Parthey, Gustav: Ein verfehlter und ein gelungener Besuch bei Goethe. 1819 und 1827. Handschrift für Freunde. [Berlin], [1862].
Mein Schwiegervater, Dr. Mitterbacher in Jm Jahre 1810 kam die junge und schöne
Mein Schwiegervater, Dr. Mitterbacher in Jm Jahre 1810 kam die junge und schöne <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0042" n="37"/> <quote> <lg type="poem"> <head>Marienbad 1823</head><lb/> <l>Du hattest längst mir’s angethan,</l><lb/> <l>Doch jetzt gewahr’ ich neues Leben;</l><lb/> <l>Ein süsser Mund blickt uns gar freudlich an,</l><lb/> <l>Wenn er uns einen Kuss gegeben.</l><lb/> <dateline>(6, 98. Ausg v. 1840.))</dateline> </lg> </quote><lb/> <p xml:id="ID_152"> Mein <choice><sic>Schwiegervaʇer</sic><corr>Schwiegervater</corr></choice>, Dr. Mitterbacher in<lb/> Karlsbad, war jedesmal Goethes Arzt gewesen,<lb/> so oft dieser den Heilort besuchte; zuerst im<lb/> Jahre 1807, wie es in den Tages- und Jahres-<lb/> heften angegeben ist. (27, 240.) Meine Frau war<lb/> als Kind bei mehreren recht festlichen Gelegen-<lb/> heiten mit Goethe zusammengetroffen. </p><lb/> <p xml:id="ID_153" next="#ID_154"> Jm Jahre 1810 kam die junge und schöne<lb/> Kaiserin von Oesterreich, dritte Gemahlin Franz<lb/> des I., nach Karlsbad, während gerade Goethe<lb/> sich dort aufhielt. Die Stadt Karlsbad konnte<lb/> die Anwesenheit der geliebten Herrscherin nicht<lb/> besser feiern, als indem sie den grössten deut-<lb/> sehen Dichter um ein Festlied anging. (6, 271.)<lb/> Die weissgekleideten Kinder der Stadt sollten<lb/> der Kaiserin ihre Aufwartung machen, und die<lb/> älteste Tochter des Dr. Mitterbacher war dazu<lb/> ausersehen, an der Spitze des Zuges das Ge- </p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [37/0042]
Marienbad 1823
Du hattest längst mir’s angethan,
Doch jetzt gewahr’ ich neues Leben;
Ein süsser Mund blickt uns gar freudlich an,
Wenn er uns einen Kuss gegeben.
(6, 98. Ausg v. 1840.))
Mein Schwiegervater, Dr. Mitterbacher in
Karlsbad, war jedesmal Goethes Arzt gewesen,
so oft dieser den Heilort besuchte; zuerst im
Jahre 1807, wie es in den Tages- und Jahres-
heften angegeben ist. (27, 240.) Meine Frau war
als Kind bei mehreren recht festlichen Gelegen-
heiten mit Goethe zusammengetroffen.
Jm Jahre 1810 kam die junge und schöne
Kaiserin von Oesterreich, dritte Gemahlin Franz
des I., nach Karlsbad, während gerade Goethe
sich dort aufhielt. Die Stadt Karlsbad konnte
die Anwesenheit der geliebten Herrscherin nicht
besser feiern, als indem sie den grössten deut-
sehen Dichter um ein Festlied anging. (6, 271.)
Die weissgekleideten Kinder der Stadt sollten
der Kaiserin ihre Aufwartung machen, und die
älteste Tochter des Dr. Mitterbacher war dazu
ausersehen, an der Spitze des Zuges das Ge-
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(2016-08-05T13:43:06Z)
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