[Pahl, Johann Gottfried]: Geheimnisse eines mehr als fünfzigjährigen wirtembergischen Staatsmannes. [Heilbronn], 1799.die erste aller Pflichten, die Pflicht der Selbsterhaltung, hinwegwarf, und den Staat ohne Noth aufopferte. Das war noch um so unverzeihlicher, da die Ergreifung der zweyten Maaßregel so leicht, und von den Umständen so sehr begünstigt war. Preussen hatte, durch den Frieden von Basel, den deutschen Ständen das Beyspiel gegeben, sich aus einem Kriege zurückzuziehen, in dem der Zweck des Reichs nicht mehr erreichbar war, und in dem man sich nun blos für das Interesse des Hauses Oesterreich anstrengte. Preussen that noch mehr. Es hatte bereits die Zustimmung von Frankreich ausgewirkt, wenn noch mehr Stände der Neutralität beytretten wollten, und forderte sie unter der Versicherung seines Schutzes auf, seinem Beyspiele nachzufolgen. Hessen hatte sogleich einen Separatfrieden geschlossen, und mehrere Stände des nördlichen Deutschlands zogen ihre Kontingente zurück. Was die erste aller Pflichten, die Pflicht der Selbsterhaltung, hinwegwarf, und den Staat ohne Noth aufopferte. Das war noch um so unverzeihlicher, da die Ergreifung der zweyten Maaßregel so leicht, und von den Umständen so sehr begünstigt war. Preussen hatte, durch den Frieden von Basel, den deutschen Ständen das Beyspiel gegeben, sich aus einem Kriege zurückzuziehen, in dem der Zweck des Reichs nicht mehr erreichbar war, und in dem man sich nun blos für das Interesse des Hauses Oesterreich anstrengte. Preussen that noch mehr. Es hatte bereits die Zustimmung von Frankreich ausgewirkt, wenn noch mehr Stände der Neutralität beytretten wollten, und forderte sie unter der Versicherung seines Schutzes auf, seinem Beyspiele nachzufolgen. Hessen hatte sogleich einen Separatfrieden geschlossen, und mehrere Stände des nördlichen Deutschlands zogen ihre Kontingente zurück. Was <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0102" n="102"/> die erste aller Pflichten, die Pflicht der Selbsterhaltung, hinwegwarf, und den Staat ohne Noth aufopferte. Das war noch um so unverzeihlicher, da die Ergreifung der zweyten Maaßregel so leicht, und von den Umständen so sehr begünstigt war.</p> <p><hi rendition="#g">Preussen</hi> hatte, durch den Frieden von <hi rendition="#g">Basel</hi>, den deutschen Ständen das Beyspiel gegeben, sich aus einem Kriege zurückzuziehen, in dem der Zweck des Reichs nicht mehr erreichbar war, und in dem man sich nun blos für das Interesse des Hauses <hi rendition="#g">Oesterreich</hi> anstrengte. <hi rendition="#g">Preussen</hi> that noch mehr. Es hatte bereits die Zustimmung von Frankreich ausgewirkt, wenn noch mehr Stände der Neutralität beytretten wollten, und forderte sie unter der Versicherung seines Schutzes auf, seinem Beyspiele nachzufolgen. <hi rendition="#g">Hessen</hi> hatte sogleich einen Separatfrieden geschlossen, und mehrere Stände des nördlichen Deutschlands zogen ihre Kontingente zurück. Was </p> </div> </body> </text> </TEI> [102/0102]
die erste aller Pflichten, die Pflicht der Selbsterhaltung, hinwegwarf, und den Staat ohne Noth aufopferte. Das war noch um so unverzeihlicher, da die Ergreifung der zweyten Maaßregel so leicht, und von den Umständen so sehr begünstigt war.
Preussen hatte, durch den Frieden von Basel, den deutschen Ständen das Beyspiel gegeben, sich aus einem Kriege zurückzuziehen, in dem der Zweck des Reichs nicht mehr erreichbar war, und in dem man sich nun blos für das Interesse des Hauses Oesterreich anstrengte. Preussen that noch mehr. Es hatte bereits die Zustimmung von Frankreich ausgewirkt, wenn noch mehr Stände der Neutralität beytretten wollten, und forderte sie unter der Versicherung seines Schutzes auf, seinem Beyspiele nachzufolgen. Hessen hatte sogleich einen Separatfrieden geschlossen, und mehrere Stände des nördlichen Deutschlands zogen ihre Kontingente zurück. Was
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax.
(2012-10-29T10:30:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2012-10-29T10:30:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2012-10-29T10:30:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |