solche beschrieben, die sich südlich von Kuba befindet, wo die Schiffe mitten im Meere süsses Wasser einnehmen können: hier scheinen sogar die Manatis, oder Seekühe, die Nähe desselben gleichsam gewittert zu haben: denn man trift sie in grosser Menge um diese Sandbank an.
Volkommen gereinigt wird das Wasser des Meeres durch Destillazion, und dieses Mittels bediente sich Freycinet auf seiner Reise; ja er fand es so anwendbar, dass er es fast ausschliessend sich desselben bediente. Unvolkommen wird es gereinigt, indem man es durch troknen Sand laufen läst, der wenigstens 15 Fus hoch sein mus: allein hiebei mus man bemerken, dass wegen der Kapillarität des Sandes anfangs zwar das süsse Wasser durchläuft, später aber kömt auch das salzige. Die Alten wusten auch schon etwas davon. Plutarch spricht davon, und Aristoteles hat eine Stelle in den ihm zugeschriebenen Problemen, wo er sagt, dass man das Meer- wasser durch Wachskugeln reinigen könne. Auch machten die Alten die Bemerkung, dass der Thau süs sei: daher verfielen sie darauf, das Seewasser in grossen Schalen verdunsten zu lassen, und Schwämme darüber zu halten; die sich dann mit süssem Wasser fülten. -
solche beschrieben, die sich südlich von Kuba befindet, wo die Schiffe mitten im Meere süsses Wasser einnehmen können: hier scheinen sogar die Manatis, oder Seekühe, die Nähe desselben gleichsam gewittert zu haben: denn man trift sie in grosser Menge um diese Sandbank an.
Volkommen gereinigt wird das Wasser des Meeres durch Destillazion, und dieses Mittels bediente sich Freycinet auf seiner Reise; ja er fand es so anwendbar, dass er es fast ausschliessend sich desselben bediente. Unvolkommen wird es gereinigt, indem man es durch troknen Sand laufen läst, der wenigstens 15 Fus hoch sein mus: allein hiebei mus man bemerken, dass wegen der Kapillarität des Sandes anfangs zwar das süsse Wasser durchläuft, später aber kömt auch das salzige. Die Alten wusten auch schon etwas davon. Plutarch spricht davon, und Aristoteles hat eine Stelle in den ihm zugeschriebenen Problemen, wo er sagt, dass man das Meer- wasser durch Wachskugeln reinigen könne. Auch machten die Alten die Bemerkung, dass der Thau süs sei: daher verfielen sie darauf, das Seewasser in grossen Schalen verdunsten zu lassen, und Schwämme darüber zu halten; die sich dann mit süssem Wasser fülten. –
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[250v/0504]
solche beschrieben, die sich südlich von Kuba befindet, wo die
Schiffe mitten im Meere süsses Wasser einnehmen können: hier
scheinen sogar die Manatis, oder Seekühe, die Nähe desselben
gleichsam gewittert zu haben: denn man trift sie in grosser Menge
um diese Sandbank an.
Volkommen gereinigt wird das Wasser des Meeres durch Destillazion,
und dieses Mittels bediente sich Freycinet auf seiner Reise; ja er
fand es so anwendbar, dass er fast ausschliessend sich desselben
bediente. Unvolkommen wird es gereinigt, indem man es durch
troknen Sand laufen läst, der wenigstens 15 Fus hoch sein mus: allein
hiebei mus man bemerken, dass wegen der Kapillarität des Sandes
anfangs zwar das süsse Wasser durchläuft, später aber kömt
auch das salzige. Die Alten wusten auch schon etwas davon.
Plutarch spricht davon, und Aristoteles hat eine Stelle in den
ihm zugeschriebenen Problemen, wo er sagt, dass man das Meer-
wasser durch Wachskugeln reinigen könne. Auch machten die
Alten die Bemerkung, dass der Thau süs sei: daher verfielen sie
darauf, das Seewasser in grossen Schalen verdunsten zu lassen, und
Schwämme darüber zu halten; die sich dann mit süssem Wasser
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Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 250v. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/504>, abgerufen am 22.11.2024.
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