Länder zu liegen scheint. Die Menschen aus den Aequatorialgegenden oder nahe dabei, werden in der temperirten Zone selten vom gelben Fieber angefallen: man sieht also, dass die Kentnis der isothermen Linien auch in pathologischer Hinsicht nicht unwichtig ist: ich habe auf meiner Karte durch 2 Zahlen die wie ein Bruch geschrie- ben sind, die Temperatur des Sommers und Winters ausgedrükt, und man wird finden, dass im cisatlantischen System der Unter- schied zwischen beiden weit geringer ist, als im transatlantischen.
Vom Unterschiede zwischen der nördlichen und südlichen Hemisphäre.
Durch Cooks Reisen ist das Vorurtheil verbreitet, dass die südliche Hemisphäre kälter sei, als die nördliche, namentlich weil der Südpol mehr mit Eis belegt sei, als der Nordpol: allein Captain Weddel, der kürzlich Neu Shetland genauer untersuchte, fand im Süden davon ein eisfreies Meer, und be- hauptete, es sei leichter den Südpol als den Nordpol zu erreichen. Vergleicht man Spanien und Kalabrien mit Chile und Bue- nos-ayres, so ist es in Chili nicht kälter als in Cadix, welche beide unter 36° Breite liegen. Am Vorgebirge der guten Hofnung ist die mittlereTemperatur +15,5° R. im Port Jakson in Neu-Holland +15,4°,
Länder zu liegen scheint. Die Menschen aus den Aequatorialgegenden oder nahe dabei, werden in der temperirten Zone selten vom gelben Fieber angefallen: man sieht also, dass die Kentnis der isothermen Linien auch in pathologischer Hinsicht nicht unwichtig ist: ich habe auf meiner Karte durch 2 Zahlen die wie ein Bruch geschrie- ben sind, die Temperatur des Sommers und Winters ausgedrükt, und man wird finden, dass im cisatlantischen System der Unter- schied zwischen beiden weit geringer ist, als im transatlantischen.
Vom Unterschiede zwischen der nördlichen und südlichen Hemisphäre.
Durch Cooks Reisen ist das Vorurtheil verbreitet, dass die südliche Hemisphäre kälter sei, als die nördliche, namentlich weil der Südpol mehr mit Eis belegt sei, als der Nordpol: allein Captain Weddel, der kürzlich Neu Shetland genauer untersuchte, fand im Süden davon ein eisfreies Meer, und be- hauptete, es sei leichter den Südpol als den Nordpol zu erreichen. Vergleicht man Spanien und Kalabrien mit Chile und Bue- nos-ayres, so ist es in Chili nicht kälter als in Cadix, welche beide unter 36° Breite liegen. Am Vorgebirge der guten Hofnung ist die mittlereTemperatur +15,5° R. im Port Jakson in Neu-Holland +15,4°,
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Länder zu liegen scheint. Die Menschen aus den Aequatorialgegenden
oder nahe dabei, werden in der temperirten Zone selten vom gelben
Fieber angefallen: man sieht also, dass die Kentnis der isothermen
Linien auch in pathologischer Hinsicht nicht unwichtig ist: ich
habe auf meiner Karte durch 2 Zahlen die wie ein Bruch geschrie-
ben sind, die Temperatur des Sommers und Winters ausgedrükt,
und man wird finden, dass im cisatlant. System der Unter-
schied zwischen beiden weit geringer ist, als im transatlantischen.
Vom Unterschiede zw. der nördlichen und südl. Hemisphäre.
Durch Cooks Reisen ist das Vorurtheil verbreitet, dass die
südliche Hemisphäre kälter sei, als die nördliche, namentlich
weil der Südpol mehr mit Eis belegt sei, als der Nordpol:
allein Captain Weddel, der kürzlich Neu Shetland genauer
untersuchte, fand im Süden davon ein eisfreies Meer, und be-
hauptete, es sei leichter den Südpol als den Ndpol zu erreichen.
Vergleicht man Spanien und Kalabrien mit Chile und Bue-
nos-ayres, so ist es in Chili nicht kälter als in Cadix, welche
beide unter 36° Breite liegen. Am Vorgebirge der guten Hofnung
ist die mittl. T. +15,5° R. im Port Jakson in NeuHolland +15,4°,
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Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 313r. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/629>, abgerufen am 22.11.2024.
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