Parthey, Gustav: Ein verfehlter und ein gelungener Besuch bei Goethe. 1819 und 1827. Handschrift für Freunde. [Berlin], [1862].ter des Dr. Mitterbacher) ohne Anstoss über- Die Fürstin nahm das Gedicht von der Diese Uhr verwahrt meine Frau noch im- Das Gedicht an den Kaiser Franz sollte War nun so bei der Ueberreichung der ter des Dr. Mitterbacher) ohne Anstoss über- Die Fürstin nahm das Gedicht von der Diese Uhr verwahrt meine Frau noch im- Das Gedicht an den Kaiser Franz sollte War nun so bei der Ueberreichung der <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0044" n="39"/> <p xml:id="ID_156" prev="#ID_155"> ter des Dr. Mitterbacher) ohne Anstoss über-<lb/> geben. </p><lb/> <p xml:id="ID_157"> Die Fürstin nahm das Gedicht von der<lb/> kleinen Geberin mit Güte an, und schenkte ihr<lb/> eine werthvolle emaillirte Uhr, auf deren Rück-<lb/> seite das kaiserliche N in feinen Perlen ange-<lb/> bracht war. </p><lb/> <p xml:id="ID_158"> Diese Uhr verwahrt meine Frau noch im-<lb/> mer als Andenken an eine Zeit, die dem jün-<lb/> geren Geschlechte schon anfängt, wie ein Mythus<lb/> zu erscheinen. </p><lb/> <p xml:id="ID_159"> Das Gedicht an den Kaiser Franz sollte<lb/> die Damm-Klara (d. h. Klara, Tochter des Dr.<lb/> Damm) überreichen. Sie ging aber mit ihrem<lb/> seidenen Kissen auf den Erzherzog Ferdinand<lb/> zu, der schön und schlank neben seinem sehr<lb/> unansehnlichen Bruder dem Kaiser stand, und<lb/> Goethe musste sich beeilen, ihren Schritten die<lb/> rechte Richtung zu geben. Jn ihrem kindlichen<lb/> Sinne hatte sie angenommen, der grösste und<lb/> schönste müsse der Kaiser sein. </p><lb/> <p xml:id="ID_160" next="#ID_161"> War nun so bei der Ueberreichung der<lb/> Gedichte alles in ziemlicher Ordnung von Stat-<lb/> ten gegangen, so sollte bei der weiteren Hul- </p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [39/0044]
ter des Dr. Mitterbacher) ohne Anstoss über-
geben.
Die Fürstin nahm das Gedicht von der
kleinen Geberin mit Güte an, und schenkte ihr
eine werthvolle emaillirte Uhr, auf deren Rück-
seite das kaiserliche N in feinen Perlen ange-
bracht war.
Diese Uhr verwahrt meine Frau noch im-
mer als Andenken an eine Zeit, die dem jün-
geren Geschlechte schon anfängt, wie ein Mythus
zu erscheinen.
Das Gedicht an den Kaiser Franz sollte
die Damm-Klara (d. h. Klara, Tochter des Dr.
Damm) überreichen. Sie ging aber mit ihrem
seidenen Kissen auf den Erzherzog Ferdinand
zu, der schön und schlank neben seinem sehr
unansehnlichen Bruder dem Kaiser stand, und
Goethe musste sich beeilen, ihren Schritten die
rechte Richtung zu geben. Jn ihrem kindlichen
Sinne hatte sie angenommen, der grösste und
schönste müsse der Kaiser sein.
War nun so bei der Ueberreichung der
Gedichte alles in ziemlicher Ordnung von Stat-
ten gegangen, so sollte bei der weiteren Hul-
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(2016-08-05T13:43:06Z)
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