse desto festeren Willen! Ein schlechter Soldat im Kampf der Politik, der wegen eines Flintenschusses aus der Festung die Belagerung aufgiebt! Aber es war bis jetzt unser erster Fehler, daß wir kämpften wie die Wilden: im Anlauf sind sie stürmisch, in Schlichen sind sie thätig, aber in ehrlicher, offener Schlacht nehmen sie die Flucht, so bald der erste Mann fällt.““</p> <p>Gustav hielt inne. Franz sagte: „Es beginnt schon wieder ruhiger in mir zu werden — vielleicht wird mir das Loos: der erste Mann zu sein — <hi rendition="#g">welcher fällt</hi>. Könnt’ es die Sache der Armen fördern! — — Aber hier meine Hand, Bruder — ich will die Geduld nicht verlieren!“</p> <p>Noch lange sprachen die Brüder zusammen und Franz stärkte die edle Seele an der gestählteren und zuversichtlicheren des ältern Bruders.</p> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> <div n="1"> </div> </body> </text> </TEI> [42/0046]
und die Früchte des gesellschaftlichen Fortschrittes haben keine Dauer ohne den politischen!““
„„Und wenn auch das Billigste als Verbrechen betrachtet wird, wir dürfen dennoch die Geduld nicht verlieren; je mehr Hindernisse desto festeren Willen! Ein schlechter Soldat im Kampf der Politik, der wegen eines Flintenschusses aus der Festung die Belagerung aufgiebt! Aber es war bis jetzt unser erster Fehler, daß wir kämpften wie die Wilden: im Anlauf sind sie stürmisch, in Schlichen sind sie thätig, aber in ehrlicher, offener Schlacht nehmen sie die Flucht, so bald der erste Mann fällt.““
Gustav hielt inne. Franz sagte: „Es beginnt schon wieder ruhiger in mir zu werden — vielleicht wird mir das Loos: der erste Mann zu sein — welcher fällt. Könnt’ es die Sache der Armen fördern! — — Aber hier meine Hand, Bruder — ich will die Geduld nicht verlieren!“
Noch lange sprachen die Brüder zusammen und Franz stärkte die edle Seele an der gestählteren und zuversichtlicheren des ältern Bruders.
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