ist es, dass sie uns nicht gleich nahe, aber auch nicht alle gleich gros sind. Sterne 1terGrösse können einen ungeheuren Durchmes- ser haben, aber es wird auch kleinere geben: nach der Wahr- scheinlichkeitsrechnung mus man eine mittlere Grösse der Sterne annehmen, und dann werden die entfernteren die klei- neren sein: wenn 17 Sterne zusammen stehn, so ist die Wahr- scheinlichkeit 50,000:1, dass sie einander wirklich näher sind, und sich nicht blos auf diese Weise projiziren.
Herschel machte die erste Stern-aichung, indem er mit seinem grossen Teleskope den Himmel fegte, und in einem kleinen Viereck, welches durch Diaphragmen gebildet wurde, die Sterne zälte: er wählte zu dieser Operazion die längeren und kürzeren Visionsradien unserer Sterneninsel, und fand, dass die Sternen- menge, welche an der Milchstrasse am dichtesten ist, immer mehr abnimt, je weiter man sich von derselben entfernt, und an den Polen derselben am dünsten isterscheint: er fand in einem Quadrat von 4 Min. Durchmesser nah[e] an der Milchstrasse 550-600 Sterne, entfernt davon kaum 5-6.
ist es, dass sie uns nicht gleich nahe, aber auch nicht alle gleich gros sind. Sterne 1terGrösse können einen ungeheuren Durchmes- ser haben, aber es wird auch kleinere geben: nach der Wahr- scheinlichkeitsrechnung mus man eine mittlere Grösse der Sterne annehmen, und dann werden die entfernteren die klei- neren sein: wenn 17 Sterne zusammen stehn, so ist die Wahr- scheinlichkeit 50,000:1, dass sie einander wirklich näher sind, und sich nicht blos auf diese Weise projiziren.
Herschel machte die erste Stern-aichung, indem er mit seinem grossen Teleskope den Himmel fegte, und in einem kleinen Viereck, welches durch Diaphragmen gebildet wurde, die Sterne zälte: er wählte zu dieser Operazion die längeren und kürzeren Visionsradien unserer Sterneninsel, und fand, dass die Sternen- menge, welche an der Milchstrasse am dichtesten ist, immer mehr abnimt, je weiter man sich von derselben entfernt, und an den Polen derselben am dünsten isterscheint: er fand in einem Quadrat von 4 Min. Durchmesser nah[e] an der Milchstrasse 550–600 Sterne, entfernt davon kaum 5–6.
<TEI><text><body><divn="1"><divtype="session"n="16"><p><pbfacs="#f0168"n="82v"/>
ist es, dass sie uns nicht gleich nahe, aber auch nicht alle<lb/>
gleich gros sind. Sterne 1<choice><abbr><hirendition="#sup"></hi></abbr><expanresp="#CT"><hirendition="#sup">ter</hi></expan></choice><choice><abbr>Gr.</abbr><expanresp="#CT">Grösse</expan></choice> können einen ungeheuren Durchmes-<lb/>
ser haben, aber es wird auch kleinere geben: nach der Wahr-<lb/>
scheinlichkeitsrechnung mus man eine mittlere Grösse der<lb/>
Sterne annehmen, und dann werden die entfernteren die klei-<lb/>
neren sein: wenn 17 Sterne zusammen stehn, so ist die Wahr-<lb/>
scheinlichkeit 50,000:1, dass sie einander wirklich näher<lb/>
sind, und sich nicht blos auf diese Weise projiziren.</p><lb/><p><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118841920 http://d-nb.info/gnd/118841920">Herschel</persName> machte die erste Stern-aichung, indem er mit seinem<lb/>
grossen Teleskope den Himmel fegte, und in einem kleinen<lb/>
Viereck, welches durch Diaphragmen gebildet wurde, die Sterne<lb/>
zälte: er wählte zu dieser Operazion die längeren und kürzeren<lb/>
Visionsradien unserer Sterneninsel, und fand, dass die Sternen-<lb/>
menge, welche an der Milchstrasse am dichtesten ist,<lb/>
immer mehr abnimt, je weiter man sich von derselben<lb/>
entfernt, und an den Polen derselben am dünsten <subst><delrendition="#s">ist</del><addplace="intralinear">erscheint</add></subst>:<lb/>
er fand in einem Quadrat von 4 Min. Durchmesser nah<suppliedreason="damage"resp="#CT">e</supplied> an<lb/>
der Milchstrasse 550–600 Sterne, entfernt davon kaum 5–6.<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[82v/0168]
ist es, dass sie uns nicht gleich nahe, aber auch nicht alle
gleich gros sind. Sterne 1 Gr. können einen ungeheuren Durchmes-
ser haben, aber es wird auch kleinere geben: nach der Wahr-
scheinlichkeitsrechnung mus man eine mittlere Grösse der
Sterne annehmen, und dann werden die entfernteren die klei-
neren sein: wenn 17 Sterne zusammen stehn, so ist die Wahr-
scheinlichkeit 50,000:1, dass sie einander wirklich näher
sind, und sich nicht blos auf diese Weise projiziren.
Herschel machte die erste Stern-aichung, indem er mit seinem
grossen Teleskope den Himmel fegte, und in einem kleinen
Viereck, welches durch Diaphragmen gebildet wurde, die Sterne
zälte: er wählte zu dieser Operazion die längeren und kürzeren
Visionsradien unserer Sterneninsel, und fand, dass die Sternen-
menge, welche an der Milchstrasse am dichtesten ist,
immer mehr abnimt, je weiter man sich von derselben
entfernt, und an den Polen derselben am dünsten erscheint:
er fand in einem Quadrat von 4 Min. Durchmesser nahe an
der Milchstrasse 550–600 Sterne, entfernt davon kaum 5–6.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 82v. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/168>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.