aber nicht gesagt, dass imnOorganischen Körpern nicht auch chemische Kräfte wirken solten, nur mus man annehmen, dass sie durch elek- tro-magnetische Erscheinungen, die wir nicht kennen, bedingt sind: denn wir sehn, dass der chemische Prozes angeht, sobald die Theile sich vom Ganzen trennen. Die einzelnen, auf diese Art bedingten Kräfte kann man Lebensthätigkeiten nennen, welches auf die ma- gnetischen und elektrischen Kräfte allein nicht passen würde: doch ist es nicht zu vermeiden, dass in diesen Begriffen oft Verwirrung entsteht. Nicht diese Kräfte selbst, sondern das Resultat der- selben nennen wir Leben: das Eingehn in ein andres Mischungs- verhältnis ist der Tod; dieser kann beim Ganzen und bei einzelnen Theilen stattfinden: so können die holzigen Theile von den Pflanzen getrent, und sehr lange in ihrem früheren Aggregatzustande er- halten werden, welches für die Kultur der Menschen von so gros- ser Wichtigkeit ist.
Es ist ferner ein Kennzeichen des Organischen, dass in ihm eine sukzessive Entwikkelung der Theile sichtbar ist, eine Abstam- mung derselben von einander, und eine bestimte Dauer oder Periodizität ihrer Erscheinung. Gewisse Elemente sind ihm fremd: von den 52 einfachen Körpern, welche die Chemie bis
aber nicht gesagt, dass imnOorganischen Körpern nicht auch chemische Kräfte wirken solten, nur mus man annehmen, dass sie durch elek- tro-magnetische Erscheinungen, die wir nicht kennen, bedingt sind: denn wir sehn, dass der chemische Prozes angeht, sobald die Theile sich vom Ganzen trennen. Die einzelnen, auf diese Art bedingten Kräfte kann man Lebensthätigkeiten nennen, welches auf die ma- gnetischen und elektrischen Kräfte allein nicht passen würde: doch ist es nicht zu vermeiden, dass in diesen Begriffen oft Verwirrung entsteht. Nicht diese Kräfte selbst, sondern das Resultat der- selben nennen wir Leben: das Eingehn in ein andres Mischungs- verhältnis ist der Tod; dieser kann beim Ganzen und bei einzelnen Theilen stattfinden: so können die holzigen Theile von den Pflanzen getrent, und sehr lange in ihrem früheren Aggregatzustande er- halten werden, welches für die Kultur der Menschen von so gros- ser Wichtigkeit ist.
Es ist ferner ein Kennzeichen des Organischen, dass in ihm eine sukzessive Entwikkelung der Theile sichtbar ist, eine Abstam- mung derselben von einander, und eine bestimte Dauer oder Periodizität ihrer Erscheinung. Gewisse Elemente sind ihm fremd: von den 52 einfachen Körpern, welche die Chemie bis
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[338v/0680]
aber nicht gesagt, dass in organischen Körpern nicht auch chemische
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tro-magnetische Erscheinungen, die wir nicht kennen, bedingt sind:
denn wir sehn, dass der chemische Prozes angeht, sobald die Theile
sich vom Ganzen trennen. Die einzelnen, auf diese Art bedingten
Kräfte kann man Lebensthätigkeiten nennen, welches auf die ma-
gnetischen und elektrischen Kräfte allein nicht passen würde: doch
ist es nicht zu vermeiden, dass in diesen Begriffen oft Verwirrung
entsteht. Nicht diese Kräfte selbst, sondern das Resultat der-
selben nennen wir Leben: das Eingehn in ein andres Mischungs-
verhältnis ist der Tod; dieser kann beim Ganzen und bei einzelnen
Theilen stattfinden: so können die holzigen Theile von den Pflanzen
getrent, und sehr lange in ihrem früheren Aggregatzustande er-
halten werden, welches für die Kultur der Menschen von so gros-
ser Wichtigkeit ist.
Es ist ferner ein Kennzeichen des Organischen, dass in ihm eine
sukzessive Entwikkelung der Theile sichtbar ist, eine Abstam-
mung derselben von einander, und eine bestimte Dauer oder
Periodizität ihrer Erscheinung. Gewisse Elemente sind ihm
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Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 338v. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/680>, abgerufen am 22.11.2024.
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