[Pahl, Johann Gottfried]: Leben und Thaten des ehrwürdigen Paters Simpertus. Madrit [i. e. Heilbronn], 1799.die Lektüre und die Korrespondenz der Priester richten, und sie durch geheime Spionen beobachten lassen. Wer seinen Kollegen auf einer Spur von Ketzerey ertappe, und ihn nicht denunciere, werde mit ihm in gleiche Verdammniß fallen. Es werden auch von Zeit zu Zeit bischöfliche Visitationen einrücken, und strenge Strafen über die Uebertretter verhängen. Das alte Sprichtwort treffe weiter nicht mehr ein: "Was heißt visitare? Es bleibt wie es ware. -" Diese derben Erinnerungen machten die Wohlmeynenden kühn und stolz; die Häretiker aber geriethen in Schrecken, und wurden furchtsam. Es zeigten sich die schönsten Aspekten für die Männer der Finsterniß. Achtes Kapitel. Der Abbe wird moralisch todt geschlagen. Es geschehen Wunder. Der Punkt, den der Fürst in seinem Gespräche mit Simperten berührt hatte, von die Lektüre und die Korrespondenz der Priester richten, und sie durch geheime Spionen beobachten lassen. Wer seinen Kollegen auf einer Spur von Ketzerey ertappe, und ihn nicht denunciere, werde mit ihm in gleiche Verdammniß fallen. Es werden auch von Zeit zu Zeit bischöfliche Visitationen einrücken, und strenge Strafen über die Uebertretter verhängen. Das alte Sprichtwort treffe weiter nicht mehr ein: „Was heißt visitare? Es bleibt wie es ware. –“ Diese derben Erinnerungen machten die Wohlmeynenden kühn und stolz; die Häretiker aber geriethen in Schrecken, und wurden furchtsam. Es zeigten sich die schönsten Aspekten für die Männer der Finsterniß. Achtes Kapitel. Der Abbe wird moralisch todt geschlagen. Es geschehen Wunder. Der Punkt, den der Fürst in seinem Gespräche mit Simperten berührt hatte, von <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0084" n="84"/> die Lektüre und die Korrespondenz der Priester richten, und sie durch geheime Spionen beobachten lassen. Wer seinen Kollegen auf einer Spur von Ketzerey ertappe, und ihn nicht denunciere, werde mit ihm in gleiche Verdammniß fallen. Es werden auch von Zeit zu Zeit bischöfliche Visitationen einrücken, und strenge Strafen über die Uebertretter verhängen. Das alte Sprichtwort treffe weiter nicht mehr ein: „Was heißt <hi rendition="#aq">visitare</hi>? Es bleibt wie es ware. –“ Diese derben Erinnerungen machten die Wohlmeynenden kühn und stolz; die Häretiker aber geriethen in Schrecken, und wurden furchtsam. Es zeigten sich die schönsten Aspekten für die Männer der Finsterniß.</p> </div> <div n="1"> <head> <hi rendition="#fr">Achtes Kapitel.<lb/> Der Abbe wird moralisch todt geschlagen. Es geschehen Wunder.</hi><lb/> </head> <p>Der Punkt, den der Fürst in seinem Gespräche mit <hi rendition="#g">Simperten</hi> berührt hatte, von </p> </div> </body> </text> </TEI> [84/0084]
die Lektüre und die Korrespondenz der Priester richten, und sie durch geheime Spionen beobachten lassen. Wer seinen Kollegen auf einer Spur von Ketzerey ertappe, und ihn nicht denunciere, werde mit ihm in gleiche Verdammniß fallen. Es werden auch von Zeit zu Zeit bischöfliche Visitationen einrücken, und strenge Strafen über die Uebertretter verhängen. Das alte Sprichtwort treffe weiter nicht mehr ein: „Was heißt visitare? Es bleibt wie es ware. –“ Diese derben Erinnerungen machten die Wohlmeynenden kühn und stolz; die Häretiker aber geriethen in Schrecken, und wurden furchtsam. Es zeigten sich die schönsten Aspekten für die Männer der Finsterniß.
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Der Abbe wird moralisch todt geschlagen. Es geschehen Wunder.
Der Punkt, den der Fürst in seinem Gespräche mit Simperten berührt hatte, von
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Zitationshilfe: | [Pahl, Johann Gottfried]: Leben und Thaten des ehrwürdigen Paters Simpertus. Madrit [i. e. Heilbronn], 1799, S. 84. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pahl_simpertus_1799/84>, abgerufen am 16.07.2024. |