[Pahl, Johann Gottfried]: Leben und Thaten des ehrwürdigen Paters Simpertus. Madrit [i. e. Heilbronn], 1799.Philosophie, ihre Theilnahme an der Administration von ganzem Herzen, und warf einen öffentlichen Haß auf alle diejenigen, die in ihrem Rathe wirkten, besonders aber auf Frankenstein. Er beschuldigte sie, daß sie die Ehre seines Bruders kränkten, indem sie ihn zu einer bloßen Maschine machten. Im Grunde lag ihm aber wenig an dieser Ehre. Er haßte und fürchtete eine Faktion, die sich eine Macht erworben hatte, welche seinen Absichten und seinem Interesse sehr gefährlich werden konnte. Steinbock und d'Ossan hatten dem Prinzen einen fürchterlichen Vorschlag gemacht. Sie wollten Se. Durchlaucht von ihrer Gemahlinn trennen, und dann höchstdieselben bestimmen, daß sie die Landesregierung ihm abtretten. Dem Prinzen gefiel natürlich dieser Vorschlag, und man hatte ihm die Ausführung desselben so leicht eingebildet, daß er sich schon auf dem Strahlenbergischen Throne, umgeben mit allem Glanze eines teutschen Reichsfürsten, erblickte. Niemand wußte von demselben, als die beyden Ritter, Simpert ich und der Prinz. Aber gerade die Hauptsache wußte der Prinz nicht. Man wollte nämlich das Schauspiel nur bis zur Entfernung Philosophie, ihre Theilnahme an der Administration von ganzem Herzen, und warf einen öffentlichen Haß auf alle diejenigen, die in ihrem Rathe wirkten, besonders aber auf Frankenstein. Er beschuldigte sie, daß sie die Ehre seines Bruders kränkten, indem sie ihn zu einer bloßen Maschine machten. Im Grunde lag ihm aber wenig an dieser Ehre. Er haßte und fürchtete eine Faktion, die sich eine Macht erworben hatte, welche seinen Absichten und seinem Interesse sehr gefährlich werden konnte. Steinbock und d’Ossan hatten dem Prinzen einen fürchterlichen Vorschlag gemacht. Sie wollten Se. Durchlaucht von ihrer Gemahlinn trennen, und dann höchstdieselben bestimmen, daß sie die Landesregierung ihm abtretten. Dem Prinzen gefiel natürlich dieser Vorschlag, und man hatte ihm die Ausführung desselben so leicht eingebildet, daß er sich schon auf dem Strahlenbergischen Throne, umgeben mit allem Glanze eines teutschen Reichsfürsten, erblickte. Niemand wußte von demselben, als die beyden Ritter, Simpert ich und der Prinz. Aber gerade die Hauptsache wußte der Prinz nicht. Man wollte nämlich das Schauspiel nur bis zur Entfernung <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0176" n="176"/> Philosophie, ihre Theilnahme an der Administration von ganzem Herzen, und warf einen öffentlichen Haß auf alle diejenigen, die in ihrem Rathe wirkten, besonders aber auf <hi rendition="#g">Frankenstein</hi>. Er beschuldigte sie, daß sie die Ehre seines Bruders kränkten, indem sie ihn zu einer bloßen Maschine machten. Im Grunde lag ihm aber wenig an dieser Ehre. Er haßte und fürchtete eine Faktion, die sich eine Macht erworben hatte, welche seinen Absichten und seinem Interesse sehr gefährlich werden konnte.</p> <p><hi rendition="#g">Steinbock</hi> und <hi rendition="#g">d’Ossan</hi> hatten dem Prinzen einen fürchterlichen Vorschlag gemacht. Sie wollten Se. Durchlaucht von ihrer Gemahlinn trennen, und dann höchstdieselben bestimmen, daß sie die Landesregierung ihm abtretten. Dem Prinzen gefiel natürlich dieser Vorschlag, und man hatte ihm die Ausführung desselben so leicht eingebildet, daß er sich schon auf dem Strahlenbergischen Throne, umgeben mit allem Glanze eines teutschen Reichsfürsten, erblickte. Niemand wußte von demselben, als die beyden Ritter, Simpert ich und der Prinz. Aber gerade die Hauptsache wußte der Prinz nicht. Man wollte nämlich das Schauspiel nur bis zur Entfernung </p> </div> </body> </text> </TEI> [176/0176]
Philosophie, ihre Theilnahme an der Administration von ganzem Herzen, und warf einen öffentlichen Haß auf alle diejenigen, die in ihrem Rathe wirkten, besonders aber auf Frankenstein. Er beschuldigte sie, daß sie die Ehre seines Bruders kränkten, indem sie ihn zu einer bloßen Maschine machten. Im Grunde lag ihm aber wenig an dieser Ehre. Er haßte und fürchtete eine Faktion, die sich eine Macht erworben hatte, welche seinen Absichten und seinem Interesse sehr gefährlich werden konnte.
Steinbock und d’Ossan hatten dem Prinzen einen fürchterlichen Vorschlag gemacht. Sie wollten Se. Durchlaucht von ihrer Gemahlinn trennen, und dann höchstdieselben bestimmen, daß sie die Landesregierung ihm abtretten. Dem Prinzen gefiel natürlich dieser Vorschlag, und man hatte ihm die Ausführung desselben so leicht eingebildet, daß er sich schon auf dem Strahlenbergischen Throne, umgeben mit allem Glanze eines teutschen Reichsfürsten, erblickte. Niemand wußte von demselben, als die beyden Ritter, Simpert ich und der Prinz. Aber gerade die Hauptsache wußte der Prinz nicht. Man wollte nämlich das Schauspiel nur bis zur Entfernung
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