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[Pahl, Johann Gottfried]: Geheimnisse eines mehr als fünfzigjährigen wirtembergischen Staatsmannes. [Heilbronn], 1799.

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verboten. Bey großen Jagden, wurden die Treiber oft 12 und mehrere Stunden weit fortgeschleppt; und ward, was nicht selten geschahe, eine Wasserjagd auf dem Gebirge angestellt, so mußten die Bauern eine Vertiefung graben, sie mit Thon ausschlagen, das Wasser aus den Thälern hinaufführen, und so einen See zu Stande bringen.

Beynahe alljährlich machte der Herzog Reisen, besonders auf das Karneval nach Venedig, wodurch ungeheure Summen aus dem Lande geschleppt wurden. Dieß geschah öfters seinen italienischen Beyschläferinnen zu Liebe, deren er oft ein ganzes Serail beysammen hatte. Diese verächtlichen Geschöpfe erforderten einen sehr großen Aufwand, indem sie zum Theile fürstlichen Staat machten. Die Lieblingssultaninn hatte täglich hundert Gulden Besoldung. So gut sie aber auch bezahlt waren, so konnte es der Herzog doch nicht hindern, daß sie ihm nicht samt und sonders

verboten. Bey großen Jagden, wurden die Treiber oft 12 und mehrere Stunden weit fortgeschleppt; und ward, was nicht selten geschahe, eine Wasserjagd auf dem Gebirge angestellt, so mußten die Bauern eine Vertiefung graben, sie mit Thon ausschlagen, das Wasser aus den Thälern hinaufführen, und so einen See zu Stande bringen.

Beynahe alljährlich machte der Herzog Reisen, besonders auf das Karneval nach Venedig, wodurch ungeheure Summen aus dem Lande geschleppt wurden. Dieß geschah öfters seinen italienischen Beyschläferinnen zu Liebe, deren er oft ein ganzes Serail beysammen hatte. Diese verächtlichen Geschöpfe erforderten einen sehr großen Aufwand, indem sie zum Theile fürstlichen Staat machten. Die Lieblingssultaninn hatte täglich hundert Gulden Besoldung. So gut sie aber auch bezahlt waren, so konnte es der Herzog doch nicht hindern, daß sie ihm nicht samt und sonders

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[37/0037] verboten. Bey großen Jagden, wurden die Treiber oft 12 und mehrere Stunden weit fortgeschleppt; und ward, was nicht selten geschahe, eine Wasserjagd auf dem Gebirge angestellt, so mußten die Bauern eine Vertiefung graben, sie mit Thon ausschlagen, das Wasser aus den Thälern hinaufführen, und so einen See zu Stande bringen. Beynahe alljährlich machte der Herzog Reisen, besonders auf das Karneval nach Venedig, wodurch ungeheure Summen aus dem Lande geschleppt wurden. Dieß geschah öfters seinen italienischen Beyschläferinnen zu Liebe, deren er oft ein ganzes Serail beysammen hatte. Diese verächtlichen Geschöpfe erforderten einen sehr großen Aufwand, indem sie zum Theile fürstlichen Staat machten. Die Lieblingssultaninn hatte täglich hundert Gulden Besoldung. So gut sie aber auch bezahlt waren, so konnte es der Herzog doch nicht hindern, daß sie ihm nicht samt und sonders

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Zitationshilfe: [Pahl, Johann Gottfried]: Geheimnisse eines mehr als fünfzigjährigen wirtembergischen Staatsmannes. [Heilbronn], 1799, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pahl_geheimnisse_1797/37>, abgerufen am 21.11.2024.