nach den Jahreszeiten sehr verschieden ist: im November im Durch- schnitt 5, im Januar 15-16. Baron Wrangel, der in einer andern Gegend über Sibirien sich dem Nordpol näherte, fand grade das umgekehrte, im Januar wenig Nordlichte, und im November die meisten.
Das zischende Getön, wovon die Nordlichte begleitet werden, ist vielfach bestritten und behauptet worden. Nach einer Jagermythe soll es wie das Prasseln eines Feuerwerkes stärker und schwächer sich hören lassen, es sind indessen eben so viele Stimmen dafür als dagegen. Pallas, der auch in Sibirien gereist ist, läugnet es durchaus. Baron Wrangel glaubt etwas gehört zu haben. L. v. Buch hat sich bei seiner Reise nach Norwegen sehr häufig danach erkundigt, aber nichts gewisses erfahren können. Hansteen dagegen will gehört haben, wie die magnetische Materie zischend aus dem Innern der Erde herausfährt. EdmonstoneundHearne wollen auch etwas gehört haben. Franklin behauptet, es sei eine Täuschung, und rühre vom Krachen des Schnees her.
nach den Jahreszeiten sehr verschieden ist: im November im Durch- schnitt 5, im Januar 15–16. Baron Wrangel, der in einer andern Gegend über Sibirien sich dem Nordpol näherte, fand grade das umgekehrte, im Januar wenig Nordlichte, und im November die meisten.
Das zischende Getön, wovon die Nordlichte begleitet werden, ist vielfach bestritten und behauptet worden. Nach einer Jagermythe soll es wie das Prasseln eines Feuerwerkes stärker und schwächer sich hören lassen, es sind indessen eben so viele Stimmen dafür als dagegen. Pallas, der auch in Sibirien gereist ist, läugnet es durchaus. Baron Wrangel glaubt etwas gehört zu haben. L. v. Buch hat sich bei seiner Reise nach Norwegen sehr häufig danach erkundigt, aber nichts gewisses erfahren können. Hansteen dagegen will gehört haben, wie die magnetische Materie zischend aus dem Innern der Erde herausfährt. EdmonstoneundHearne wollen auch etwas gehört haben. Franklin behauptet, es sei eine Täuschung, und rühre vom Krachen des Schnees her.
<TEI><text><body><divn="1"><divtype="session"n="31"><p><pbfacs="#f0358"n="177v"/>
nach den Jahreszeiten sehr verschieden ist: im <choice><abbr><choice><abbr>Nov.</abbr><expanresp="#CT">November</expan></choice></abbr><expanresp="#CT">November</expan></choice> im Durch-<lb/>
schnitt 5, im Januar 15–16. Baron <persNameresp="#CT"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-100724833 http://d-nb.info/gnd/100724833"><hirendition="#u">Wrangel</hi></persName>, der in einer<lb/>
andern Gegend über Sibirien sich dem Nordpol näherte, fand<lb/>
grade das umgekehrte, im <choice><abbr>Jan.</abbr><expanresp="#CT">Januar</expan></choice> wenig <choice><abbr>Nd</abbr><expanresp="#CT">Nord</expan></choice>lichte, und im <choice><abbr>Nov.</abbr><expanresp="#CT">November</expan></choice><lb/>
die meisten.</p><lb/><p>Das zischende Getön, wovon die <choice><abbr>Nd</abbr><expanresp="#CT">Nord</expan></choice>lichte begleitet werden,<lb/>
ist vielfach bestritten und behauptet worden. Nach einer<lb/>
Jagermythe soll es wie das Prasseln eines Feuerwerkes<lb/>
stärker und schwächer sich hören lassen, es sind indessen<lb/>
eben so viele Stimmen dafür als dagegen. <hirendition="#u"><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118591371 http://d-nb.info/gnd/118591371">Pallas</persName></hi>, der auch<lb/>
in Sibirien gereist ist, läugnet es durchaus. Baron <persNameresp="#CT"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-100724833 http://d-nb.info/gnd/100724833"><hirendition="#u">Wrangel</hi></persName><lb/>
glaubt etwas gehört zu haben. <hirendition="#u"><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-116817569 http://d-nb.info/gnd/116817569">L. v. Buch</persName></hi> hat sich bei<lb/>
seiner Reise nach Norwegen sehr häufig danach erkundigt,<lb/>
aber nichts gewisses erfahren können. <hirendition="#u"><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-116461357 http://d-nb.info/gnd/116461357">Hansteen</persName></hi> dagegen<lb/>
will gehört haben, wie die magnetische Materie zischend<lb/>
aus dem Innern der Erde herausfährt. <hirendition="#u"><persNameresp="#CT"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-1055552472 http://d-nb.info/gnd/1055552472">Edmonstone</persName></hi><choice><abbr>u</abbr><expanresp="#CT">und</expan></choice><hirendition="#u"><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-122917898 http://d-nb.info/gnd/122917898">Hearne</persName></hi><lb/>
wollen auch etwas gehört haben. <hirendition="#u"><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118692844 http://d-nb.info/gnd/118692844">Franklin</persName></hi> behauptet, es<lb/>
sei eine Täuschung, und rühre vom Krachen des Schnees her.</p><lb/></div></div></body></text></TEI>
[177v/0358]
nach den Jahreszeiten sehr verschieden ist: im Nov. im Durch-
schnitt 5, im Januar 15–16. Baron Wrangel, der in einer
andern Gegend über Sibirien sich dem Nordpol näherte, fand
grade das umgekehrte, im Jan. wenig Ndlichte, und im Nov.
die meisten.
Das zischende Getön, wovon die Ndlichte begleitet werden,
ist vielfach bestritten und behauptet worden. Nach einer
Jagermythe soll es wie das Prasseln eines Feuerwerkes
stärker und schwächer sich hören lassen, es sind indessen
eben so viele Stimmen dafür als dagegen. Pallas, der auch
in Sibirien gereist ist, läugnet es durchaus. Baron Wrangel
glaubt etwas gehört zu haben. L. v. Buch hat sich bei
seiner Reise nach Norwegen sehr häufig danach erkundigt,
aber nichts gewisses erfahren können. Hansteen dagegen
will gehört haben, wie die magnetische Materie zischend
aus dem Innern der Erde herausfährt. Edmonstone u Hearne
wollen auch etwas gehört haben. Franklin behauptet, es
sei eine Täuschung, und rühre vom Krachen des Schnees her.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 177v. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/358>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.