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Parthey, Gustav: Jugenderinnerungen. Bd. 1. Berlin, [1871].

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sein Oberjäger darauf aufmerksam, und rieth ihm sie abzulegen: denn, setzte er besorglich hinzu, wenn Sie einen Schuß darauf bekommen, so kann Ihnen ja Glas in's Auge springen! August hatte eine eisenfeste Hand, und schoß bald so gut, daß er selbst Oberjäger wurde.

Wie war dir denn zu Muthe, August, fragte ich ihn, als du zum ersten Male ins Feuer gingst? Nicht besonders, erwiederte er, das war gegen die Dänen, die wir noch gründlicher gehaßt haben, als die Franzosen. Sie waren eine heimtückische Nation, und schossen zuweilen mit gehacktem Blei. Wir hörten in der Ferne Kanonendonner, und marschirten gerade darauf zu; ein kleiner Wald lag vor uns, da wurde Halt gemacht, und ein wenig gerastet. Dann ging's weiter vorwärts; als wir durch den Wald hindurch waren, fanden wir schon das Gefecht im vollen Gange. Wir wurden als Tirailleurs gegen den Feind geschickt, und sahen nichts, als einen dicken Pulverdampf, in den wir hineinschossen, sobald sich eine kenntliche Gestalt zeigte. Dann hörten wir das Homsignal zum Rückzuge, und gingen langsam bis in den Wald. Hier setzten wir uns wieder, erhielten Verstärkung, und rückten noch einmal vorwärts. Es kam nicht viel dabei heraus; die Dänen zogen sich gegen Abend zurück, und wir mußten noch eine gute Strecke querfeldein marschiren, ehe wir in die Quartiere kamen.

Ein andres Mal hatte die dänische Kavallerie das Lager der Lützower in der Nacht überfallen und arg darin gewirtschaftet. Aber um's Himmelswillen, rief ich, wie ist es dir da ergangen? Nun, sagte er, ich zog mich geschwind an, und griff nach meiner Büchse. Weil es ganz finster war, so machten wir uns große Feuer an, und jag-

sein Oberjäger darauf aufmerksam, und rieth ihm sie abzulegen: denn, setzte er besorglich hinzu, wenn Sie einen Schuß darauf bekommen, so kann Ihnen ja Glas in’s Auge springen! August hatte eine eisenfeste Hand, und schoß bald so gut, daß er selbst Oberjäger wurde.

Wie war dir denn zu Muthe, August, fragte ich ihn, als du zum ersten Male ins Feuer gingst? Nicht besonders, erwiederte er, das war gegen die Dänen, die wir noch gründlicher gehaßt haben, als die Franzosen. Sie waren eine heimtückische Nation, und schossen zuweilen mit gehacktem Blei. Wir hörten in der Ferne Kanonendonner, und marschirten gerade darauf zu; ein kleiner Wald lag vor uns, da wurde Halt gemacht, und ein wenig gerastet. Dann ging’s weiter vorwärts; als wir durch den Wald hindurch waren, fanden wir schon das Gefecht im vollen Gange. Wir wurden als Tirailleurs gegen den Feind geschickt, und sahen nichts, als einen dicken Pulverdampf, in den wir hineinschossen, sobald sich eine kenntliche Gestalt zeigte. Dann hörten wir das Homsignal zum Rückzuge, und gingen langsam bis in den Wald. Hier setzten wir uns wieder, erhielten Verstärkung, und rückten noch einmal vorwärts. Es kam nicht viel dabei heraus; die Dänen zogen sich gegen Abend zurück, und wir mußten noch eine gute Strecke querfeldein marschiren, ehe wir in die Quartiere kamen.

Ein andres Mal hatte die dänische Kavallerie das Lager der Lützower in der Nacht überfallen und arg darin gewirtschaftet. Aber um’s Himmelswillen, rief ich, wie ist es dir da ergangen? Nun, sagte er, ich zog mich geschwind an, und griff nach meiner Büchse. Weil es ganz finster war, so machten wir uns große Feuer an, und jag-

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[433/0445] sein Oberjäger darauf aufmerksam, und rieth ihm sie abzulegen: denn, setzte er besorglich hinzu, wenn Sie einen Schuß darauf bekommen, so kann Ihnen ja Glas in’s Auge springen! August hatte eine eisenfeste Hand, und schoß bald so gut, daß er selbst Oberjäger wurde. Wie war dir denn zu Muthe, August, fragte ich ihn, als du zum ersten Male ins Feuer gingst? Nicht besonders, erwiederte er, das war gegen die Dänen, die wir noch gründlicher gehaßt haben, als die Franzosen. Sie waren eine heimtückische Nation, und schossen zuweilen mit gehacktem Blei. Wir hörten in der Ferne Kanonendonner, und marschirten gerade darauf zu; ein kleiner Wald lag vor uns, da wurde Halt gemacht, und ein wenig gerastet. Dann ging’s weiter vorwärts; als wir durch den Wald hindurch waren, fanden wir schon das Gefecht im vollen Gange. Wir wurden als Tirailleurs gegen den Feind geschickt, und sahen nichts, als einen dicken Pulverdampf, in den wir hineinschossen, sobald sich eine kenntliche Gestalt zeigte. Dann hörten wir das Homsignal zum Rückzuge, und gingen langsam bis in den Wald. Hier setzten wir uns wieder, erhielten Verstärkung, und rückten noch einmal vorwärts. Es kam nicht viel dabei heraus; die Dänen zogen sich gegen Abend zurück, und wir mußten noch eine gute Strecke querfeldein marschiren, ehe wir in die Quartiere kamen. Ein andres Mal hatte die dänische Kavallerie das Lager der Lützower in der Nacht überfallen und arg darin gewirtschaftet. Aber um’s Himmelswillen, rief ich, wie ist es dir da ergangen? Nun, sagte er, ich zog mich geschwind an, und griff nach meiner Büchse. Weil es ganz finster war, so machten wir uns große Feuer an, und jag-

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Zitationshilfe: Parthey, Gustav: Jugenderinnerungen. Bd. 1. Berlin, [1871], S. 433. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_jugenderinnerungen01_1871/445>, abgerufen am 22.11.2024.