Eudoxus' Zeiten lag der Pol zwischen a und b des kleinen Bären: er wird jezt nach dem CKepheus fortrükken, und später wird Deneb im Schwan zum Polarstern werden. Wie dunkel die Ideen der Alten über dergleichen Materien in mancher Hin- sicht waren, zeigt uns eine Stelle im Plinius, wo er sagt, Taprobane. Ovid. Pont. I, 5, 80. dass die Gesandten der Insel Taprobane in Rom sich gewundert hatten, in Rom den Polarstern, und die 7 Sterne des grossen Bären zu sehn: als ob man diese nicht eben so gut in Taprobane sähe.
Eine andre Bewegung ist die Veränderung der Schiefe der Ekkliptik welche 18 Sek. beträgt, und das hervorbringt, was man die Nuta- zion der Erdaxe nent: in 18 Jahren und 18 Monaten beschreibt sie einen kleinen Kreis, und rührt her von dem Einflus, den der Mond auf die Erde ausübt. Sie hat eine Periode von 21,000- 26,000 Jahren. Der erste, welcher die Schiefe der Ekkliptik gemes- sen, ist Anaximander (er führte auch die Sonnenuhren in Griechen- land ein, die man für eine babylonische Erfindung hält, und eben, um diese richtig zu stellen, muste er die Schiefe der Ekliptik kennen. Die älteste Beobachtung dieser Schiefe (welches auch
Eudoxus’ Zeiten lag der Pol zwischen α und β des kleinen Bären: er wird jezt nach dem CKepheus fortrükken, und später wird Deneb im Schwan zum Polarstern werden. Wie dunkel die Ideen der Alten über dergleichen Materien in mancher Hin- sicht waren, zeigt uns eine Stelle im Plinius, wo er sagt, Taprobăne. Ovid. Pont. I, 5, 80. dass die Gesandten der Insel Taprobāne in Rom sich gewundert hatten, in Rom den Polarstern, und die 7 Sterne des grossen Bären zu sehn: als ob man diese nicht eben so gut in Taprobane sähe.
Eine andre Bewegung ist die Veränderung der Schiefe der Ekkliptik welche 18 Sek. beträgt, und das hervorbringt, was man die Nuta- zion der Erdaxe nent: in 18 Jahren und 18 Monaten beschreibt sie einen kleinen Kreis, und rührt her von dem Einflus, den der Mond auf die Erde ausübt. Sie hat eine Periode von 21,000– 26,000 Jahren. Der erste, welcher die Schiefe der Ekkliptik gemes- sen, ist Anaximander (er führte auch die Sonnenuhren in Griechen- land ein, die man für eine babylonische Erfindung hält, und eben, um diese richtig zu stellen, muste er die Schiefe der Ekliptik kennen. Die älteste Beobachtung dieser Schiefe (welches auch
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Eudoxus’ Zeiten lag der Pol zwischen α und β des kleinen Bären:
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Ideen der Alten über dergleichen Materien in mancher Hin-
sicht waren, zeigt uns eine Stelle im Plinius, wo er sagt,
dass die Gesandten der Insel Taprobāne sich gewundert
hatten, in Rom den Polarstern, und die 7 Sterne des grossen
Bären zu sehn: als ob man diese nicht eben so gut in Taprobane
sähe.
Taprobăne. Ovid. Pont.
I, 5, 80.
Eine andre Bewegung ist die Veränderung der Schiefe der Ekliptik
welche 18 Sek. beträgt, und das hervorbringt, was man die Nuta-
zion der Erdaxe nent: in 18 Jahren und 18 Monaten beschreibt
sie einen kleinen Kreis, und rührt her von dem Einflus, den
der Mond auf die Erde ausübt. Sie hat eine Periode von 21,000–
26,000 Jahren. Der erste, welcher die Schiefe der Ekliptik gemes-
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um diese richtig zu stellen, muste er die Schiefe der Ekliptik
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Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 113v. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/230>, abgerufen am 21.11.2024.
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