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Pachelbel-Gehag, Johann Christoph von: Ausführliche Beschreibung Des Fichtel-Berges, Jn Norgau liegend. Leipzig, 1716.

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Beſchreibung des Fichtelbergs.
nuͤße und angebauete Felder und Wieſen/ Felßen und Klippen/ Hoͤh-
len und Loͤcher zu Geſichte bekommen. Damit ich aber bey der
von dem ſeel. Hn. Bruſchen in Beſchreibung dieſes Gebuͤrgs an-
gefangenen Ordnung bleibe/ ſo werde ich ſo viel als moͤglich ſeine
Worte auch behalten/ dasjenige aber/ was ich als ein Augenſchein-
licher Zeuge ſelbſten obſerviret/ fleißig mit beyfuͤgen. Solchemnach
hat offt ernannter Hr. Autor aus dem Celte dem erſten Poeten/ ſo
in Teutſchland von Kayſerl. Majeſtaͤt Haͤnden auf einem Reichs-
Tag iſt gecroͤnet worden/ angefuͤhret/ daß der Fichtelberg ſey und
genennet werde ein Haupt des Schwartzwaldes/ welches dann un-
ſer Autor auch gaͤntzlich vor wahr haͤlt/ daß ihm alſo ſey/ und recht
alſo von der wunderbahren greulichen Hoͤhe wegen genannt wer-
de; indem nicht allein dieſer Berg/ ſondern auch das gantze herum-
liegende Laͤndlein/ ſo man am Fichtelberg nennet/ fuͤrnehmlich aber
die Gegend/ ſo am naͤchſten umb Weiſſenſtadt lieget/ der hoͤchſte
und darum auch geſundeſte Ort von gantz Teutſchland iſt. Wel-
ches auch Kayſer Maximilian I. Hochloͤbl. Gedaͤchtnuͤß/ ſoll affir-
m
irt und bezeugt haben/ da ſeiner Kayſerl. Majeſtaͤt einsmahls ein
Edelmann Veit von Bith/ Kayſerlicher Rath/ viel von gemeldten
Bergs Art/ Natur/ und Gelegenheit geſagt hatte. Wie dann
gewiß iſt/ daß nicht nur die Leute in beſagter Gegend gemeiniglich
ſehr alt/ ſondern auch wenig kranck/ ja wann ſie kranck/ meiſtens oh-
ne Artzney wieder geſund werden/ und wird man faſt ordentlich ob-
ſerv
iren/ daß jaͤhrlich ein gut Theil mehr gebohren werden/ als ſter-
ben/ welches ſonderlich von der Weiſſenſtaͤdter Gegend zu obſervi-
ren. Es hat aber offtgenannter Berg ſo viel Stuͤcke/ Hoͤrner/
Seiten/ und gleichſam Glieder/ die ſich in mancherley Lande aus-
theilen/ daß man die kaum kan oder mag erzehlen/ wovon etliche von
einer ſolchen entſetzlichen Hoͤhe ſeynd/ daß man auf deren Gipffeln
viel Staͤdte/ Flecken/ Doͤrffer/ ja gantze Laͤnder zu Geſicht bekom-
men kan/ dann da ſiehet man das Fuͤrſtl. Burggraffthum Nuͤrm-
berg oberhalb Gebuͤrgs faſt biß an die Nuͤrmberger Gegend. Man
ſiehet das Bambergiſche/ Coburgiſche/ Voitlaͤndiſche/ Ober-Pfaͤl-
tziſche/ ja in die Ferne das Saͤchſiſche/ und ſo gar tieff in das Boͤh-
miſche und deſſen Gebuͤrg hinein. Alſo/ daß man in dem Umkreiß

weit

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Zitationshilfe: Pachelbel-Gehag, Johann Christoph von: Ausführliche Beschreibung Des Fichtel-Berges, Jn Norgau liegend. Leipzig, 1716, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pachelbel_fichtelberg_1716/65>, abgerufen am 19.02.2025.