Parthey, Gustav: Ein verfehlter und ein gelungener Besuch bei Goethe. 1819 und 1827. Handschrift für Freunde. [Berlin], [1862].ihren verehrten Freund Goethe auf; sie waren Manche Züge ihres Wesens, vor allen die Am 22. Aug. 1827 früh um 6 Uhr fuhr ihren verehrten Freund Goethe auf; sie waren Manche Züge ihres Wesens, vor allen die Am 22. Aug. 1827 früh um 6 Uhr fuhr <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0048" n="43"/> <p xml:id="ID_171" prev="#ID_170"> ihren verehrten Freund Goethe auf; sie waren<lb/> in Karlsbad öfter zusammengetroffen; Goethe<lb/> pflegte nie in ihrem Abendcirkel zu fehlen, der<lb/> durch die Gegenwart ihrer jüngeren Schwester,<lb/> der schönen Herzogin Dorothea von Kurland,<lb/> und durch die hervorragendsten Spitzen der<lb/> Karlsbader Brunnengesellschaft belebt ward.<lb/> Wie richtig Goethe den hohen sittlichen Werth,<lb/> den Adel der Gesinnung, die unverwüstliche<lb/> Güte der seltnen Frau gewürdigt, davon zeugt<lb/> sein erst kürzlich bekannt gewordener Brief an<lb/> sie. (Katalog der Goethe-Ausstellung in Berlin<lb/> 1861, p. 34.) </p><lb/> <p xml:id="ID_172"> Manche Züge ihres Wesens, vor allen die<lb/> unbeschreibliche Würde ihrer Persönlichkeit,<lb/> scheinen ihm bei der Schilderung der Makaria<lb/> in Meisters Wanderjahren vorgeschwebt zu<lb/> haben. </p><lb/> <p xml:id="ID_173" next="#ID_174"> Am 22. Aug. 1827 früh um 6 Uhr fuhr<lb/> ich mit dem Eilwagen von Dresden ab, war<lb/> um 5 Uhr Nachmittags in Leipzig, besorgte<lb/> was besorgt werden konnte, und ging am<lb/> nächsten Morgen nach Halle, wo ich mit<lb/> Gesenius einen sehr belehrenden und genuss- </p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [43/0048]
ihren verehrten Freund Goethe auf; sie waren
in Karlsbad öfter zusammengetroffen; Goethe
pflegte nie in ihrem Abendcirkel zu fehlen, der
durch die Gegenwart ihrer jüngeren Schwester,
der schönen Herzogin Dorothea von Kurland,
und durch die hervorragendsten Spitzen der
Karlsbader Brunnengesellschaft belebt ward.
Wie richtig Goethe den hohen sittlichen Werth,
den Adel der Gesinnung, die unverwüstliche
Güte der seltnen Frau gewürdigt, davon zeugt
sein erst kürzlich bekannt gewordener Brief an
sie. (Katalog der Goethe-Ausstellung in Berlin
1861, p. 34.)
Manche Züge ihres Wesens, vor allen die
unbeschreibliche Würde ihrer Persönlichkeit,
scheinen ihm bei der Schilderung der Makaria
in Meisters Wanderjahren vorgeschwebt zu
haben.
Am 22. Aug. 1827 früh um 6 Uhr fuhr
ich mit dem Eilwagen von Dresden ab, war
um 5 Uhr Nachmittags in Leipzig, besorgte
was besorgt werden konnte, und ging am
nächsten Morgen nach Halle, wo ich mit
Gesenius einen sehr belehrenden und genuss-
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(2016-08-05T13:43:06Z)
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