Pachelbel-Gehag, Johann Christoph von: Ausführliche Beschreibung Des Fichtel-Berges, Jn Norgau liegend. Leipzig, 1716.Beschreibung des Fichtelbergs. vertragen könten. Jhm sey nun endlich/ wie ihm wolle/ so ist es dochgewiß/ daß sobald man nur einen Frosch in diesen See wirfft/ der- selbe also bald heraus eilet/ und so man dieses öffters thut/ muß er endlich entkräfftet werden und sterben. Ja es ist auch gewiß/ daß wann man vom Schlamm oder Erden aus diesem See einen Cent- ner schwer in ein anders Froschreiches Wasser wirfft/ in kurtzem sich alle Frösche verlieren/ oder crepiren müssen. Aus diesem See stürtzet sich nun die Eger vor dem neuem Hernach
Beſchreibung des Fichtelbergs. vertragen koͤnten. Jhm ſey nun endlich/ wie ihm wolle/ ſo iſt es dochgewiß/ daß ſobald man nur einen Froſch in dieſen See wirfft/ der- ſelbe alſo bald heraus eilet/ und ſo man dieſes oͤffters thut/ muß er endlich entkraͤfftet werden und ſterben. Ja es iſt auch gewiß/ daß wann man vom Schlamm oder Erden aus dieſem See einen Cent- ner ſchwer in ein anders Froſchreiches Waſſer wirfft/ in kurtzem ſich alle Froͤſche verlieren/ oder crepiren muͤſſen. Aus dieſem See ſtuͤrtzet ſich nun die Eger vor dem neuem Hernach
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Beſchreibung des Fichtelbergs.
vertragen koͤnten. Jhm ſey nun endlich/ wie ihm wolle/ ſo iſt es doch
gewiß/ daß ſobald man nur einen Froſch in dieſen See wirfft/ der-
ſelbe alſo bald heraus eilet/ und ſo man dieſes oͤffters thut/ muß er
endlich entkraͤfftet werden und ſterben. Ja es iſt auch gewiß/ daß
wann man vom Schlamm oder Erden aus dieſem See einen Cent-
ner ſchwer in ein anders Froſchreiches Waſſer wirfft/ in kurtzem
ſich alle Froͤſche verlieren/ oder crepiren muͤſſen.
Aus dieſem See ſtuͤrtzet ſich nun die Eger vor dem neuem
Thor durch eine ſteinerne Bruͤcke wieder heraus/ treibet die Schnei-
de- und Mahl-Muͤhlen/ nimmet bey Francken den Birckenbach/ ſo
am Schneeberg entſpringet/ und durch den Maͤjenhoff-Weyher
am Roͤhrholtz hinlauffet/ an ſich/ von dannen gehet ſie eine kleine
Meile nach Roͤßlau/ einem Dorff/ welches ſie durch ihren Fluß in 2.
Theile entſcheidet/ als in Unter-Roͤßlau/ ſo Jhro Hoch-Fuͤrſtl.
Durchl. zu Bayreuth/ und Ober-Roͤßlau/ ſo dermahlen dem Hoch-
Adel. Hauſe von Waldenfelß unterthaͤnig iſt. Von dannen gehet
ſie auf Neudorff/ allwo die Loͤſten/ ein ſchoͤner Bach/ ſo von Reichers-
gruͤn herab kommet/ in ſie lauffet/ endlich gelanget ſie in 1. Meilen
mit einem ziemlich reichen Strohm durch luſtige Gruͤnde nacher dem
Brandenburg-Culmbachiſchen Flecken Marckleiten/ unter die
Hauptmannſchafft Wunſidel gehoͤrig: allwo eine ſteinerne Bruͤ-
cken mit 3. Schwibboͤgen daruͤber geſchloſſen iſt. Dann treibet ſie
3. ſchoͤne Hammerwercke/ bey deren jeden ſie mit beſondern Fluͤßen
verſtaͤrcket wird/ nehmlich oberhalb dem Kayſershammer/ mit
der Stein-Selbe/ zwiſchen dieſem und dem Schwartzhammer mit
dem Tangelsbach/ welcher bey dem Dorff Braunersgruͤn aus ei-
nem ziemlich groſſen Weyher entſpringet/ da er durch den Obern
und Untern Taͤnger Weyher lauffet/ und fuͤr das veſt geweſene
Marggraͤfiſche Schloß Thierſtein vorbey flieſſet/ biß er ſich endlich
beſagter maßen in die Eger ergieſſet/ und dann bey dem Hendel-
hammer mit der Selb/ welche durch Selb/ einem beruͤhmten
Marggraͤfiſchen Flecken am Selber Wald gelegen/ herab flieſſet/
vereiniget/ dazu ſetzet Herr Bruſch noch den im Selber Wald ent-
ſpringenden Lottersbach/ und den Rottersbach/ welcher die Marg-
graͤfiſche und Adel. Jedwiziſche Waͤlder und Herrſchafften ſcheidet;
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