Parthey, Gustav: Jugenderinnerungen. Bd. 1. Berlin, [1871].losen Mangel an Vokabelkenntniß wahrnahm, so sagte er nach einigen tadelnden Bemerkungen ganz zuversichtlich: Nun, Steinhart! worauf dann Uebersetzung und Erklärung im schönsten Flusse dahingingen. Alle diese Mitschüler, außer Peter Kiehl, hatten einen angenehmen Geruch. -------- Nach dem Tode des Grosvaters Nicolai konnte ich ungehindert in seine Bibliothek eindringen, und fand hier die reichlichste Nahrung für meine Wißbegierde. Aus wie kleinen Anfängen war diese große Sammlung entstanden! Nicolai erzählte in der Schrift über seine gelehrte Bildung (p. 26), daß er sich als Lehrling in Frankfurt a. d. O. (1749) einen Dreier vom Frühstücke abgespart, um eine Lampe, Oel und Papier zu kaufen, und sich englische Gedichte abzuschreiben! Daraus entstand ein kleines Oktavbändchen, dem er den Titel gab: Several Poems. Es ist noch vorhanden, und ich kann es nicht ohne Rührung betrachten. Bei Nicolais Tode bestand seine Bibliothek, wie schon bemerkt, aus mehr als 16,000 Bänden. Im Aeußern der Bibliothek zeigte sich wiederum sein nüchterner, nur auf das praktische gerichteter Sinn. Die Bücher wurden alle in gelbes Papier eingebunden. Dies bleibt zwar nicht lange sauber; aber es bietet den Vortheil, daß man bei mehrbändigen Werken Titel und Inhalt auf dem Rücken vermerken kann, was beim Aufsuchen sehr viel Zeit erspart. Auf dem Inneren des Deckels bezeichnet eine Zahl das Fach, in dem die Bücher alphabetisch geordnet stehn. In dem allgemeinen alphabetischen Kataloge findet man neben dem Titel die Nmnmer des Faches und das Format angegeben. Endlich giebt ein Situazionsplan losen Mangel an Vokabelkenntniß wahrnahm, so sagte er nach einigen tadelnden Bemerkungen ganz zuversichtlich: Nun, Steinhart! worauf dann Uebersetzung und Erklärung im schönsten Flusse dahingingen. Alle diese Mitschüler, außer Peter Kiehl, hatten einen angenehmen Geruch. ———— Nach dem Tode des Grosvaters Nicolai konnte ich ungehindert in seine Bibliothek eindringen, und fand hier die reichlichste Nahrung für meine Wißbegierde. Aus wie kleinen Anfängen war diese große Sammlung entstanden! Nicolai erzählte in der Schrift über seine gelehrte Bildung (p. 26), daß er sich als Lehrling in Frankfurt a. d. O. (1749) einen Dreier vom Frühstücke abgespart, um eine Lampe, Oel und Papier zu kaufen, und sich englische Gedichte abzuschreiben! Daraus entstand ein kleines Oktavbändchen, dem er den Titel gab: Several Poems. Es ist noch vorhanden, und ich kann es nicht ohne Rührung betrachten. Bei Nicolais Tode bestand seine Bibliothek, wie schon bemerkt, aus mehr als 16,000 Bänden. Im Aeußern der Bibliothek zeigte sich wiederum sein nüchterner, nur auf das praktische gerichteter Sinn. Die Bücher wurden alle in gelbes Papier eingebunden. Dies bleibt zwar nicht lange sauber; aber es bietet den Vortheil, daß man bei mehrbändigen Werken Titel und Inhalt auf dem Rücken vermerken kann, was beim Aufsuchen sehr viel Zeit erspart. Auf dem Inneren des Deckels bezeichnet eine Zahl das Fach, in dem die Bücher alphabetisch geordnet stehn. In dem allgemeinen alphabetischen Kataloge findet man neben dem Titel die Nmnmer des Faches und das Format angegeben. 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losen Mangel an Vokabelkenntniß wahrnahm, so sagte er nach einigen tadelnden Bemerkungen ganz zuversichtlich: Nun, Steinhart! worauf dann Uebersetzung und Erklärung im schönsten Flusse dahingingen.
Alle diese Mitschüler, außer Peter Kiehl, hatten einen angenehmen Geruch.
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Nach dem Tode des Grosvaters Nicolai konnte ich ungehindert in seine Bibliothek eindringen, und fand hier die reichlichste Nahrung für meine Wißbegierde. Aus wie kleinen Anfängen war diese große Sammlung entstanden! Nicolai erzählte in der Schrift über seine gelehrte Bildung (p. 26), daß er sich als Lehrling in Frankfurt a. d. O. (1749) einen Dreier vom Frühstücke abgespart, um eine Lampe, Oel und Papier zu kaufen, und sich englische Gedichte abzuschreiben! Daraus entstand ein kleines Oktavbändchen, dem er den Titel gab: Several Poems. Es ist noch vorhanden, und ich kann es nicht ohne Rührung betrachten. Bei Nicolais Tode bestand seine Bibliothek, wie schon bemerkt, aus mehr als 16,000 Bänden.
Im Aeußern der Bibliothek zeigte sich wiederum sein nüchterner, nur auf das praktische gerichteter Sinn. Die Bücher wurden alle in gelbes Papier eingebunden. Dies bleibt zwar nicht lange sauber; aber es bietet den Vortheil, daß man bei mehrbändigen Werken Titel und Inhalt auf dem Rücken vermerken kann, was beim Aufsuchen sehr viel Zeit erspart. Auf dem Inneren des Deckels bezeichnet eine Zahl das Fach, in dem die Bücher alphabetisch geordnet stehn. In dem allgemeinen alphabetischen Kataloge findet man neben dem Titel die Nmnmer des Faches und das Format angegeben. Endlich giebt ein Situazionsplan
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