dringt: allein hiebei scheint kein Unterschied zu sein. Das beste Mittel bleiben immer die Bohrlöcher, welche der verdienstvolle Herrv. Trebra schon vor langer Zeit in Sachsen angewendet hat: er fand in einer Tiefe von 90 Lachter +9° R.? in 130 " +12° "
Dubuisson trieb ein Bohrloch bis auf 1000 Fus, und in einigen Schach- ten von England kam man so tief, dass die Temperatur +20° R. betrug, während die mittlere Temperatur von Freiberg nur +6° ist. In Peru auf einer Höhe von 11,000 Fus, deren mittlere Temperatur +5 bis 6° war, (ungefähr wie Berlin) fuhr ich an, und fand in dem Bergwerke die Temperatur von +15°; in Mexiko auf 6000 Fus Höhe, de wo die mittlere Temperatur +12-13° war, befuhr ich einen Schacht von 1450 Fus Tiefe, der zu den tiefsten bekan- ten gehört, und fand unten eine Quelle von +27° R.
In ganz neuer Zeit ungefähr vor 1-2 Jahren hat HerrCordier ein schäzbares Memoire herausgegeben, worin er die relative Tiefe mit dem Zunehmen der Wärme vergleicht: allein die Bedingun- gen sind so mannigfaltig, und veränderlich, dass man man bis jezt noch zu keinem Resultate hat kommen können; indes
dringt: allein hiebei scheint kein Unterschied zu sein. Das beste Mittel bleiben immer die Bohrlöcher, welche der verdienstvolle Herrv. Trebra schon vor langer Zeit in Sachsen angewendet hat: er fand in einer Tiefe von 90 Lachter +9° R.? in 130 〃 +12° 〃
Dubuisson trieb ein Bohrloch bis auf 1000 Fus, und in einigen Schach- ten von England kam man so tief, dass die Temperatur +20° R. betrug, während die mittlere Temperatur von Freiberg nur +6° ist. In Peru auf einer Höhe von 11,000 Fus, deren mittlere Temperatur +5 bis 6° war, (ungefähr wie Berlin) fuhr ich an, und fand in dem Bergwerke die Temperatur von +15°; in Mexiko auf 6000 Fus Höhe, de wo die mittlere Temperatur +12–13° war, befuhr ich einen Schacht von 1450 Fus Tiefe, der zu den tiefsten bekan- ten gehört, und fand unten eine Quelle von +27° R.
In ganz neuer Zeit ungefähr vor 1–2 Jahren hat HerrCordier ein schäzbares Mémoire herausgegeben, worin er die relative Tiefe mit dem Zunehmen der Wärme vergleicht: allein die Bedingun- gen sind so mannigfaltig, und veränderlich, dass man man bis jezt noch zu keinem Resultate hat kommen können; indes
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[155r/0313]
dringt: allein hiebei scheint kein Unterschied zu sein. Das
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Hr. v. Trebra schon vor langer Zeit in Sachsen angewendet hat: er
fand in einer Tiefe von 90 Lachter +9° R.
in 130 — +12° —
Dubuisson trieb ein Bohrloch bis auf 1000 Fus, und in einigen Schach-
ten von England kam man so tief, dass die Temperatur +20° R.
betrug, während die mittlere Temp. von Freiberg nur +6° ist. In
Peru auf einer Höhe von 11,000 Fus, deren mittlere Temp. +5 bis 6° war, (ungefähr wie Berlin)
fuhr ich an, und fand in dem Bergwerke die Temp. von +15°; in
Mexiko auf 6000 Fus Höhe, wo die mittlere Temp. +12–13° war,
befuhr ich einen Schacht von 1450 Fus Tiefe, der zu den tiefsten bekan-
ten gehört, und fand unten eine Quelle von +27° R.
In ganz neuer Zeit ungefähr vor 1–2 Jahren hat Hr. Cordier ein
schäzbares Mémoire herausgegeben, worin er die relative Tiefe
mit dem Zunehmen der Wärme vergleicht: allein die Bedingun-
gen sind so mannigfaltig, und veränderlich, dass man man bis-
jezt noch zu keinem Resultate hat kommen können; indes
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Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 155r. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/313>, abgerufen am 24.11.2024.
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