Parthey, Gustav: Ein verfehlter und ein gelungener Besuch bei Goethe. 1819 und 1827. Handschrift für Freunde. [Berlin], [1862].reichen Tag verlebte. Seine umfassende Kennt- Der Besuch der hallischen Kirchen und die Es war mir ganz wunderlich zu Muthe, reichen Tag verlebte. Seine umfassende Kennt- Der Besuch der hallischen Kirchen und die Es war mir ganz wunderlich zu Muthe, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0049" n="44"/> <p xml:id="ID_174" prev="#ID_173"> reichen Tag verlebte. Seine umfassende Kennt-<lb/> niss des Morgenlandes erstreckte sich auch auf<lb/> die biblische Topographie. Wir geriethen in<lb/> eine äusserst lebhafte Discussion über den Plan<lb/> von Jerusalem, den ich an Ort und Stelle auf-<lb/> genommen hatte und ihm vorlegte. Besonders<lb/> konnten wir uns über die Lage des Berges<lb/> Zion nicht einigen. Als ich später die Sache<lb/> in Berlin genauer untersuchte, fand ich, dass er<lb/> Recht hatte. </p><lb/> <p xml:id="ID_175"> Der Besuch der hallischen Kirchen und die<lb/> Betrachtung der überaus merkwürdigen Altar-<lb/> bilder von L. Kranach, Grünewald u. a. nahm<lb/> am folgenden Morgen einige Stunden weg; ein<lb/> Einspänner führte mich nach Leipzig zurück,<lb/> wo es mir gelang, die herrliche Campesche<lb/> Bildersammlung, welche eben unter den Ham-<lb/> mer kommen sollte, zu betrachten. Von 7 Uhr<lb/> Abends bis 8 Uhr früh fuhr ich mit dem Eil-<lb/> wagen bis Weimar, und nahm meine Wohnung<lb/> diesmal im Alexanderhof. </p><lb/> <p xml:id="ID_176" next="#ID_177"> Es war mir <choice><sic>gauz</sic><corr>ganz</corr></choice> wunderlich zu Muthe,<lb/> als ich um 10 Uhr mich zu Goethe aufmachte.<lb/> Gern hätte ich meinen lieben Paul bei mir </p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [44/0049]
reichen Tag verlebte. Seine umfassende Kennt-
niss des Morgenlandes erstreckte sich auch auf
die biblische Topographie. Wir geriethen in
eine äusserst lebhafte Discussion über den Plan
von Jerusalem, den ich an Ort und Stelle auf-
genommen hatte und ihm vorlegte. Besonders
konnten wir uns über die Lage des Berges
Zion nicht einigen. Als ich später die Sache
in Berlin genauer untersuchte, fand ich, dass er
Recht hatte.
Der Besuch der hallischen Kirchen und die
Betrachtung der überaus merkwürdigen Altar-
bilder von L. Kranach, Grünewald u. a. nahm
am folgenden Morgen einige Stunden weg; ein
Einspänner führte mich nach Leipzig zurück,
wo es mir gelang, die herrliche Campesche
Bildersammlung, welche eben unter den Ham-
mer kommen sollte, zu betrachten. Von 7 Uhr
Abends bis 8 Uhr früh fuhr ich mit dem Eil-
wagen bis Weimar, und nahm meine Wohnung
diesmal im Alexanderhof.
Es war mir ganz wunderlich zu Muthe,
als ich um 10 Uhr mich zu Goethe aufmachte.
Gern hätte ich meinen lieben Paul bei mir
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(2016-08-05T13:43:06Z)
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