auch kürzlich angefangen, Jupitermonde zu beobachten, welche eigent- lich für die Geographie der Länder von dem grösten Nuzen sind. Laplace hat die Tafeln so vervolkomnet, dass die FehlerBerechnung gegen die Beo- bachtung nur einen Fehler von 8, 10, 12 Sek. selten über 20 Sek. giebt. Er fand auch das merkwürdige Gesez, dass die 3 ersten Trabanten nichte zugleich verfinstert werden. Sie bewegen sich als lichte Punkte vor der Scheibe vorbei, und werfen einen Schatten, der auch deutlich sichtbar ist. Arago hat für diese Untersuchungen viel gethan.
Vom Saturn.
Er ist entfernter als Jupiter, hat aber ein kleineres Volumen, wodurch also das Gesez zerstört wird, welches bis zum Jupiter gegolten hat, dass die Planeten mit der Entfernung von der Sonne an Volumen zunehmen. Sein Durchmesser ist 9,4 Erddurchmesser. Seine Rotazion, welche man erst spät fand ist von 10 Stunden 16 Min. Die Abplattung, 1789 von Herschel entdekt, ist eine doppelte, deren gröster Durchmesser einen Winkel von 45° mit dem Aequator macht: er ist daher am Aequator und an den Polen abgeplattet: bräunliche Streifen auf dem Saturn sahen Herschel, Schröter und Kunowski. Der Saturn hat 7 Trabanten, von denen man 5 schon
32.
auch kürzlich angefangen, Jupitermonde zu beobachten, welche eigent- lich für die Geographie der Länder von dem grösten Nuzen sind. Laplace hat die Tafeln so vervolkomnet, dass die FehlerBerechnung gegen die Beo- bachtung nur einen Fehler von 8, 10, 12 Sek. selten über 20 Sek. giebt. Er fand auch das merkwürdige Gesez, dass die 3 ersten Trabanten nichte zugleich verfinstert werden. Sie bewegen sich als lichte Punkte vor der Scheibe vorbei, und werfen einen Schatten, der auch deutlich sichtbar ist. Arago hat für diese Untersuchungen viel gethan.
Vom Saturn.
Er ist entfernter als Jupiter, hat aber ein kleineres Volumen, wodurch also das Gesez zerstört wird, welches bis zum Jupiter gegolten hat, dass die Planeten mit der Entfernung von der Sonne an Volumen zunehmen. Sein Durchmesser ist 9,4 Erddurchmesser. Seine Rotazion, welche man erst spät fand ⎡ist von 10 Stunden 16 Min. Die Abplattung, 1789 von Herschel entdekt, ist eine doppelte, deren gröster Durchmesser einen Winkel von 45° mit dem Aequator macht: er ist daher am Aequator und an den Polen abgeplattet: bräunliche Streifen auf dem Saturn sahen Herschel, Schröter und Kunowski. Der Saturn hat 7 Trabanten, von denen man 5 schon
<TEI><text><body><divn="1"><divtype="session"n="24"><p><pbfacs="#f0255"n="126r"/><fwtype="sig"place="top">32.</fw><lb/>
auch kürzlich angefangen, <choice><abbr>Jup.</abbr><expanresp="#CT">Jupiter</expan></choice>monde zu beobachten, welche eigent-<lb/>
lich für die Geographie der Länder von dem grösten Nuzen sind.<lb/><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118726536 http://d-nb.info/gnd/118726536">Laplace</persName> hat die Tafeln so vervolkomnet, dass die <subst><delrendition="#s">Fehler</del><addplace="superlinear">Berechnung</add></subst> gegen die Beo-<lb/>
bachtung nur einen Fehler von 8, 10, 12 Sek. selten über 20 Sek. giebt.<lb/>
Er fand auch das merkwürdige Gesez, dass die 3 ersten Trabanten<lb/>
ni<subst><delrendition="#s">cht</del><addplace="superlinear">e</add></subst> zugleich verfinstert werden. Sie bewegen sich als lichte Punkte<lb/>
vor der Scheibe vorbei, und werfen einen Schatten, der auch deutlich<lb/>
sichtbar ist. <persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118847767 http://d-nb.info/gnd/118847767">Arago</persName> hat für diese Untersuchungen viel gethan.</p><lb/><p><hirendition="#u">Vom Saturn.</hi></p><lb/><p>Er ist entfernter als Jupiter, hat aber ein kleineres Volumen,<lb/>
wodurch also das Gesez zerstört wird, welches bis zum Jupiter<lb/>
gegolten hat, dass die Planeten mit der Entfernung von der Sonne<lb/>
an Volumen zunehmen. Sein Durchmesser ist 9,4 Erddurchmesser.<lb/>
Seine Rotazion, welche man erst spät fand <addplace="superlinear"><metamark/>ist </add>von 10 <choice><abbr>St.</abbr><expanresp="#CT">Stunden</expan></choice> 16 Min.<lb/>
Die Abplattung, 1789 von <persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118841920 http://d-nb.info/gnd/118841920">Herschel</persName> entdekt, ist eine doppelte, deren<lb/>
gröster Durchmesser einen Winkel von 45° mit dem Aequator<lb/>
macht: er ist daher am Aequator und an den Polen abgeplattet:<lb/>
bräunliche Streifen auf dem Saturn sahen <persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118841920 http://d-nb.info/gnd/118841920">Herschel</persName>, <persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-11876196X http://d-nb.info/gnd/11876196X">Schröter</persName> und<lb/><persNameresp="#CT"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-136214908 http://d-nb.info/gnd/136214908">Kunowski</persName>. Der Saturn hat 7 Trabanten, von denen man 5 schon<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[126r/0255]
32.
auch kürzlich angefangen, Jup.monde zu beobachten, welche eigent-
lich für die Geographie der Länder von dem grösten Nuzen sind.
Laplace hat die Tafeln so vervolkomnet, dass die Berechnung gegen die Beo-
bachtung nur einen Fehler von 8, 10, 12 Sek. selten über 20 Sek. giebt.
Er fand auch das merkwürdige Gesez, dass die 3 ersten Trabanten
nie zugleich verfinstert werden. Sie bewegen sich als lichte Punkte
vor der Scheibe vorbei, und werfen einen Schatten, der auch deutlich
sichtbar ist. Arago hat für diese Untersuchungen viel gethan.
Vom Saturn.
Er ist entfernter als Jupiter, hat aber ein kleineres Volumen,
wodurch also das Gesez zerstört wird, welches bis zum Jupiter
gegolten hat, dass die Planeten mit der Entfernung von der Sonne
an Volumen zunehmen. Sein Durchmesser ist 9,4 Erddurchmesser.
Seine Rotazion, welche man erst spät fand ist von 10 St. 16 Min.
Die Abplattung, 1789 von Herschel entdekt, ist eine doppelte, deren
gröster Durchmesser einen Winkel von 45° mit dem Aequator
macht: er ist daher am Aequator und an den Polen abgeplattet:
bräunliche Streifen auf dem Saturn sahen Herschel, Schröter und
Kunowski. Der Saturn hat 7 Trabanten, von denen man 5 schon
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 126r. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/255>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.