Käsbohrer, Sebastian [i. e. Johann Gottfried Pahl]: Vernunft- und schriftmäßiges Schutz- Trutz- und Vertheidigungs-Libell für den Wirtembergischen Adel, gegen die demokratischen und jakobinischen Belialssöhne unserer Zeit. Waldangelloch und Leipzig [Stuttgart], 1797.Beweisen sie damit nicht ihre französisch-demokratischen Grundsätze, die doch längst von Kaiser und Reich mit Galgen und Rad verpönt sind, - und ihren angemessenen Stolz, mit dem sie unsre gnädigen Herren und Frauen aus dem Lande verdringen, sich ihrer Stellen bemächtigen, und uns dann fein hübsch tyrannisiren möchten? Ich weiß nicht, wie es kommt, daß unser Adel bisher zu all diesem Unwesen so mausestille gesessen, und sich so geduldig hat lästern und verläumden lassen. Zwar begreife ich wohl, wie es ein Mann von stiftsmäßiger Abkunft unter seiner Würde finden kann, sich mit einem aus dem Pöbel herumzubalgen, und der Löwe müßte seine Ansprüche an das Königthum im Thierreiche aufgeben, wenn er mit den Mäusen oder Fröschen einen Kampf eingehen wollte. Aber in unserm Falle machen es die Mäuse gar zu arg, und schon Beweisen sie damit nicht ihre französisch-demokratischen Grundsätze, die doch längst von Kaiser und Reich mit Galgen und Rad verpönt sind, – und ihren angemessenen Stolz, mit dem sie unsre gnädigen Herren und Frauen aus dem Lande verdringen, sich ihrer Stellen bemächtigen, und uns dann fein hübsch tyrannisiren möchten? Ich weiß nicht, wie es kommt, daß unser Adel bisher zu all diesem Unwesen so mausestille gesessen, und sich so geduldig hat lästern und verläumden lassen. Zwar begreife ich wohl, wie es ein Mann von stiftsmäßiger Abkunft unter seiner Würde finden kann, sich mit einem aus dem Pöbel herumzubalgen, und der Löwe müßte seine Ansprüche an das Königthum im Thierreiche aufgeben, wenn er mit den Mäusen oder Fröschen einen Kampf eingehen wollte. Aber in unserm Falle machen es die Mäuse gar zu arg, und schon <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0013" n="13"/> Beweisen sie damit nicht ihre französisch-demokratischen Grundsätze, die doch längst von Kaiser und Reich mit Galgen und Rad verpönt sind, – und ihren angemessenen Stolz, mit dem sie unsre gnädigen Herren und Frauen aus dem Lande verdringen, sich ihrer Stellen bemächtigen, und uns dann fein hübsch tyrannisiren möchten?</p> <p>Ich weiß nicht, wie es kommt, daß unser Adel bisher zu all diesem Unwesen so mausestille gesessen, und sich so geduldig hat lästern und verläumden lassen. Zwar begreife ich wohl, wie es ein Mann von stiftsmäßiger Abkunft unter seiner Würde finden kann, sich mit einem aus dem Pöbel herumzubalgen, und der Löwe müßte seine Ansprüche an das Königthum im Thierreiche aufgeben, wenn er mit den Mäusen oder Fröschen einen Kampf eingehen wollte. Aber in unserm Falle machen es die Mäuse gar zu arg, und schon </p> </div> </body> </text> </TEI> [13/0013]
Beweisen sie damit nicht ihre französisch-demokratischen Grundsätze, die doch längst von Kaiser und Reich mit Galgen und Rad verpönt sind, – und ihren angemessenen Stolz, mit dem sie unsre gnädigen Herren und Frauen aus dem Lande verdringen, sich ihrer Stellen bemächtigen, und uns dann fein hübsch tyrannisiren möchten?
Ich weiß nicht, wie es kommt, daß unser Adel bisher zu all diesem Unwesen so mausestille gesessen, und sich so geduldig hat lästern und verläumden lassen. Zwar begreife ich wohl, wie es ein Mann von stiftsmäßiger Abkunft unter seiner Würde finden kann, sich mit einem aus dem Pöbel herumzubalgen, und der Löwe müßte seine Ansprüche an das Königthum im Thierreiche aufgeben, wenn er mit den Mäusen oder Fröschen einen Kampf eingehen wollte. Aber in unserm Falle machen es die Mäuse gar zu arg, und schon
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