kälter als Europa 1, weil es eine Ostküste ist, und diese alle sind kälter als die Westküsten 2, weil sein Aequator sich in einem transparenten Mittel befindet, und die Luftschich- ten über ihm nicht so erwärmt werden können, als über dem Lande. Ganz anders würde das Klima der Erde sein, wenn Amerika sich von Osten nach Westen in der Tropenzone aus- dehnte, anstatt dass jezt nur ein kleiner Theil davon unter den Wendekreisen liegt.
Die Quantität der Erhebung im allgemeinen ist sehr gering, insofern wir nämlich die Kontinente als Bergrükken ansehn, deren Fus im Meere liegt. Der grosse Laplace hat sich vielfäl- tig mit der Erhebung der Kontinente und mit der Meerestiefe beschäftigt, und eine Menge von Berechnungen darüber an- gestelt. Einzelne Tiefen des Meeres entscheiden hier nichts, sondern die Sache muste von einer andern Seite genommen werden. Laplace hatte aus der Ebbe und Flut die Tiefe des Meeres auf 50-60,000 Fus, als 3-4 Meilen berechnet (wel- ches uns hier zu weit führen würde, genauer auszuführen)
kälter als Europa 1, weil es eine Ostküste ist, und diese alle sind kälter als die Westküsten 2, weil sein Aequator sich in einem transparenten Mittel befindet, und die Luftschich- ten über ihm nicht so erwärmt werden können, als über dem Lande. Ganz anders würde das Klima der Erde sein, wenn Amerika sich von Osten nach Westen in der Tropenzone aus- dehnte, anstatt dass jezt nur ein kleiner Theil davon unter den Wendekreisen liegt.
Die Quantität der Erhebung im allgemeinen ist sehr gering, insofern wir nämlich die Kontinente als Bergrükken ansehn, deren Fus im Meere liegt. Der grosse Laplace hat sich vielfäl- tig mit der Erhebung der Kontinente und mit der Meerestiefe beschäftigt, und eine Menge von Berechnungen darüber an- gestelt. Einzelne Tiefen des Meeres entscheiden hier nichts, sondern die Sache muste von einer andern Seite genommen werden. Laplace hatte aus der Ebbe und Flut die Tiefe des Meeres auf 50–60,000 Fus, als 3–4 Meilen berechnet (wel- ches uns hier zu weit führen würde, genauer auszuführen)
<TEI><text><body><divn="1"><divtype="session"n="38"><p><pbfacs="#f0453"n="225r"/>
kälter als Europa 1, weil es eine Ostküste ist, und diese alle<lb/>
sind kälter als die Westküsten 2, weil sein Aequator sich<lb/>
in einem transparenten Mittel befindet, und die Luftschich-<lb/>
ten über ihm nicht so erwärmt werden können, als über dem<lb/>
Lande. Ganz anders würde das Klima der Erde sein, wenn<lb/>
Amerika sich von Osten nach Westen in der Tropenzone aus-<lb/>
dehnte, anstatt dass jezt nur ein kleiner Theil davon unter<lb/>
den Wendekreisen liegt.</p><lb/><p>Die Quantität der Erhebung im allgemeinen ist sehr gering,<lb/>
insofern wir nämlich die Kontinente als Bergrükken ansehn,<lb/>
deren Fus im Meere liegt. Der grosse <hirendition="#u"><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118726536 http://d-nb.info/gnd/118726536">Laplace</persName></hi> hat sich vielfäl-<lb/>
tig mit der Erhebung der Kontinente und mit der Meerestiefe<lb/>
beschäftigt, und eine Menge von Berechnungen darüber an-<lb/>
gestelt. Einzelne Tiefen des Meeres entscheiden hier nichts,<lb/>
sondern die Sache muste von einer andern Seite genommen<lb/>
werden. <persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118726536 http://d-nb.info/gnd/118726536">Laplace</persName> hatte aus der Ebbe und Flut die Tiefe des<lb/>
Meeres auf 50–60,000 Fus, als 3–4 Meilen berechnet (wel-<lb/>
ches uns hier zu weit führen würde, genauer auszuführen)<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[225r/0453]
kälter als Europa 1, weil es eine Ostküste ist, und diese alle
sind kälter als die Westküsten 2, weil sein Aequator sich
in einem transparenten Mittel befindet, und die Luftschich-
ten über ihm nicht so erwärmt werden können, als über dem
Lande. Ganz anders würde das Klima der Erde sein, wenn
Amerika sich von Osten nach Westen in der Tropenzone aus-
dehnte, anstatt dass jezt nur ein kleiner Theil davon unter
den Wendekreisen liegt.
Die Quantität der Erhebung im allgemeinen ist sehr gering,
insofern wir nämlich die Kontinente als Bergrükken ansehn,
deren Fus im Meere liegt. Der grosse Laplace hat sich vielfäl-
tig mit der Erhebung der Kontinente und mit der Meerestiefe
beschäftigt, und eine Menge von Berechnungen darüber an-
gestelt. Einzelne Tiefen des Meeres entscheiden hier nichts,
sondern die Sache muste von einer andern Seite genommen
werden. Laplace hatte aus der Ebbe und Flut die Tiefe des
Meeres auf 50–60,000 Fus, als 3–4 Meilen berechnet (wel-
ches uns hier zu weit führen würde, genauer auszuführen)
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 225r. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/453>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.