werden: so ist es gelungen, selbst bei Lampenlicht die Pflanzen schwach grün zu färben. Es finden sich auch grüne Pflanzen in einer Tiefe des Meeres, wo nach Bouguers photometrischen Ver- suchen gar kein Licht mehr hingelangen kann. Ich zog selbst eine Ulva, die ganz grün war, mit dem Senkblei aus einer Tiefe von 5-600 Fus. Die Rhamnoideen, Malvaceen und Citrus- arten haben in der Frucht einen gefärbten Keim, obgleich die Frucht gewis dicht genug ist, um kein Licht durchzulassen: die Färbung scheint hier mit eignen Gasarten zusammenzuhängen.
Etwas ähnliches finden wir bei manchen Thieren, z. B. den Eingeweidewürmern, von denen Rudolphi über 1100 Arten beschrie- ben hat, und was [unleserliches Material - 2 Zeichen fehlen]sehr merkwürdig ist, er hat gefunden, dass viele Spezies in unsern Rehen und Hirschen, in den Gazellen von Afrika und in den Kängurus von Neu-Holland dieselben sind. Diese Thiere leben gewis in einem volständigen Dunkel.
In den ersten Anfängen ist das Vegetabilische vom Animali- schen wenig getrent. Man hat lange nicht gewust, wohin man die Priestleysche Materie rechnen solte, einen grünen Schlamm, der sich auf den faulenden Wassern bildet. Jezt hat man mehrere
werden: so ist es gelungen, selbst bei Lampenlicht die Pflanzen schwach grün zu färben. Es finden sich auch grüne Pflanzen in einer Tiefe des Meeres, wo nach Bouguers photometrischen Ver- suchen gar kein Licht mehr hingelangen kann. Ich zog selbst eine Ulva, die ganz grün war, mit dem Senkblei aus einer Tiefe von 5–600 Fus. Die Rhamnoideen, Malvaceen und Citrus- arten haben in der Frucht einen gefärbten Keim, obgleich die Frucht gewis dicht genug ist, um kein Licht durchzulassen: die Färbung scheint hier mit eignen Gasarten zusammenzuhängen.
Etwas ähnliches finden wir bei manchen Thieren, z. B. den Eingeweidewürmern, von denen Rudolphi über 1100 Arten beschrie- ben hat, und was [unleserliches Material – 2 Zeichen fehlen]sehr merkwürdig ist, er hat gefunden, dass viele Spezies in unsern Rehen und Hirschen, in den Gazellen von Afrika und in den Kängurus von Neu-Holland dieselben sind. Diese Thiere leben gewis in einem volständigen Dunkel.
In den ersten Anfängen ist das Vegetabilische vom Animali- schen wenig getrent. Man hat lange nicht gewust, wohin man die Priestleysche Materie rechnen solte, einen grünen Schlamm, der sich auf den faulenden Wassern bildet. Jezt hat man mehrere
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[340r/0683]
werden: so ist es gelungen, selbst bei Lampenlicht die Pflanzen
schwach grün zu färben. Es finden sich auch grüne Pflanzen in
einer Tiefe des Meeres, wo nach Bouguers photometrischen Ver-
suchen gar kein Licht mehr hingelangen kann. Ich zog selbst
eine Ulva, die ganz grün war, mit dem Senkblei aus einer
Tiefe von 5–600 Fus. Die Rhamnoideen, Malvaceen und Citrus-
arten haben in der Frucht einen gefärbten Keim, obgleich die Frucht
gewis dicht genug ist, um kein Licht durchzulassen: die Färbung
scheint hier mit eignen Gasarten zusammenzuhängen.
Etwas ähnliches finden wir bei manchen Thieren, z. B. den
Eingeweidewürmern, von denen Rudolphi über 1100 Arten beschrie-
ben hat, und was sehr merkwürdig ist, er hat gefunden, dass
viele Spezies in unsern Rehen und Hirschen, in den Gazellen
von Afrika und in den Kängurus von NeuHolland dieselben
sind. Diese Thiere leben gewis in einem volständigen Dunkel.
In den ersten Anfängen ist das Vegetabilische vom Animali-
schen wenig getrent. Man hat lange nicht gewust, wohin man
die Priestleysche Materie rechnen solte, einen grünen Schlamm,
der sich auf den faulenden Wassern bildet. Jezt hat man mehrere
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Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 340r. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/683>, abgerufen am 22.11.2024.
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