Käsbohrer, Sebastian [i. e. Johann Gottfried Pahl]: Vernunft- und schriftmäßiges Schutz- Trutz- und Vertheidigungs-Libell für den Wirtembergischen Adel, gegen die demokratischen und jakobinischen Belialssöhne unserer Zeit. Waldangelloch und Leipzig [Stuttgart], 1797.wollte, so ist das Seil gebrochen, sein Madensack über die Felsen hinabgestürzt, mitten entzwey geborsten, und hat alle seine Eingeweide ausgeschüttet. Und bey unserm Denken hat der glorwürdigst regierende Herzog Karl - zum unauslöschlichen Ruhme der würtembergischen Policey - den nicht minder naseweisen Zeitungsschreiber Schubart, den Gott seelig haben wolle, auf den Asberg setzen lassen, wo er in den zehen Jahren seines Arrestes so zahm geworden, wie eine Taube, und so mürbe, wie die Aepfel um Weihnachten. - So muß man die unberufenen Welt- und Staatsverbesserer züchtigen, und so bekommt die Welt und der Staat am bäldesten Ruhe vor ihnen. So lange, bis es unserm gnädigsten Landesvater gefällt, gegen seine ungerathenen Söhne den Staab Wehe zu gebrauchen, bleibt es die Pflicht eines jeden biedern Wirtembergers ihnen die Nativität zu stellen, sie brüderlich wollte, so ist das Seil gebrochen, sein Madensack über die Felsen hinabgestürzt, mitten entzwey geborsten, und hat alle seine Eingeweide ausgeschüttet. Und bey unserm Denken hat der glorwürdigst regierende Herzog Karl – zum unauslöschlichen Ruhme der würtembergischen Policey – den nicht minder naseweisen Zeitungsschreiber Schubart, den Gott seelig haben wolle, auf den Asberg setzen lassen, wo er in den zehen Jahren seines Arrestes so zahm geworden, wie eine Taube, und so mürbe, wie die Aepfel um Weihnachten. – So muß man die unberufenen Welt- und Staatsverbesserer züchtigen, und so bekommt die Welt und der Staat am bäldesten Ruhe vor ihnen. So lange, bis es unserm gnädigsten Landesvater gefällt, gegen seine ungerathenen Söhne den Staab Wehe zu gebrauchen, bleibt es die Pflicht eines jeden biedern Wirtembergers ihnen die Nativität zu stellen, sie brüderlich <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0047" n="47"/> wollte, so ist das Seil gebrochen, sein Madensack über die Felsen hinabgestürzt, mitten entzwey geborsten, und hat alle seine Eingeweide ausgeschüttet. Und bey unserm Denken hat der glorwürdigst regierende Herzog <hi rendition="#i">Karl</hi> – zum unauslöschlichen Ruhme der würtembergischen Policey – den nicht minder naseweisen Zeitungsschreiber <hi rendition="#i">Schubart</hi>, den Gott seelig haben wolle, auf den <hi rendition="#i">Asberg</hi> setzen lassen, wo er in den zehen Jahren seines Arrestes so zahm geworden, wie eine Taube, und so mürbe, wie die Aepfel um Weihnachten. – So muß man die unberufenen Welt- und Staatsverbesserer züchtigen, und so bekommt die Welt und der Staat am bäldesten Ruhe vor ihnen.</p> <p>So lange, bis es unserm gnädigsten Landesvater gefällt, gegen seine ungerathenen Söhne den <hi rendition="#i">Staab Wehe</hi> zu gebrauchen, bleibt es die Pflicht eines jeden biedern <hi rendition="#i">Wirtembergers</hi> ihnen die Nativität zu stellen, sie brüderlich </p> </div> </body> </text> </TEI> [47/0047]
wollte, so ist das Seil gebrochen, sein Madensack über die Felsen hinabgestürzt, mitten entzwey geborsten, und hat alle seine Eingeweide ausgeschüttet. Und bey unserm Denken hat der glorwürdigst regierende Herzog Karl – zum unauslöschlichen Ruhme der würtembergischen Policey – den nicht minder naseweisen Zeitungsschreiber Schubart, den Gott seelig haben wolle, auf den Asberg setzen lassen, wo er in den zehen Jahren seines Arrestes so zahm geworden, wie eine Taube, und so mürbe, wie die Aepfel um Weihnachten. – So muß man die unberufenen Welt- und Staatsverbesserer züchtigen, und so bekommt die Welt und der Staat am bäldesten Ruhe vor ihnen.
So lange, bis es unserm gnädigsten Landesvater gefällt, gegen seine ungerathenen Söhne den Staab Wehe zu gebrauchen, bleibt es die Pflicht eines jeden biedern Wirtembergers ihnen die Nativität zu stellen, sie brüderlich
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax.
(2012-10-29T10:30:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2012-10-29T10:30:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2012-10-29T10:30:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |