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Parthey, Gustav: Ein verfehlter und ein gelungener Besuch bei Goethe. 1819 und 1827. Handschrift für Freunde. [Berlin], [1862].

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fragte mich nach den Berliner Zuständen, nach
seinem Freunde Zelter, nach dem Theater und
andern gleichgültigen Dingen.

Gegen das Ende der Mahlzeit sagte er
mir: Mit welchem Schiffe haben Sie Jhre Reise
von Malta fortgesetzt? Jch erwiederte, dass im
Anfange des Herbstes die dalmatinischen Fahr-
zeuge, welche nach Aegypten gehn, um Korn
zu holen, gern in Malta anlegen, um englische
Manufakturwaaren einzunehmen, die nicht blos
nach Aegypten, sondern auch nach den ostin-
dischen Besitzungen der Engländer verführt
werden. Auf einer solchen Brigg aus Ragusa
hätte ich die Fahrt in 10 Tagen zurückgelegt.

Nun war das Reisegespräch wieder in Gang
gebracht und wurde von ihm im Flusse erhal-
ten. Man sah, dass er sich vorgesetzt hatte,
von den Ereignissen meiner levantinischen Wan-
derung ganz nach der Reihe und Schritt vor
Schritt Kenntniss zu nehmen. Einzelne desul-
torische Fragen seines Sohnes, der bald von
den Moscheen in Konstantinopel, bald von den
Pyramiden bei Memphis etwas wissen wollte,

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fragte mich nach den Berliner Zuständen, nach
seinem Freunde Zelter, nach dem Theater und
andern gleichgültigen Dingen.

Gegen das Ende der Mahlzeit sagte er
mir: Mit welchem Schiffe haben Sie Jhre Reise
von Malta fortgesetzt? Jch erwiederte, dass im
Anfange des Herbstes die dalmatinischen Fahr-
zeuge, welche nach Aegypten gehn, um Korn
zu holen, gern in Malta anlegen, um englische
Manufakturwaaren einzunehmen, die nicht blos
nach Aegypten, sondern auch nach den ostin-
dischen Besitzungen der Engländer verführt
werden. Auf einer solchen Brigg aus Ragusa
hätte ich die Fahrt in 10 Tagen zurückgelegt.

Nun war das Reisegespräch wieder in Gang
gebracht und wurde von ihm im Flusse erhal-
ten. Man sah, daſs er sich vorgesetzt hatte,
von den Ereignissen meiner levantinischen Wan-
derung ganz nach der Reihe und Schritt vor
Schritt Kenntniss zu nehmen. Einzelne desul-
torische Fragen seines Sohnes, der bald von
den Moscheen in Konstantinopel, bald von den
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[49/0054] fragte mich nach den Berliner Zuständen, nach seinem Freunde Zelter, nach dem Theater und andern gleichgültigen Dingen. Gegen das Ende der Mahlzeit sagte er mir: Mit welchem Schiffe haben Sie Jhre Reise von Malta fortgesetzt? Jch erwiederte, dass im Anfange des Herbstes die dalmatinischen Fahr- zeuge, welche nach Aegypten gehn, um Korn zu holen, gern in Malta anlegen, um englische Manufakturwaaren einzunehmen, die nicht blos nach Aegypten, sondern auch nach den ostin- dischen Besitzungen der Engländer verführt werden. Auf einer solchen Brigg aus Ragusa hätte ich die Fahrt in 10 Tagen zurückgelegt. Nun war das Reisegespräch wieder in Gang gebracht und wurde von ihm im Flusse erhal- ten. Man sah, daſs er sich vorgesetzt hatte, von den Ereignissen meiner levantinischen Wan- derung ganz nach der Reihe und Schritt vor Schritt Kenntniss zu nehmen. Einzelne desul- torische Fragen seines Sohnes, der bald von den Moscheen in Konstantinopel, bald von den Pyramiden bei Memphis etwas wissen wollte, 4

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Zitationshilfe: Parthey, Gustav: Ein verfehlter und ein gelungener Besuch bei Goethe. 1819 und 1827. Handschrift für Freunde. [Berlin], [1862], S. 49. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_goethe_1819/54>, abgerufen am 23.11.2024.