Pachelbel-Gehag, Johann Christoph von: Ausführliche Beschreibung Des Fichtel-Berges, Jn Norgau liegend. Leipzig, 1716.Beschreibung des Fichtelbergs. von denenLufft Metal- len.racelsi beschliessen. Die Metallen/ spricht er/ so von oben herab kommen/ nehmen ihren Ursprung aus denen 7. Planeten; dieser 7. Planeten seynd viel: als/ viele seynd/ die Soles seynd/ viel Lunae, viel Martes, viel Mercurii, viel Joves, viel Saturni,etc. und heißen 7. darumb sie 7nerley Metallen machen/ wird eine Arth zusammen vor einen Planeten genommen. Und seynd nicht die/ so die Astronomi also nennen/ sondern irrig/ practiciren nach denselben/ also/ daß sie die denen Metallen zulegen/ und reimen sich gantz nicht zusammen/ wie sie das fürgeben.etc. ---- Allein die feuriche Metallen haben an ihnen nicht die wäßeriche Fixation, und die wäßerichten haben der firmamentischen ihre Fixax nicht. --- Auf das zu mercken ist/ das die obern Metallen weit über die un- tern sind in der Güte/ Reinigkeit/ und Arth mehr NB. als die un- tern/ und in allen Dingen mehr lobens werth.etc. Theophrast. Paracels. in Tractatu de Metallis e superis &c. Biß hieher habe ich nun nicht allein aus anderer bewehrter Leute Erzehlung/ son- dern auch aus eigener Erfahrung als ein augenscheinlicher Zeuge zur Genüge dargethan/ daß die edelste Metallen nicht nur in denen Wassern und Erdreich so wohl des Fichtelbergs/ als andern Or- ten/ sondern so gar auch ja NB. am allerreinsten und besten in der Lufft/ und in specie auch umb das Fichtengebürge/ durch eine himm- lische Influenz gezeuget und noch heute zu Tage herfür gebracht Herbstliche Witterung umb den Fichtelberg.werden. Mit wenigem habe ich dieses noch von der Herbstlichen Witterung umb den Fichtelberg gedencken wollen/ daß gemeini- glich in dem Monath Novembr. die gantze Reyhe des Gebürgs öff- ters dergestalt in der Lufft verlohren wird/ daß es nicht anders an- zusehen/ als ob die Horizontalische Gegend des Gebürgs ein lau- teres Tahl ohne Berge wäre/ und das so genannte Firmament in Winde.einer Runde die Fläche der Erden umbgebe. Sonsten giebt es auch dann und wann Sommers und Winters starcke Winde hie- rumb/ welche aber am meisten ordentlich im Martio und April, wie auch im October und November sich einfinden/ und gemeiniglich von Westen und Süd-Westen in bemeldten Monathen zu wehen pflegen: Wiewohl es auch sonsten an Nord- und Ost-Winden Die Situati- op, Latitudo,keinen Mangel hat. Die Situation und Lagerstelle dieses Gebürges ist
Beſchreibung des Fichtelbergs. von denenLufft Metal- len.racelſi beſchlieſſen. Die Metallen/ ſpricht er/ ſo von oben herab kommen/ nehmen ihren Urſprung aus denen 7. Planeten; dieſer 7. Planeten ſeynd viel: als/ viele ſeynd/ die Soles ſeynd/ viel Lunæ, viel Martes, viel Mercurii, viel Joves, viel Saturni,ꝛc. und heißen 7. darumb ſie 7nerley Metallen machen/ wird eine Arth zuſammen vor einen Planeten genommen. Und ſeynd nicht die/ ſo die Aſtronomi alſo nennen/ ſondern irrig/ practiciren nach denſelben/ alſo/ daß ſie die denen Metallen zulegen/ und reimen ſich gantz nicht zuſammen/ wie ſie das fuͤrgeben.ꝛc. ---- Allein die feuriche Metallen haben an ihnen nicht die waͤßeriche Fixation, und die waͤßerichten haben der firmamentiſchen ihre Fixax nicht. --- Auf das zu mercken iſt/ das die obern Metallen weit uͤber die un- tern ſind in der Guͤte/ Reinigkeit/ und Arth mehr NB. als die un- tern/ und in allen Dingen mehr lobens werth.ꝛc. Theophraſt. Paracelſ. in Tractatu de Metallis e ſuperis &c. Biß hieher habe ich nun nicht allein aus anderer bewehrter Leute Erzehlung/ ſon- dern auch aus eigener Erfahrung als ein augenſcheinlicher Zeuge zur Genuͤge dargethan/ daß die edelſte Metallen nicht nur in denen Waſſern und Erdreich ſo wohl des Fichtelbergs/ als andern Or- ten/ ſondern ſo gar auch ja NB. am allerreinſten und beſten in der Lufft/ und in ſpecie auch umb das Fichtengebuͤrge/ durch eine himm- liſche Influenz gezeuget und noch heute zu Tage herfuͤr gebracht Herbſtliche Witterung umb den Fichtelberg.werden. Mit wenigem habe ich dieſes noch von der Herbſtlichen Witterung umb den Fichtelberg gedencken wollen/ daß gemeini- glich in dem Monath Novembr. die gantze Reyhe des Gebuͤrgs oͤff- ters dergeſtalt in der Lufft verlohren wird/ daß es nicht anders an- zuſehen/ als ob die Horizontaliſche Gegend des Gebuͤrgs ein lau- teres Tahl ohne Berge waͤre/ und das ſo genannte Firmament in Winde.einer Runde die Flaͤche der Erden umbgebe. Sonſten giebt es auch dann und wann Sommers und Winters ſtarcke Winde hie- rumb/ welche aber am meiſten ordentlich im Martio und April, wie auch im October und November ſich einfinden/ und gemeiniglich von Weſten und Suͤd-Weſten in bemeldten Monathen zu wehen pflegen: Wiewohl es auch ſonſten an Nord- und Oſt-Winden Die Situati- op, Latitudo,keinen Mangel hat. Die Situation und Lagerſtelle dieſes Gebuͤrges iſt
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Beſchreibung des Fichtelbergs.
racelſi beſchlieſſen. Die Metallen/ ſpricht er/ ſo von oben
herab kommen/ nehmen ihren Urſprung aus denen 7. Planeten;
dieſer 7. Planeten ſeynd viel: als/ viele ſeynd/ die Soles ſeynd/
viel Lunæ, viel Martes, viel Mercurii, viel Joves, viel Saturni,ꝛc.
und heißen 7. darumb ſie 7nerley Metallen machen/ wird eine
Arth zuſammen vor einen Planeten genommen. Und ſeynd nicht
die/ ſo die Aſtronomi alſo nennen/ ſondern irrig/ practiciren nach
denſelben/ alſo/ daß ſie die denen Metallen zulegen/ und reimen ſich
gantz nicht zuſammen/ wie ſie das fuͤrgeben.ꝛc. ---- Allein die
feuriche Metallen haben an ihnen nicht die waͤßeriche Fixation,
und die waͤßerichten haben der firmamentiſchen ihre Fixax nicht. ---
Auf das zu mercken iſt/ das die obern Metallen weit uͤber die un-
tern ſind in der Guͤte/ Reinigkeit/ und Arth mehr NB. als die un-
tern/ und in allen Dingen mehr lobens werth.ꝛc. Theophraſt.
Paracelſ. in Tractatu de Metallis e ſuperis &c. Biß hieher habe
ich nun nicht allein aus anderer bewehrter Leute Erzehlung/ ſon-
dern auch aus eigener Erfahrung als ein augenſcheinlicher Zeuge
zur Genuͤge dargethan/ daß die edelſte Metallen nicht nur in denen
Waſſern und Erdreich ſo wohl des Fichtelbergs/ als andern Or-
ten/ ſondern ſo gar auch ja NB. am allerreinſten und beſten in der
Lufft/ und in ſpecie auch umb das Fichtengebuͤrge/ durch eine himm-
liſche Influenz gezeuget und noch heute zu Tage herfuͤr gebracht
werden. Mit wenigem habe ich dieſes noch von der Herbſtlichen
Witterung umb den Fichtelberg gedencken wollen/ daß gemeini-
glich in dem Monath Novembr. die gantze Reyhe des Gebuͤrgs oͤff-
ters dergeſtalt in der Lufft verlohren wird/ daß es nicht anders an-
zuſehen/ als ob die Horizontaliſche Gegend des Gebuͤrgs ein lau-
teres Tahl ohne Berge waͤre/ und das ſo genannte Firmament in
einer Runde die Flaͤche der Erden umbgebe. Sonſten giebt es
auch dann und wann Sommers und Winters ſtarcke Winde hie-
rumb/ welche aber am meiſten ordentlich im Martio und April, wie
auch im October und November ſich einfinden/ und gemeiniglich
von Weſten und Suͤd-Weſten in bemeldten Monathen zu wehen
pflegen: Wiewohl es auch ſonſten an Nord- und Oſt-Winden
keinen Mangel hat. Die Situation und Lagerſtelle dieſes Gebuͤrges
iſt
von denen
Lufft Metal-
len.
Herbſtliche
Witterung
umb den
Fichtelberg.
Winde.
Die Situati-
op, Latitudo,
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Zitationshilfe: | Pachelbel-Gehag, Johann Christoph von: Ausführliche Beschreibung Des Fichtel-Berges, Jn Norgau liegend. Leipzig, 1716, S. 140. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pachelbel_fichtelberg_1716/175>, abgerufen am 17.02.2025. |